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Rendezvous mit Risiko (German Edition)

Rendezvous mit Risiko (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Risiko (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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essen, wenn du bei Kräften bleiben willst. Wie willst du mir das Leben schwer machen, wenn du im Bett liegst und zu schwach bist, um zu streiten? Ich weiß, dass du den ganzen Tag noch nichts gegessen hast und großen Hunger haben musst. Also nimm noch etwas.“
    „Nein, danke.“
    Ihr Magen zog sich zusammen, als sie Dillons spöttischen Gesichtsausdruck sah. „Ich hätte dich nie für eine Märtyrerin gehalten, Virginia. Ich dachte, du wärst aus härterem Holz geschnitzt.“
    Sie presste die Lippen zusammen und bedachte ihn mit einem unwilligen Blick. „Ich muss auf mein Gewicht achten.“
    „Wieso?“, fragte Dillon nach einem großen Löffel Suppe.
    Er schien aufrichtig verblüfft, und am liebsten hätte sie ihn dafür geschlagen. Aber er war nicht dumm, er spielte nur mit ihr. „Weil ich zehn Pfund Übergewicht habe.“
    Wieder glitt sein Blick über ihren Körper. Aber es steht dir verdammt gut. Es macht dich weich und rund. Dünne Frauen sind zu knochig. Spitze Schultern, winzige Brüste, kein Po … das ist nur was für Männer, die den knabenhaften Typ lieben. Die meisten Männer ziehen Frauen mit ein bisschen Fleisch auf den Rippen vor.“ Sein Blick verweilte auf ihren Brüsten, und Virginia spürte, wie die Spitzen sich aufrichteten. „Weil man da mehr zum Anfassen hat.“
    In ihrem ganzen Leben hatte Virginia noch nie etwas dermaßen Plumpes und Absurdes von einem Mann gehört. Wie konnte er es wagen, so mit ihr zu sprechen! „Vielen Dank, Mr Oaks, aber …“
    Er lachte. „Dillon Oaks junior, um exakt zu sein.“
    Aus dem Konzept gebracht, starrte sie ihn an. „Du trägst den Namen deines Vaters?“
    Dillon stand auf, um seinen Teller zur Spüle zu tragen. „Ja, obwohl ich das sonst niemandem erzähle. Mein Vater ist ziemlich … berüchtigt. Wenn unsere Verbindung je bekannt würde, könnte das zu einer Menge Fragen führen, die ich lieber nicht beantworten möchte.“
    Virginia hatte Mühe, sich einen Dillon Oaks senior vorzustellen. Ein Mann von Dillons Kaliber, von seiner Attraktivität und Arroganz, war mehr, als der weiblichen Bevölkerung des Landes zuzumuten war. „Sag jetzt nicht, dein Vater ist auch ein Kidnapper!“
    Dillon warf ihr über die Schulter einen Blick zu und ließ dann Wasser in die Spüle ein. „Iss deine Suppe auf, dann erzähle ich es dir.“
    Gehorsam aß sie. Aus Trotz zu hungern, hätte ihr nicht viel genützt. Im Übrigen aß Virginia immer mehr, wenn sie aufregt oder wütend war, und im Moment traf beides auf sie zu.
    Dillon nickte zufrieden, als sie weiter aß, und begann seine Geschichte.
    „Mein Vater war schon Anfang vierzig, als ich geboren wurde. Die Armee war sein ganzes Leben, und meine Mutter überraschte ihn über alle Maßen, als sie ihn bei einem Urlaub in den Staaten sein neugeborenes Kind in die Arme legte. Er sagte, es sei der größte Schock seines Lebens gewesen.“ Dillon grinste. „Meine Mutter machte ihm klar, dass sie mich nicht haben wollte, und Dad sagte, er hätte nach einem Blick auf mich gewusst, dass ich sein Sohn war. Schon als Säugling hatte ich die gleichen dunklen Augen und hellbraunes Haar wie er, und unsere Gesichtszüge waren sich sehr ähnlich, was sich bis heute nicht geändert hat. Wenn ich Dad ansehe, weiß ich, wie ich in vierzig Jahren aussehen werde.“
    Dillon lachte leise. „Als meine Mutter mich Dad übergeben wollte, spuckte ich sie an. Das war genau das, was er auch tun wollte, aber seine Höflichkeit Frauen gegenüber verbot es ihm. Da ich es für ihn getan hatte, nahm er mich mit Freuden an. Nach einer Weile schied er sogar aus der Armee aus, um die schwierige Rolle eines alleinerziehenden Vaters zu übernehmen.“ Dillon hielt einen Moment inne, um einen Teller abzuspülen. „Den Militärdienst aufzugeben mag für dich vielleicht nicht wie ein Opfer klingen, aber du musst bedenken, dass mein Vater ein alter Krieger war. Es fiel ihm schwer, ein Zivilist zu sein, aber er wusste, dass er ohne eine Ehefrau kein Kind aufziehen und in der Armee bleiben konnte.“
    Virginia legte die Beine auf den freien Stuhl und setzte sich bequemer hin. Es war jetzt warm und gemütlich in der Hütte. „Hat dein Vater nie daran gedacht, dich zur Adoption freizugeben?“
    Dillon schnalzte ungläubig mit der Zunge. „Nicht mein Dad! Er gibt zu, dass er keine Ahnung hatte, wie man ein Kind erzieht, und dass es manchmal sehr, sehr schwierig war, aber es war immer seine Überzeugung, dass man für seine Familie sorgen muss.

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