Rendezvous mit Risiko (German Edition)
je als Agent verdingt?“
„Nein.“ Seine dunklen Augen blitzten, und er lächelte. „Bis zu deiner Entführung stand ich immer auf der richtigen Seite des Gesetzes. Ich habe eine Ranch, auf der ich Pferde züchte, und Dad lebt jetzt bei mir. Das beschäftigt mich die meiste Zeit genug. Im Lauf der Jahre jedoch, bevor Dad sich zur Ruhe setzte, habe ich ihm in einigen Situationen beistehen müssen, die sich nicht entwickelt hatten wie geplant. Und ich habe ihn auch mehrmals bei einem Auftrag unterstützt. Aber sie alle waren legal, und ich habe viel dazugelernt. Ich muss zugeben, dass diese Fähigkeiten mir in letzter Zeit zugutekamen.“
Virginia seufzte theatralisch. „Großartig. Ich bin also dein Versuchskaninchen?“
Er lehnte sich an den Tisch und nickte. „Ja. Aber ich schwöre, dass es viel leichter ist, eine feindliche Stellung zu stürmen, als dich zu kidnappen.“ Er berührte die Prellung an seiner Nase. „Muss ich mit weiteren Angriffen von dir rechnen?“
„Nicht wenn du vorhast, mich bald freizulassen“, erwiderte sie freundlich.
Wieder lachte Dillon. Seine Stimmung schien sich gebessert zu haben. Tatsächlich konnte sie sich nicht entsinnen, ihn je so entspannt erlebt zu haben. Als hätte er ihre Gedanken erraten, berührte er ihre Wange. „Möchtest du Karten spielen?“
Virginia starrte ihn an. „Das soll doch wohl ein Scherz sein?“
„Wir sitzen hier für eine Weile fest, Virginia, und müssen uns irgendwie die Zeit vertreiben bis zum Schlafengehen.“
Der Gedanke an die Nacht ließ sie erschauern, und ihr wurde heiß unter der Decke. Nichts in ihrem Leben hatte sie auf einen Mann wie ihn vorbereitet. Sie hatte keine Ahnung, wie sie mit ihm umgehen sollte. Sarkasmus schien ihr im Moment die einzige Möglichkeit, Distanz zu ihm zu wahren. „Willst du mich hier allein lassen, während du mein Büro durchsuchst?“
„Ja, morgen früh. Aber du brauchst keine Angst zu haben. Du bist hier sicher.“
„Sicher? Und wenn etwas passiert? Ich meine, es gibt kein Telefon hier, und ich schätze, es gibt auch keine Nachbarn in der Nähe.“
Er ging zu einem Schrank und nahm ein Kartenspiel heraus. „Nein, und niemand würde dich hier schreien hören. Wenn ich in die Stadt fahre, wirst du hier allein sein. Aber du sagst mir doch immer, du kämest allein zurecht. Es wird nur für ein paar Stunden sein.“
Sie versuchte, ihre Reaktion auf seine Worte zu verbergen. Wenn er sie allein ließ, bekam sie endlich eine Chance, zu fliehen. Der Wagen würde Spuren hinterlassen, und sie konnte ihnen folgen bis zur Hauptstraße. Dort würde sie ein Auto anhalten und …
Verdammt, sie brauchte ihre Kleider! In eine Decke gehüllt konnte sie nicht hinausgehen. Sie würde nicht nur erfrieren, sondern es würde auch niemand anhalten, um sie mitzunehmen. Sie würden sie für eine Verrückte halten.
„Mir ist kalt“, sagte sie zu Dillon. „Warum gibst du mir nicht wenigstens meinen Pullover?“ Die anderen Sachen würde sie nach und nach verlangen, sobald er ein bisschen mehr Vertrauen zu ihr gefasst hatte. Vor allem ihre Stiefel brauchte sie.
Dillon verteilte Karten. „Du bist nicht dumm, Virginia. Du solltest mich nicht unterschätzen.“ Als er aufschaute, verriet sein Blick Bedauern, aber auch Entschlossenheit. „Es gibt keine Möglichkeit für dich, die Hütte zu verlassen. Wir sind meilenweit von jeglicher Zivilisation entfernt, und es schneit dort draußen immer heftiger. Morgen früh wird ein Meter Schnee liegen.“
Sie schob das Kinn vor. „Und du willst trotzdem fahren.“
„Der Pick-up hat Vierradantrieb. Du nicht. Wenn du versuchst, zu Fuß zu fliehen, erfrierst du – selbst mit deinen Kleidern. Wenn du schon keine Angst um deine eigene Haut hast, denk wenigstens an die Firma. Unter Cliffs Leitung würde sie nicht lange bestehen bleiben. Das weißt du so gut wie ich.“
Die Enttäuschung schnürte ihr die Kehle zu. „Bastard!“
Ihre Beleidigung schien ihn kaltzulassen. „Ich könnte dir allerdings einen Vorschlag machen.“
Oh, wie leise, heiser und verführerisch das klang! Sie spürte ein eigenartiges Ziehen zwischen den Schenkeln und schaute fragend zu ihm auf. „Was für einen Vorschlag?“ Ihre Stimme zitterte leicht, und Virginia war gezwungen, sich zu räuspern.
Dillon lächelte. „Ich will dir nur einen gerechten Tausch anbieten. Du gibst mir die Beweise, die Cliff gegen meinen Bruder hat, und eine Chance, zu beweisen, dass sie falsch sind, und ich bringe dich
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