Rendezvous mit Risiko (German Edition)
bevor er den Garten erreichte, wusste er, dass es sinnlos war. Virginias Grundstück war auf zwei Seiten von dichtem Wald umgeben, und er war sicher, dass der Eindringling längst in der Finsternis verschwunden war. Er fluchte laut und fluchte noch einmal, als Virginia seinen Arm berührte und er sie beinahe niederschlug im ersten Schreck. Erst, kurz bevor er sie berührte, erkannte er, dass sie es war.
Wortlos, weil er wusste, dass sie ohnehin nicht auf ihn hören würde, zog er sie zur Hintertür und ins Haus hinein, wobei er darauf achtete, keine Fußspuren zu zerstören. Direkt neben der Tür fand er zwei Lichtschalter. Einer war für die Küche, der andere für den Garten. Aber selbst, als der Garten hell beleuchtet war, war nichts zu sehen.
„Ruf die Polizei an“, flüsterte Dillon.
„Wozu?“, wisperte sie. „Der Einbrecher ist längst über alle Berge.“
„Es sei denn, er war nicht allein. Also ruf jetzt endlich an!“
Er wartete nur, bis er sah, dass sie den Hörer abnahm, ging dann vorsichtig über den Korridor und betätigte alle Lichtschalter. Rasch und methodisch überprüfte er die Räume im Erdgeschoss und stieg dann leise die Treppe in den ersten Stock hinauf.
„Dillon?“
„Alles in Ordnung.“ Er antwortete aus dem Schlafzimmer, dem letzten Zimmer, das er überprüfte. Virginia kam zu ihm.
Unbehaglich schaute sie sich um. „Die Polizei ist unterwegs. Sie sagten, wir sollen in der Küche bleiben und nicht die Helden spielen.“
Er schüttelte den Kopf. „Dazu bin ich ausgebildet worden.“
„Den Helden zu spielen?“
Er wusste, dass sie scherzte. Er konnte es in ihren Augen sehen, die jetzt vor Erregung funkelten. Wieder schüttelte er den Kopf. „Dein Schlafzimmer ist eine Überraschung.“
Ihr Lächeln verblasste. „Was willst du damit sagen?“
Er verließ den Raum, aber Virginia folgte ihm. Achselzuckend sagte er: „Es ist femininer, als ich erwartet hatte, das ist alles.“ Da sie offenbar nicht wusste, was sie darauf erwidern sollte, wechselte er das Thema. „Wie wäre es mit Kaffee?“ Er ging zur Hintertür und untersuchte sie noch einmal. „Die Polizisten werden ihn in einer so kalten Nacht zu schätzen wissen.“
Er hatte es kaum gesagt, als auch schon Sirenen erklangen. Und tatsächlich waren die Beamten dankbar für den heißen Kaffee, als sie sich im Haus umsahen. Zu ihrer aller Überraschung, außer vielleicht Dillons, schien nichts zu fehlen.
Trotz allem nahm die Polizei den Zwischenfall als Einbruch zu Protokoll.
„Ein Haus wie dieses, in einer solchen Nachbarschaft, ist für einen Einbrecher ein wahres Paradies“, bemerkte ein junger Polizist.
Ein weiterer bestätigte, was Dillon bereits wusste. „Sie sind durch die Hintertür hereingekommen.“
„Aber wie?“ Virginia schien nicht sonderlich beunruhigt wegen der ganzen Sache – höchstens wütend. „Meine Türen sind immer abgeschlossen.“
„Sie haben das Schloss irgendwie aufgekriegt.“ Der Beamte hob die Schultern. „Lassen Sie heute Nacht die Außenbeleuchtung an. Am besten besorgen Sie sich einen Timer, der sie einschaltet, sobald es dunkel wird. Und lassen Sie eine Alarmanlage einbauen. Eine Frau hier ganz allein …“
Angewidert unterbrach ihn Dillon. „Morgen kümmere ich mich darum.“
Virginia runzelte die Stirn, sagte aber nichts. Sie hatte den Beamten schon erklärt, wer Dillon war und wieso er sie heimbegleitet hatte. Seitdem machten sie einen Bogen um ihn.
Der Polizist nickte. „Gut, Ma’am, dann gehen wir jetzt. Wir werden den Rest der Nacht in diesem Viertel Streife fahren. Machen Sie sich keine Sorgen. Es kommt nur selten vor, dass ein Täter zurückkehrt, wenn er merkt, dass er entdeckt wurde.“
Dillon war anderer Meinung, und das sagte er Virginia, als die Beamten fort waren. „Du solltest nicht hier bleiben.“
„Jetzt fang nicht schon wieder an, Dillon. Ich bin müde und möchte schlafen gehen. Ich denke nicht daran, heute Nacht noch umzuziehen.“
Er ging nervös durchs Zimmer und versuchte nachzudenken, während sie ihn ärgerlich betrachtete. „Was ist los mit dir? Du bist entschieden zu anmaßend heute Abend, und langsam habe ich genug davon!“
Er hätte wissen müssen, dass sie es ihm schwerer machen würde, als es nötig war. „Ist dir eigentlich nicht bewusst, Virginia, dass du zweimal am selben Tag bedroht wurdest?“
Sie verdrehte die Augen. „Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Wagen und einen simplen Einbruch. Das kann man nicht gerade als
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