Rendezvous mit Risiko (German Edition)
bisher jede Abstimmung gewonnen, sodass diese Theorie also keinen Sinn ergab. „Sonst noch etwas?“
Cliff zuckte mit den Schultern. „Der Mann muss ein passiver Typ sein, inkompetent und ohne Rückgrat. Sie wissen ja, wie Virginia ist. Einen Mann wie Sie würde sie niemals dazu bringen, ihre Tyrannei zu ertragen. Und Virginia verlangt Gehorsam. Sie duldet keinen Widerspruch.“
Dillon konnte nicht anders, er musste grinsen. „Ich suche also einen Schwächling?“
„Ja, aber einen Schwächling mit Beziehungen. Jemand, der ihr nützen könnte.“
„Aber Sie sind hundertprozentig sicher, dass es sich nicht um eine private Beziehung handelt, die sie vor Ihnen verbergen will?“
Cliff schüttelte bereits den Kopf. „Nicht Virginia. Männer interessieren sich nur aus einem Grund für sie – um sie zu benutzen. Und das möchte ich auch wissen. Obwohl sie schwört, nie heiraten zu wollen, muss ich sie vor solchen Mitgiftjägern schützen. Sie ist zu kratzbürstig und unattraktiv, um aufrichtige Gefühle in Männern zu erwecken. Sie würde nur verletzt werden oder der Firma Schaden zufügen.“
Abrupt sprang Dillon auf. Noch eine Sekunde mit diesem liebenswerten Bruder, und er würde ihn aus dem Fenster werfen! „Ich kümmere mich darum.“ Er ging zur Tür und wandte sich noch einmal um. „Übrigens hatte Virginia heute Probleme mit den Bremsen.“ Er wartete und beobachtete Cliff prüfend.
„Oh?“
„Ihr ist nichts passiert, aber ihr Wagen muss für eine Weile in die Werkstatt. Ich habe ihr den Firmenwagen gegeben.“
Cliff winkte ab, in Gedanken schon bei seiner Sitzung. „Das ist in Ordnung.“
Dillon biss die Zähne zusammen. Er hatte nicht um Erlaubnis gefragt, sondern eine Reaktion sehen wollen. Aber die bekam er nicht.
Er riss die Tür auf und sagte über die Schulter: „Ich nehme mir den Rest des Tages frei. Ich melde mich dann später.“
Cliff widersprach nicht. Es hätte ihm ohnehin nicht viel genützt, denn die Tür war bereits hinter Dillon zugefallen.
4. KAPITEL
V irginia hatte gerade ein letztes Telefongespräch beendet, als es an ihrer Bürotür klopfte. Unwillig schaute sie auf, denn sie war müde nach diesem langen, frustrierenden Tag und sehnte sich nach einem heißen Bad.
„Ja?“
Dillon schaute herein. „Wirst du jetzt heimfahren?“
Wie immer genügte ein Blick in diese sündhaft dunklen Augen, um ihren Herzschlag zu beschleunigen. Mit jeder Minute, die verstrich, freute sie sich mehr auf ihren Tag allein mit ihm. „Hm. Ich wollte gerade ein Taxi rufen. Was gibt’s?“ Sie war nicht entzückt von der Idee, noch länger im Büro zu bleiben, aber für Dillon würde sie eine Ausnahme machen.
Er trat ein und schloss die Tür. Eine steile Falte erschien zwischen seinen Augenbrauen. Virginia seufzte und begriff, wozu er hergekommen war. „Wenn du hier bist, um mir von Cliffs Plänen für die Wiedereröffnung eines Ladens in der Innenstadt zu erzählen, dann vergiss es. Ich weiß Bescheid.“
Dillon versteifte sich. „Es ist nicht meine Aufgabe, deinem verdammten Bruder nachzuspionieren.“
Angesichts seines Tons und seiner Worte zog sie eine Augenbraue hoch. „Nein? So weit geht deine Loyalität einer zukünftigen Geliebten gegenüber nicht?“ Virginia wusste, dass sie ihn reizte, aber es war ein scheußlicher Tag gewesen, und sie wollte Dillon wenigstens einmal dazu bringen, die Beherrschung zu verlieren und ihr zu zeigen, dass er sich nicht alles von ihr gefallen ließ. Aber stattdessen schaute er sie nur forschend an und wartete.
Schließlich erbarmte sie sich seiner. „Entschuldige. Ich bin todmüde und wollte gerade heimfahren. Es war kein guter Tag heute.“
„Deshalb bin ich hier“, sagte er. „Um dich heimzufahren.“
„Glaubst du, zu deinem Posten gehörten auch Chauffeursdienste?“
„Warum nicht?“ Er trat näher. „Ich bin für die Sicherheit verantwortlich. Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass du sicher heimgelangst.“
Sie konnte nicht anders, als zu lächeln. „Das halte ich für übertrieben, Dillon.“
„Ganz und gar nicht.“ Ruhig schaute er ihr in die Augen. „Ich glaube, deine Bremsleitung ist von jemandem zerschnitten worden.“
Sie wartete auf eine Erklärung, und als nichts kam, stand sie auf und ging zu ihrem Schrank. Bevor sie ihren Mantel überziehen konnte, war Dillon hinter ihr und umfasste ihre Schultern.
„Es ist mein Ernst, Virginia.“
„Das ist ja lächerlich.“ Sie wandte sich zu ihm um. „Irgendein
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