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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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David?«, fragte Heilmann. »In Anbetracht aller Umstände - einschließlich des leidigen Zwangs, dass wir diese Etappenschweine auf der Erde informieren müssen meinen Sie nicht, dass auch Sie besser nach Beta zurückkommen sollten? Die Kosmonauten Sabatini und des Jardins könnten ja die Suche nach Professor Takagishi fortsetzen. Natürlich, falls nötig, können wir Ihnen einen Ersatzmann für Sie mit rüberschicken, wenn der Helikopter Sie abholt.«
    »Ich weiß nicht so recht, Otto. Ich hab noch nicht...« Mitten im Satz schaltete Francesca den Sendeknopf auf Browns Sprechfunkgerät auf »off«. Er warf ihr einen wütenden Blick zu, der sich jedoch gleich wieder besänftigte.
    »Darüber müssen wir erst mal reden«, sagte Francesca bestimmt. »Sagen Sie ihm, Sie rufen ihn in ein paar Minuten zurück!«
    Das danach folgende Gespräch zwischen Dr. Brown und Francesca Sabatini bestürzte Nicole und verschlug ihr die Sprache. Beiden lag offensichtlich nicht das Geringste am Schicksal Dr. Takagishis. Francesca bestand darauf, dass sie sofort ins Beta-Lager zurückkehren müsse, um alle neuen Stories in ihre Sendung einzubauen. Und Dr. Brown machte sich Sorgen, weil er nicht zur Stelle war, wo die »Hauptaktion« des Unternehmens stattfand.
    Beide behaupteten, handfestere Gründe für die Rückkehr zu haben. Wenn sie nun beide gemeinsam aus New York abzögen? Nein, unmöglich, damit würde ja Kosmonaut des Jardins allein die Stellung halten müssen. Sollte des Jardins nicht besser mit ihnen zurückgehen, und wenn die sich dann »drüben«, in ein paar Stunden oder so, wieder etwas beruhigt hätten, könnte man ja die Suche nach Takagishi erneut aufnehmen ...
    Schließlich explodierte Nicole. Sie brüllte die beiden Kollegen an: »In meinem ganzen Leben hab ich noch nie so was von egoistischem ...« Ihr fiel kein passendes Substantiv ein. »Einer von uns, aus unserer Mannschaft wird vermisst und braucht höchstwahrscheinlich Hilfe von uns. Vielleicht ist er verletzt und wird sterben, aber ihr zwei bringt es fertig, an nichts anderes zu denken, als an eure verdammten schäbigen Exklusivrechte. Es ist schlichtweg zum Kotzen!«
    Sie holte Luft. »Schön, ich sage Ihnen hiermit Folgendes«, fuhr Nicole, immer noch kochend vor Zorn, fort. »Ich bin nicht bereit, jetzt schon nach Beta zurückzugehen, und es ist mir scheißegal, wenn Sie versuchen, mir das zu befehlen. Ich bleibe hier, und ich führe die Suche bis zum Ende durch. Bei mir jedenfalls stimmen die Prioritäten noch: Ich weiß, dass ein Menschenleben wichtiger ist als Image oder Prestige oder irgendein hirnrissiges Medienprojekt.«
    David Brown blinzelte zweimal, als hätte ihm jemand Ohrfeigen verabreicht. Francesca lächelte. »Tata«, sagte sie, »also weiß unsere heimlichtuerische diskrete Bio-Beauftragte mehr, als wir ihr zugetraut hatten.« Sie warf Brown einen Blick zu, fixierte aber sogleich wieder Nicole. »Würden Sie uns einen Augenblick entschuldigen, Liebste? Wir müssen da ein ganz intimes Problem besprechen - unter vier Ohren.«
    Francesca und Dr. Brown zogen sich etwa zwanzig Meter weit an den Fuß eines Wolkenkratzers zurück und begannen lebhaft zu diskutieren. Nicole wandte ihnen den Rücken zu. Eigentllich war sie wütend auf sich selbst, weil sie die Kontrolle über sich verloren hatte. Und besonders ärgerlich war sie, weil ihr herausgerutscht war, dass sie über den Verwertungsvertrag der beiden mit Schmidt & Hagenest informiert war. Die werden jetzt annehmen, dass Janos mir das gesagt hat , dachte sie. Immerhin sind wir ja befreundet.
    Francesca kam zu Nicole zurück, während Dr. Brown Admiral Heilmann informierte. »David lässt sich vom Hubschrauber beim Eismobil aufnehmen. Er schwört mir, er findet sich allein hier wieder raus. Also bleibe ich hier, und wir suchen gemeinsam nach Dr. Takagishi. Auf die Weise bekomme ich immerhin die Chance, New York zu fotografieren.«
    Francescas Ankündigung klang absolut gefühlsneutral.
    Nicole war außerstande zu erraten, was in Francesca wirklich vorging. »Ach ja, noch was«, fügte Francesca hinzu, »ich habe David versprochen, dass wir in knapp vier Stunden oder weniger unsere Suche abbrechen und ins Camp zurückkehren werden.«
    Während der ersten Stunde der gemeinsamen Suche sprachen die beiden Frauen kaum ein Wort miteinander. Francesca folgte Nicole bereitwillig, wohin immer diese ging. Alle fünfzehn Minuten hielten sie inne, nahmen Funkkontakt nach Beta auf, von wo sie eine

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