Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
ganz und gar nicht, von jemandem gelesen zu werden.
    Mirabeau lachte nur, wurde aber wieder ernst, noch bevor sie das Erdgeschoss erreicht hatten, um ins Esszimmer zu gehen.
    »Oh, gut. Der Helikopter ist gerade eingetroffen und …«
    Drina riss sich vom Anblick ihrer lebensgefährlichen Schuhe los und sah zu Harper, der mitten im Satz abgebrochen hatte. Er starrte sie an, mit offenem Mund, ihre Jacke in der einen Hand, die andere zum Fenster gerichtet, als wollte er auf den Hubschrauber zeigen. Er sah aus wie zur Salzsäule erstarrt. Ob das ein gutes Zeichen war, wusste sie nicht so recht. Immerhin hatte er sie schon einmal in diesem Kleid gesehen, weshalb es jetzt nicht mehr eine solche Reaktion bei ihm auslösen sollte – auch wenn sie nicht wusste, was für eine Reaktion das überhaupt war. Vermutlich handelte es sich um blankes Entsetzen.
    »Es ist kein Entsetzen«, raunte Stephanie ihr ungehalten zu. »Es ist Ehrfurcht. Er hat zuvor nur das Kleid gesehen, aber nicht in Kombination mit den Schuhen, den Strümpfen, dem Schmuck, deinem Make-up und deiner Frisur. Ihm stockt schier der Atem.«
    »Hier ist deine Jacke«, sagte Tiny und nahm die lange Lederjacke aus Harpers starren Fingern. Dann kam er zu ihr und hielt die Jacke so, dass sie hineinschlüpfen konnte.
    »Danke«, murmelte sie.
    »Gern geschehen«, meinte ein gut gelaunter Tiny, in dessen Augen sie ein Funkeln bemerkte, als er wieder zu Harper sah, der noch immer keinen Ton herausbrachte, aber inzwischen den Mund geschlossen hatte und nun auch den Arm sinken ließ. »Na, Kinder, dann vergnügt euch mal schön.«
    Drina reagierte mit einem gequälten Lächeln, obwohl sie nicht so recht wusste, ob es ihm zustand, sie beide ›Kinder‹ zu nennen, wo sie doch um ein Vielfaches älter waren als er. Und was das Vergnügen anging, war sie sich sicher, dass das schlicht unmöglich sein würde.
    »Ja, genau«, sagte Harper, als er ein paar Sekunden später wieder zum Leben erwachte, da sie sich neben ihn gestellt hatte. »Der Hubschrauber ist auf dem Schulhof auf der anderen Straßenseite gelandet.« Sein Blick fiel auf ihre Schuhe. »Kommen Sie in den Schuhen zurecht? Es ist spiegelglatt da draußen.«
    »Vielleicht solltest du besser die Stiefel anziehen, die bis über die Knie reichen«, gab Stephanie zu bedenken. »Das sind auch FM-Schuhe, aber mit denen hast du mehr Halt, und sie wärmen dich besser.«
    »Und sie sehen zu dem Kleid auch besser aus«, fand Mirabeau. »Sie sehen dazu richtig sexy aus.«
    »Ich werde mit meinen Schuhen schon klarkommen«, beharrte Drina, der es peinlich war, so im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Jeder starrte im Moment auf ihre Beine, die in Netzstrümpfe gehüllt waren. Netzstrümpfe! Himmel! Nur diese Stiefel hätten sie in diesem Augenblick noch nuttiger aussehen lassen, als es auch so schon der Fall war.
    »Na ja, Harper kann dich ja immer noch tragen, falls es dir zu glatt ist«, schlug Stephanie amüsiert vor.
    »Dann eben die Stiefel!«, fauchte Drina, warf Stephanie einen wütenden Blick zu und stürmte in die Vorratskammer, um die Stiefel aus der Garderobe zu holen. Eigentlich wollte sie sie an Ort und Stelle anziehen, allerdings wäre sie fast schon bei dem Versuch hingefallen, sich ihrer Schuhe zu entledigen.
    Aufgebracht schnaubend nahm sie die Stiefel mit ins Esszimmer, setzte sich und zog sie an. Dabei versuchte sie die Tatsache zu ignorieren, wie viel Bein sie bei diesem außerplanmäßigen Schuhtausch zeigte. Als sie fertig war, stand sie auf und stellte sich wieder zu Harper.
    »Ich wäre dann so weit«, erklärte sie mit gespielter Fröhlichkeit.
    Harper riss sich vom Anblick ihrer Stiefel los, schluckte angestrengt und nickte. Dann legte er einen Arm um sie und brachte sie zur Tür. »Ihr müsst nicht aufbleiben, bis wir zurück sind.«
    Drina lief über die Veranda und kam zu dem Schluss, dass es tatsächlich besser gewesen war, die Stiefel zu nehmen. Es war eiskalt, und die Stiefel verhinderten wenigstens, dass ihre Beine sich in Eisklötze verwandelten. Und sie konnte auch besser darin gehen, obwohl die Absätze allenfalls zwei oder drei Zentimeter flacher waren als die ihrer High Heels. Dennoch hatte sie bei denen das Gefühl gehabt, sich auf Stelzen zu bewegen.
    Sie sah zum Helikopter, als sie die Straße überquerten, dann stellte sie fest, dass der Verkehr ringsum zum Erliegen gekommen war. Die Leute in den umliegenden Häusern schauten aus dem Fenster, jeder wollte sehen, wer sich da mit

Weitere Kostenlose Bücher