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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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besonders gern gesehen war. »Ich habe mir zufällig einen Moment Zeit nehmen können, und daher habe ich beschlossen, mir einmal anzusehen, wie es mit der Aquarellmalerei vorangeht.«
    »Ich verstehe. Meredith hat heute schon früher damit angefangen. Ihre Ladyschaft wird jeden Moment kommen, um den Unterricht zu übernehmen. «
    Meredith blickte von ihren Wasserfarben auf. Ihre Augen leuchteten einen Moment lang, und dann wandte sie den Blick ab. »Hallo, Papa.«
    »Arbeite ruhig weiter, Meredith. Ich möchte nur ein Weilchen zusehen.«
    »Ja, Papa.«
    Harry beobachtete, wie sie eine neue Farbe für ihren Pinsel auswählte. Meredith feuchtete sorgsam die Borsten an und verteilte großflächig verdünnte schwarze Farbe auf dem jungfräulichen weißen Papier.
    Harry wurde klar, dass er zum ersten Mal sah, wie seine Tochter für ein Bild einen derart dunklen Hintergrund auswählte. Die Aquarelle, die jetzt regelmäßig in der Ahnengalerie auftauchten, waren im allgemeinen helle, lebhafte Darstellungen mit Farben, die in der Sonne zu leuchten schienen.
    »Wird das ein Bild von Graystone bei Nacht, Meredith?« Harry trat näher, um sich das Bild genauer anzusehen.
    »Ja, Papa.«
    »Ich verstehe. Es wird sicher ziemlich dunkel ausfallen, stimmt's?«
    »Ja, Papa. Augusta sagt, ich muss genau das malen, wonach mir zumute ist.«
    »Und heute ist dir danach zumute, ein finsteres Bild zu malen, obwohl draußen die Sonne scheint?«
    »Ja, Papa.«
    Harry biss die Zähne zusammen. Sogar auf Meredith schlug sich die stumme Kriegsführung im Haushalt nieder. Und an alledem war nur Augusta schuld. »Vielleicht sollten wir den schönen Tag nutzen. Ich schicke jemanden zum Stall und lasse dein Pony satteln. Wir reiten heute Nachmittag zum Bach. Hast du Lust?«
    Meredith blickte schnell auf, und in ihren Augen stand Unsicherheit. »Kann Augusta mitkommen?«
    »Wir können sie fragen«, sagte Harry, der innerlich zusammenzuckte. Er hatte keinerlei Zweifel an Augustas Reaktion. Sie würde natürlich höflich ablehnen. Irgendwie war es ihr in den letzten zwei Tagen gelungen, dafür zu sorgen, dass sie, von den Mahlzeiten abgesehen, keine Minute in Harrys Gesellschaft verbrachte. »Es könnte sein, dass sie heute Nachmittag etwas anderes vorhat, Meredith.«
    »Zufällig«, sagte Augusta, die in der Tür stand, mit ruhiger Stimme, »habe ich keine anderen Pläne. Ich hätte große Lust, zum Bach zu reiten.«
    Merediths Gesicht hellte sich augenblicklich auf. »Das wird lustig. Ich ziehe nur schnell mein neues Reitkostüm an.« Sie warf einen schnellen Blick auf Clarissa. »Darf ich mir freinehmen, Tante Clarissa?«
    Clarissa nickte mit majestätischer Würde. »Ja, selbstverständlich, Meredith.«
    Harry drehte sich langsam um und sah Augusta in die Augen. Sie neigte höflich den Kopf.
    »Wenn du mich entschuldigen würdest — auch ich muss mich umziehen. Meredith und ich treffen dich dann unten wieder.«
    Was, zum Teufel, soll das jetzt schon wieder heißen? fragte sich Harry, als er sie kurz nach Meredith verschwinden sah. Andererseits sollte er vielleicht keine zu klaren Erkundigungen einziehen.
    »Ich hoffe doch sehr, dass Sie Ihren Ausritt mit ihrer Ladyschaft und Miss Meredith genießen werden, Sir«, sagte Clarissa sehr gespreizt.
    »Danke, Clarissa. Ich bin ganz sicher, dass es mir Spaß machen wird.«
    Sowie ich erst einmal herausgefunden habe, was Augusta jetzt schon wieder vorhat, fügte Harry stumm hinzu, als er das Schulzimmer verließ.
    Eine halbe Stunde später wartete Harry immer noch auf eine Antwort auf seine stummen Fragen. Merediths Stimmung hatte sich zumindest gebessert, und sie legte jetzt kindliche Begeisterung an den Tag. In ihrem kleinen jagdgrünen Reitkostüm, das bis hin zu dem kecken kleinen Hut mit der Feder, der auf ihren schimmernden Locken saß, identisch mit Augustas Reitkostüm war, sah Meredith einfach entzückend aus.
    Harry beobachtete, wie seine Tochter ihr Apfelschimmelpony antrieb, schneller zu laufen, und dann sah er Augusta nachdenklich an.
    »Es freut mich, dass du uns heute Nachmittag begleiten konntest«, sagte er, da er wild entschlossen war, das Schweigen zu brechen.
    Augusta saß anmutig auf ihrem Damensattel und hielt die Zügel elegant in ihren Händen, die in Handschuhen steckten. »Ich dachte mir, es ist bestimmt gut für deine Tochter, wenn sie an die frische Luft kommt. Im Haus ist es in der letzten Zeit ziemlich drückend, findest du nicht auch?«
    Harry zog eine Augenbraue hoch.

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