Rendezvous mit Risiko (German Edition)
zu schaden. Ich bin mir noch nicht sicher, wer es ist, aber ich habe einen Verdacht.“
„Du bist derjenige, der mir schaden will, Dillon.“
Langsam schüttelte er den Kopf. „Niemals, Virginia. Darin habe ich nicht gelogen. Wenn dies alles vorbei ist, bringe ich dich zurück und verschwinde aus deinem Leben. Davor brauchst du keine Angst zu haben.“
„Wenn du dein Lösegeld kassiert hast?“
„Ich verlange kein Lösegeld. Ich will Wade rehabilitieren. Aber das konnte ich nicht, solange ich mir Sorgen um dich machen musste.“
Sie schien darüber nachzudenken. „Du sagest, du würdest gehen, wenn es vorbei ist. Wohin?“
Er schüttelte den Kopf. Er konnte ihr nicht sagen, dass er nach Mexiko, nach Hause, zurückkehren würde. Je weniger sie über ihn wusste, desto besser. „Jetzt, wo du nicht im Büro bist, kann ich mir dort die Akten ansehen.“
„Du hast mich gekidnappt, um mich aus dem Büro zu entfernen? Du hast mich betäubt und mich verschleppt in diese schmutzige kleine Hütte mitten in der Wildnis, mich ausgezogen und mich zu Tode erschreckt, nur um Zugang zu meinen Akten zu gewinnen?“
Sie schien entsetzt über eine solche Logik. Und sie schien auch vergessen zu haben, dass ihre persönliche Sicherheit bedroht war. Aber er wollte sie nicht noch einmal daran erinnern. „Cliff hasst Wade und versucht, ihm etwas anzuhängen. Ich brauche bloß ein bisschen Zeit, um es zu beweisen.“
„Du könntest dich irren.“
„Nein. Ich bin ein guter Menschenkenner.“
„Das dachte ich früher auch von mir“, warf sie spöttisch ein.
Er ignorierte ihren Einwand. „Ich kenne deinen Bruder, Virginia. Er ist ein kleinkarierter, mieser Schuft, der die Dinge auf seine eigene Weise regeln will, ganz gleich, ob sie korrekt ist oder nicht. Er wehrt sich gegen deine Mitarbeit, weil sie seinen Stolz verletzt, und nicht etwa, weil er sie für überflüssig hält. Und er beschuldigt Wade der Unterschlagung, weil er seine Beziehung zu deiner Schwester zerstören will, und nicht, weil Wade sich wirklich etwas zuschulden kommen ließ. Cliff ist unsicher, und er regelt seine Probleme durch Intrigen.“
Sie erwiderte nichts, und Dillon beschloss, ihr Cliffs Neigung zur Gewalt noch zu verschweigen. „Aber Wade und Kelsey werden trotzdem heiraten.“
„Nein!“ Virginia richtete sich erschrocken auf. „Kelsey ist noch viel zu jung, und …“
„Und Wade ist nicht gut genug für sie?“
„Das wollte ich nicht sagen!“ Nervös befeuchtete sie ihre Lippen. „Kelsey weiß nicht, was sie tut. Sie ist erst einundzwanzig.“
„Fast dreiundzwanzig, und sie würde dir darin widersprechen. Sie glaubt, sie weiß, was sie tut. Sie behauptet, Wade zu lieben. Und er betet sie an. Er wird gut für sie sorgen, Virginia.“
„Nein, Dillon, bitte! Du musst mich mit ihr reden lassen. Ich muss sie zur Vernunft bringen.“
Dillon ging zu ihr und legte eine Hand unter ihr Kinn. „Bettle nicht, Virginia. Das passt nicht zu dir.“
„Verdammt!“ Sie ballte die Faust und ließ sie auf seinen Schenkel niederprallen. „Das ist kein Scherz!“
Ihre Augen verrieten, was sie fühlte, aber er verschloss sein Herz vor ihrer Qual. „Tut mir leid, Virginia. Aber Kelsey erwartet ein Kind von Wade. Und der Gedanke, ins Gefängnis zu gehen, schreckt ihn nicht halb so sehr wie die Vorstellung, Kelsey in dieser Situation allein zu lassen. Er ist fest entschlossen, sich seiner Verantwortung zu stellen.“
Virginia versteifte sich. „Wenn das so wäre, hätte er dafür gesorgt, dass sie nicht schwanger wird.“
Dillon zog die Brauen hoch. „Das mag stimmen. Aber die Milch ist schon verschüttet. Oder vielmehr …“
„Sag es nicht!“
Er konnte nicht anders, er musste lachen. „Du weißt, dass zwei dazugehören, ein Kind zu zeugen.“
„Es gibt Alternativen zu einer Ehe.“
Er hoffte, dass sie sich damit weder auf eine Abtreibung noch auf eine Adoption bezog. Sein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken. „Und die wären?“
„Ich könnte Kelsey helfen, das Kind aufzuziehen. Ich könnte für sie beide sorgen. Sie ist meine Schwester. Das Kind wäre mein Neffe oder meine Nichte.“
Dillon entspannte sich so weit, um sich wieder von ihrem prachtvollen Haar ablenken zu lassen. Mit den Fingerspitzen strich er über eine lange rote Locke, die im Feuerschein fast golden schimmerte. Seine Faszination für ihr Haar schien nicht nachzulassen, egal wie oft er es betrachtete. Und diesmal ließ Virginia ihn gewähren. „Du
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