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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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charmant wie seine Worte. Er war ein grundehrlicher Mann.«
    »Ein seltener Fall«, murmelte Harper ernst.
    »Allerdings. Ich konnte ihn gut leiden, und er hat mich wirklich geliebt. Er wollte mich sogar heiraten, und ich war einverstanden und hatte mir fest vorgenommen, ihn nicht zu kontrollieren und erst recht nicht das zu wiederholen, was ich als Konkubine gemacht hatte.«
    »Und hast du dich an deinen Vorsatz gehalten?«, wollte er wissen.
    Drina zögerte ihre Antwort ein wenig hinaus, indem sie erst noch einen Schluck Wein trank, doch als sie Harpers wissendes Lächeln bemerkte, wusste sie, sie brauchte gar nicht länger zu versuchen, seine Frage irgendwie zu umgehen. »Es ist sehr schwer, wenn man weiß, dass man recht hat und dass der andere einfach nur starrköpfig ist.«
    Wieder konnte Harper sich ein Lachen nicht verkneifen, woraufhin sie nur den Kopf schüttelte. »Außerdem war er nur ein Herzog, und ich herrschte weder über ein Land, noch hätte ich einen Bürgerkrieg vom Zaun brechen können. Trotzdem fühlte ich mich jedes Mal mies, wenn ich ihn kontrollierte. Und es gefiel mir auch nicht, dass ich ihn daran hinderte, einen Stammhalter zu bekommen, den er sich so sehr wünschte.«
    »Du wolltest mit ihm kein Kind haben?«, hakte Harper nach.
    »Es war weniger die Frage, ob ich es nicht wollte. Aber mir kam es grausam vor. Unser Kind würde unsterblich sein, und abgesehen davon, dass sich damit nur das Risiko unserer Entdeckung erhöhte, hätte ich das Kind mitnehmen müssen, sobald ich ihn verlassen würde. Ich wollte ihm nicht ein Kind schenken, nur um es ihm dann wieder wegzunehmen.«
    Seufzend strich sie mit einem Finger über den Rand ihres Weinglases. »Außerdem fiel es mir immer schwerer, vor ihm zu verbergen, was ich in Wahrheit war, aber das betraf nur mich, und nicht auch noch ein Kind. Ich gab vor, dass meine Haut die Sonne nicht verträgt, als Erklärung dafür, warum ich mich immer im Schatten aufhielt. Und ich musste mich jede Nacht davonschleichen, um auf die Jagd zu gehen, was sich als unerwartet schwierig entpuppte.« Sie stieß heftig den Atem aus. »Wir waren nur gut ein Jahr zusammen, da beschloss ich, dass die Herzogin sterben musste.«
    »Und wie hast du das hingekriegt?«
    »Oh, da hatte ich Hilfe von Onkel Lucian«, antwortete sie. »Der Mann taucht irgendwie immer genau dann auf, wenn man ihn am dringendsten braucht. Man könnte meinen, dass er einen sechsten Sinn für so was hat.«
    »So was ist mir auch schon zu Ohren gekommen«, bestätigte Harper. »Und wie hat er dir geholfen?«
    »Er ließ die Nachricht überbringen, Stephano sei todkrank und wolle mich sehen, und das zu einer Zeit, als mein Ehemann am Hof erwartet wurde. Lucian versicherte ihm, er werde mich sicher nach Hause geleiten. Er behauptete, er habe bereits die Überfahrt auf einem Schiff arrangiert. Dann kaufte er ein Schiff, bemannte es mit Unsterblichen, und mein Ehemann begleitete mich bis zum Hafen, um sich dort von mir zu verabschieden. Das Ganze gestaltete sich unerwartet rührend«, musste sie widerwillig zugeben. »Natürlich wusste ich, dass ich nicht sterben würde, aber für ihn würde ich tot sein, und ich würde ihn niemals wiedersehen. Dementsprechend aufgewühlt war ich dann auch. Er schrieb meine Verfassung der Sorge um meinen Bruder zu, und er war sehr nett und rücksichtsvoll. Er blieb im Hafen, bis wir die Segel setzten und aufbrachen.« Sie verstummte, da sie an diesen Morgen zurückdenken musste. Zu ihrem großen Erstaunen wollten ihr doch tatsächlich Tränen in die Augen steigen. Im Laufe ihres Lebens waren ihr viele Sterbliche ans Herz gewachsen, doch Roberto war immer etwas ganz Besonderes geblieben. Sie hatte ihn wirklich geliebt und viele Jahre lang bedauert, dass er sich nicht als ihr Lebensgefährte entpuppt hatte.
    Sie kam rasch zum Schluss dieser Episode: »Onkel Lucian hatte das Schiff einzig zu dem Zweck gekauft, es untergehen zu lassen. Das Schiff versank, vorgeblich mit der kompletten Besatzung, weshalb ich so wie die Mannschaft für tot erklärt wurde.«
    »Und dann bist du bei deinem Bruder wieder zu den Lebenden zurückgekehrt«, sagte Harper in einem Tonfall, der ihr verriet, dass er wusste, was das für sie bedeutet haben musste.
    »Nicht für allzu lange Zeit«, erklärte sie zufrieden. »Nur gerade lange genug, um zu entscheiden, was ich als Nächstes tun wollte.«
    »Und das war …« Er hielt inne und ging im Geiste die Liste durch, die sie vorhin so

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