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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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irgendwelche Erkundungen durchzuführen.
    Was ist ihm dabei zugestoßen? Warum reagiert er nicht, wenn wir ihn über Funk rufen? - Gestern wurden wir Zeugen einer entsetzlichen Tragödie: Reporter Reggie Wilson setzte sein Leben aufs Spiel, um Ihre Reporterin zu retten, saß hilflos im Rover verklemmt und konnte den gewaltigen Scheren der Krebsbioten nicht entkommen. Hat ein ähnliches Geschick unseren großen Rama-Experten ereilt? Haben die Außerirdischen, die vor Äonen dieses rätselhafte Schiff erbauten, vielleicht raffinierte Fallen installiert, die ahnungslose Besucher überwältigen und letztlich vernichten sollen? Wir können es noch nicht mit Bestimmtheit wissen. Aber wir ...«
    Von ihrem erhöhten Aussichtspunkt auf der Mauerkrone aus bemühte sich Nicole, Francescas Tirade zu ignorieren und sich stattdessen vorzustellen, welche Richtung Dr. Takagishi eingeschlagen haben mochte. Sie zog die in ihrem Taschencomputer gespeicherten Karten zu Rate. Doch} er ist bestimmt in Richtung auf den geometrischen Mittelpunkt der Stadt gegangen , schloss sie. Er war immer fest davon überzeugt, dass der geometrische Lageplan eine Bedeutung hat.

35 Die Falle
    Sie wanderten erst seit zwanzig Minuten durch das Gewirr der Straßen, aber ohne die Personal Navigators hätten sie sich bereits rettungslos verlaufen. Einen gründlichen Plan für ihre Suche hatten sie nicht; sie liefen nur quasi willkürlich durch die Straßen. Alle drei, vier Minuten erfolgte ein neuer Funkruf von Admiral Heilmann an Dr. Brown, und der Suchtrupp musste eine Stelle finden, an der das Signal mit ausreichender Stärke herüberkam.
    Als sie wieder einmal Otto Heilmanns Stimme schwach im Kommunikator hörten, sagte Nicole: »Bei dem Tempo werden wir ewig weitersuchen. Dr. Brown, warum bleiben nicht Sie einfach an einem Punkt stehen? Dann könnten Francesca und ich ...«
    Als Brown zwischen zwei hohe Gebäude ging, hörten sie Otto Heilmanns Stimme klarer. »Habt ihr die letzte Übertragung drin?«
    »Fürchte, nein, Otto«, gab Brown zurück. »Könnten Sie wiederholen, bitte?«
    »Yamanaka, Wakefield und Turgenjew haben das untere Drittel des Nordhalbzylinders abgegrast. Keine Spur von Takagishi. Es ist unwahrscheinlich, dass er weiter nördlich vorgestoßen sein kann, außer natürlich, er ist zu einer der Städte gezogen. Aber in dem Fall hätten wir irgendwo seine Fußspuren entdecken müssen. Ihr sucht also wahrscheinlich schon in der rechten Richtung.
    Inzwischen gibt es hier Riesenneuigkeiten. Vor zwei Minuten begann sich unser Gefangener, der Biot, zu bewegen. Das Ding versucht die Flucht, aber bisher hat es mit seinen Werkzeugen dem Käfig nur ein paar Beulen beigebracht. Tabori arbeitet fieberhaft an einem größeren und stärkeren Käfig für den Apparat. Ich hole Yamanaka mit dem Helikopter Beta zurück, damit er Tabori dabei hilft. Müsste jeden Moment eintreffen... Bleibt dran ... Da kommt grad ein Dringlichkeitssignal von Wakefield rüber ... ich stell ihn rein.«
    Wakefields britischer Akzent war unverkennbar, auch wenn das Trio in New York seine Stimme kaum hören konnte. »Spinnen!«, wiederholte er schreiend auf Admiral Heilmanns Frage. »Sie wissen doch, der Spinnenbiot, den Laura Ernst sezierte? Also, wir haben grad sechs davon direkt am Südkliff ausgemacht. Sie krabbeln über den Notunterstand, den wir da aufgebaut haben. Und irgendwas hat anscheinend die beiden gefallenen Krebsbioten repariert, denn die Klauenbrüder unseres Gefangenen wackeln inzwischen auf den Südpol zu ...«
    »Bilder /«, schrie Francesca Sabatini ins Mikro. »Ihr macht doch hoffentlich Mitschnitte?!«
    »Wie war das? Tut mir leid, das kam nicht rüber.«
    »Francesca möchte wissen, ob Ihr Bildaufnahmen macht«, erläuterte Admiral Heilmann.
    »Na klar doch, Liebste«, sagte Wakefield. »Sowohl die Bildautomatik im Hubschrauber wie die Handkamera, die Sie mir heute Morgen anvertraut haben, sind ununterbrochen im Einsatz. Die Spinnenbioten sind erstaunlich. Ich hab noch nie so schnelle Bewegungen gesehen ... Übrigens, irgendeine Spur von unserem japanischen Gelehrten?«
    »Bisher nichts!«, brüllte David Brown aus New York. »Es geht in dem Labyrinth hier ziemlich langsam. Mir kommt es wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen vor.«
    Admiral Heilmann wiederholte für die Hubschrauberbesatzung, Wakefield und Turgenjew, den Status quo der Vermisstensuche. Dann kündigte Richard an, sie würden nach Beta zurückkehren, um aufzutanken. »Was ist bei euch,

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