Rendezvous um Mitternacht
leicht.«
»Das neueste Modell«, sagte er. »Gilley hat gerade die gleiche von mir bekommen.«
»Du hast Gil besucht?«, fragte ich.
»Nein. Ich wollte dich besuchen, aber nur er war da, also habe ich ihm sein Geschenk gegeben, und er sagte, du seist hier.«
»Ah«, sagte ich und packte die Kamera umständlich wieder ein. »Das ist total nett von dir. Vielen, vielen Dank.«
»Das ist das Mindeste, wie ich euch beschädigen kann, nachdem eure alte Kamera schwimmen gegangen ist.«
»Entschädigen«, sagte ich, und er nickte und redete weiter. »Nun, der wahre Grund, warum ich hier bin, ist, dass ich ein paar Entscheidungen getroffen habe, und ich wollte sie dir mitteilen.«
»Schieß los«, sagte ich, dann fiel mein Blick auf seine Hand, und ich bereute das Wort sofort.
Steven lachte leise. »Erstens habe ich Maria Willis’ Haus gegeben. Ich habe erfahren, dass sie und ihre Schwester doch nicht so gut miteinander auskamen, wie sie behauptet hat, und ich denke, sie hat für ihre Sünden genug gelitten, oder?«
Ich lächelte ihn an. »Gute Idee.«
»Außerdem musst du noch einmal mit mir nach Uphamshire kommen. Du hast mir ja gesagt, dass mein Großvater mit Willis nach drüben gelangt ist, also das Jenseits erreicht hat, aber wir müssen uns um Maureen kümmern.«
Mein Lächeln vertiefte sich. »Das haben wir schon erledigt, während du nach dem Eingriff im Krankenhaus lagst. Wir haben sogar Mirabelle einbezogen. Mit ihrer Tochter in der Nähe war Maureen viel kooperativer, und sie hat es ohne größere Schwierigkeiten auf die andere Seite geschafft.«
Steven wirkte leicht enttäuscht. »Verstehe.« Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Na gut. Dann gibt es nur noch eine Sache zu besprechen.«
»Ja …?«
»Ich möchte mich finanziell an eurem Geschäft beteiligen.«
Ich legte den Kopfschief. »Was soll das heißen?«
»Ich will in euer Geschäft investieren. Ich habe gesehen, was ihr macht, und glaube, dass ihr der Menschheit einen großen Dienst erweist. Aber mit der richtigen Ausrüstung – besseren Überwachungsgeräten, Kameras und Messgeräten – könntet ihr viel effizienter arbeiten.«
»Das ist wahnsinnig großzügig von dir.« Ich war völlig baff und stellte mir vor, wie Gilley anfangen würde zu sabbern, wenn er von diesem Angebot hörte. »Aber was willst du als Gegenleistung?«
Stevens Zeigefinger malte gleichförmig kleine Kreise auf die Tischplatte. »Ich würde gern bei euch mitarbeiten.«
»Als Geldgeber?«
»Nein. Ich würde gern bei der Geisterjagd mitmachen.«
Ich grinste. Meinte er wirklich, was er gerade gesagt hatte? »Du willst Geisterjäger werden«, sagte ich im Ton einer Feststellung.
»Ja. Auf der Geisterjagd bei meinem Großvater, da habe ich mich … wie sagt man, ich war so voller Energie und …«
Ich kicherte. »Du warst total high. Berauscht. Es hat dich mitgerissen. Ich weiß, was du meinst.«
Da sah er mich an. »Und was hältst du davon?«
Ich hielt seinem Blick eine ganze Weile stand und erwog das Für und Wider. Im Herzen kannte ich die Antwort schon, aber ich wollte die Sache rational angehen. Schließlich beugte ich mich vor. »Na gut. Du bist dabei. Aber hör zu. Es gibt da ein paar Grundregeln …«
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