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Rendezvous mit Übermorgen

Rendezvous mit Übermorgen

Titel: Rendezvous mit Übermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke
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noch da...«
    »Ich vermute, sie funktionieren genauso wie die Beleuchtung. Ich wette, die halten auf der Station, solange wir uns auf der Plattform befinden.«
    Nicole rappelte sich auf, streckte sich. »Und jetzt zu meinem Plan«, sagte Richard. »Ich hab den Kontrolltransceiver hier in meiner Hand. Und Prinz Hai und Sir John haben beide Audio-Video- und Infrarot-Sensoren, die fortlaufend Daten sammeln. Wir können uns aussuchen, welche Kanäle wir auf unseren Computern überwachen wollen, und nötigenfalls neue Befehle eingeben.«
    »Ja, aber werden die Signale durchkommen?« Nicole dachte an das, was sie in der Scheune erlebt hatte.
    »Solange sie nicht durch zu dicke Materieschichten müssen. Das System ist überdimensioniert, was die Signal-Statik-Relation angeht, und kann mit einem gewissen Maß an Dämpfung fertigwerden ... Außerdem, der große U-Bahnwagen kam auf einer geraden Strecke auf uns zu. Und ich hoffe einfach, das wird hier ebenso sein.«
    Richard stellte die beiden Roboter vorsichtig auf die Rampe und befahl ihnen, zur U-Bahn zu gehen. Auf beiden Seiten glitten Türen auf, als sie in die Nähe des Wagens kamen. »Und meine Reverenz an Mistress Quickly«, sagte Falstaff beim Einsteigen. »Sie war ein törichtes Weib, jedoch - was für ein üppiges Herz!«
    Nicole warf ihm einen erstaunten Blick zu. Richard lachte. »Ich hab nicht sämtliche früheren Programme umgeschrieben. Ab und zu werden sie also wahrscheinlich ein paar absurde zufällige Kommentare von sich geben.«
    Ein paar Minuten lang standen die zwei Miniroboter in dem Wagen. Richard checkte rasch ihre Sensoren und nahm auf dem Monitor noch eine Kalibrierung vor. Dann schlössen sich die Türen des U-Wagens, es dauerte weitere zehn Sekunden, dann schoss der Wagen in den Tunnel davon.
    Richard befahl Falstaff, in Fahrtrichtung zu schauen, doch durch das Fenster war nicht viel zu sehen. Die Fahrt dauerte, bei sehr hoher Geschwindigkeit, erstaunlich lange. Richards Schätzung nach war die kleine U-Bahn mehrere Kilometer gefahren, bevor sie langsamer wurde und hielt.
    Richard wartete eine Weile, ehe er den Befehl zum Aussteigen erteilte. Er wollte sicher sein, dass seine Roboter nicht an einer Zwischenhaltestelle ausstiegen. Es bestand jedoch kein Grund zur Besorgnis; das erste Gesamtpaket der Bilddaten, die Prince Hai und Falstaff sandten, bewies, dass sie an der Endstation angelangt waren.
    Die beiden Roboterchen bewegten sich auf der Plattform den Wagen entlang und zeichneten weitere Einzelheiten der Umgebung auf. Die Station wies Bögen und Säulen auf, war jedoch eigentlich ein einziger langer unterteilter Raum. Richard schätzte aus dem Bildmaterial die Deckenhöhe auf etwa zwei Meter. Er trug Hai und Falstaff auf, einem senkrecht zum Gleis abgehenden langen Gang zu folgen.
    Der Gang endete an einem weiteren Tunnel - der allerdings nur knapp fünf Zentimeter hoch war. Während die Roboter den Boden untersuchten, wo sie zwei winzige Streifen bis fast an ihre Schuhspitzen entdeckten, traf eine winzig kleine U-Bahn in der Station ein. Als die Türen aufgingen und das Wageninnere sich erhellte, sahen Nicole und Richard, dass der neue Wagen - abgesehen von seiner Winzigkeit - mit den anderen beiden absolut identisch war.
    Sie kauerten nebeneinander auf dem Absatz und beobachteten begierig den kleinen Monitor. Richard befahl Falstaff, Prinz Hai vor der Miniaturbahn zu fotografieren. »Der Wagen ist keine zwei Zentimeter hoch«, sagte er dann zu Nicole. »Wer fährt in dem Ding? Ameisen?«
    Nicole schüttelte nur schweigend den Kopf. Sie fühlte sich erneut ganz verwirrt. Und in diesem Augenblick dachte sie auch wieder an ihre eigene erste Reaktion auf Rama, nach der Fahrt im Shuttle von der Schleuse bis zur Comm-Station am Anfang der Alpha-Treppe. In meinen wildesten Phantasieträumen, dachte sie, als sie sich jetzt an die ehrfürchtige Ergriffenheit beim ersten Anblick des Panoramas erinnerte, hätte ich ahnen können, dass so viele neue Rätsel und Geheimnisse auf uns warten. Die ersten Forscher haben ja nicht einmal die oberste Schicht des Geheimnisses angekratzt...
    »Richard?« Sie riss sich selbst aus ihren Gedanken.
    Er ließ die Roboter den Gang zurückwandern, dann blickte er vom Monitor zu ihr auf. »Ja?«
    »Wie dick ist der äußere Mantel von Rama?«
    »Etwa vierhundert Meter insgesamt, glaube ich«, sagte er mit leicht fragendem Gesichtsausdruck. »Aber das gilt für das eine Ende. Wir können nicht feststellen, wie dick die

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