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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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einem Helikopter abholen ließ. Drina wäre jede Wette eingegangen, dass die ganze Stadt davon wusste, noch bevor sie abheben konnten.
    Die halbe Stadt war inzwischen sicher schon auf dem Laufenden, dachte sie kopfschüttelnd, während sie geduckt unter den Rotorblättern zum Einstieg lief.

5
    Niemand hatte mit einem Wort erwähnt, wie lange sie mit dem Helikopter bis Toronto benötigen würden, und da Drina keine Armbanduhr trug, konnte sie nichts dazu sagen, wie viel Zeit verstrichen war. Es kam ihr zwar nicht allzu lange vor, doch sie war auch von den vielen Lichtern abgelenkt, die unter ihnen vorbeizogen und die sie mit großen Augen betrachtete. Sie war davon ausgegangen, dass sie ähnlich wie in Port Henry auch hier auf einem freien Gelände wie einem Schulhof landen würden, deshalb überraschte es sie umso mehr, dass sie auf einmal hoch oben auf einem Gebäude zur Landung ansetzten.
    Das war jedoch nicht ihr Ziel, denn nachdem sie mit dem Aufzug nach unten gefahren waren, führte Harper sie durch ein riesiges Foyer nach draußen, wo bereits ein Wagen auf sie wartete.
    Seufzend ließ Drina sich auf dem weichen, warmen Sitzpolster nieder und hörte beiläufig zu, wie Harper etwas zu dem Fahrer sagte, der daraufhin losfuhr.
    »Der Night Club hat in Sachen Essen nicht viel zu bieten«, erklärte Harper, als er sich auf dem Sitz neben ihr nach hinten lehnte. »Darum habe ich für uns in einem Restaurant einen Tisch reserviert. Ich hoffe, Sie sind damit einverstanden.«
    »Ja, natürlich«, erwiderte Drina lächelnd. »Jetzt, da Sie es erwähnen, bin ich doch auch wieder ziemlich hungrig.«
    »Ganz so wie ich. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass das Lokal auch etwas taugt. Ich habe meinen Vizepräsidenten um ein paar Vorschläge gebeten, wo wir hingehen könnten, aber dabei habe ich nicht daran gedacht, dass er als Unsterblicher nichts isst. Er hat mir zwar versichert, dass es sich um ein gutes Restaurant handelt, aber das muss nicht viel heißen.«
    »Ihr Vizepräsident?«, fragte Drina interessiert.
    »Ja, mir gehört ein Unternehmen für Tiefkühlnahrung«, räumte er verlegen lächelnd ein. »Ich weiß, es ist etwas eigenartig, dass ein Unsterblicher in dieser Branche tätig ist, aber ich war in jungen Jahren Koch, und auch wenn ich das Interesse an der Nahrungsaufnahme verloren habe, gilt das nicht für Nahrung an sich. Über die Jahrhunderte hinweg hatte ich immer in irgendeiner Form mit Essen zu tun. Pubs, Restaurants, schließlich tiefgekühlte Vorspeisen. In den letzten Jahren haben wir auch angefangen, in Wein zu machen.«
    »Oh, das ist ja …«, begann Drina und unterbrach sich gleich wieder, da ihr auffiel, dass der Wagen langsamer wurde und am Straßenrand ausrollte.
    »Es ist bis hierher eigentlich kein weiter Weg, aber ich dachte, so kalt, wie es heute Abend ist, sind wir mit einem Wagen besser bedient«, erklärte er und beugte sich vor, um kurz mit dem Fahrer zu reden. Soweit Drina das mitbekam, ging es darum, dass er nicht extra aussteigen musste, um ihnen die Tür aufzuhalten, und dass er ihn anrufen würde, wenn sie hier fertig waren. Dann machte Harper die Tür auf und stieg aus. Als Drina ihm nach draußen folgen wollte, hatte er sich bereits zu ihr umgedreht und hielt ihr seine Hand hin.
    Lächelnd ergriff sie diese und kletterte aus dem Wagen, wobei sie versuchte, nicht in Panik zu geraten, als sie merkte, dass ihr Kleid nach oben zu rutschen begann. Diese Sorge war aber gleich darauf vergessen, als sie merkte, wie glatt der Bürgersteig war. Sie hielt gebannt den Atem an, während sie ausstieg, und war erleichtert, als sie einigermaßen Halt fand und somit nicht völlig würdelos auf dem Hintern landen würde.
    Harper zog sie von der Tür weg, damit er diese zuwerfen konnte. Sie nutzte den Moment, um am Saum ihres Kleids zu ziehen, damit es wieder so saß, wie es sitzen sollte. Als er sich zu ihr umdrehte, war alles wieder in Ordnung, und sie lächelte ihn ruhig und gefasst an.
    Sie betraten das Lokal, und während Harper mit dem Oberkellner redete, schaute Drina sich um. Dabei entgingen ihr natürlich nicht die gedämpfte Beleuchtung, die strahlend weißen Tischdecken, die blutroten Kerzen und das echte Tafelsilber. Zumindest hielt sie es für echt. Fast alle Tische waren besetzt. Harper nahm ihre Jacke und übergab sie zusammen mit seiner eigenen einem freundlichen jungen Mann im Smoking, der ihre Garderobe sofort wegbrachte. Ein anderer junger Mann, ebenfalls im Smoking, führte

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