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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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wehte über den Tisch. »Na, gut, dann red ich eben weiter. In der Nacht sind zwei Männer zur Tür vom Saber rausgerannt. Der erste hält sich den Bauch und blutet wie 'ne Sau. Schafft's über die Straße und bricht da zusammen, wo ich steh.«
    »Wie praktisch«, murmelte Harry.
    Bleeker begeisterte sich zunehmend für seine eigene Geschichte. »Ich drück mich weiter im Dunkeln rum, und dann kommt dieser zweite Kerl rausgerannt. Sucht die Straße ab, bis er den armen Kerl sieht, ja, so war's. Dann kommt er zu ihm rüber, bleibt stehen und guckt auf ihn runter. Ich hab das Messer in seiner Hand sehen können.«
    »Faszinierend. Reden Sie schon weiter.«
    »Dann sagt der arme Kerl, der stirbt, zu ihm: Du hast mich getötet, Ballinger. Du hast mich umgebracht. Warum hast du das getan? Ich hätte nie einer Menschenseele verraten, wer du wirklich bist. Ich hätte niemals gesagt, dass du die Spinne bist. « Bleeker lehnte sich selbstzufrieden zurück. »Dann stirbt der arme Kerl, und der andere Kumpel haut ab. Ich also schleunigst weg von da, das kann ich euch verraten.«
    Harry schwieg einen Moment lang, als Bleeker seine Geschichte beendet hatte. Er blieb erwartungsvoll sitzen. Dann stand er langsam auf. »Lass uns verschwinden, Freund«, murmelte er Peter zu. »Heute Abend haben wir wirklich unsere Zeit verschwendet.«
    Bleekers Miene verfinsterte sich vor Schreck. »He, ihr da, was iss nu mit meiner Kohle? Ihr habt versprochen zu bezahlen, wenn ich euch sage, was damals in der Nacht passiert ist.«
    Harry zuckte die Achseln und warf noch ein paar Münzen auf den Tisch. »Das muss genügen. Mehr sind Ihre Lügen nicht wert. Kassieren Sie den Rest bei dem ein, der Ihnen gesagt hat, Sie sollen mir diese Lügengeschichte vorsetzen.«
    »Lügen? Was für Lügen?« stieß Bleeker zornig aus. »Ich habe euch die Wahrheit erzählt, verdammt noch mal.«
    Harry schenkte ihm keine weitere Beachtung und nahm wahr, dass sich unter den Gästen der Spelunke plötzliches Interesse regte, als sie sich nach dem Trubel im hintersten Winkel umdrehten.
    »Ich denke, wir nehmen die Hintertür«, sagte Harry zu Peter. »Es sieht plötzlich so aus, als sei der Weg zur Vordertür sehr weit.«
    »Eine glänzende Beobachtung. Ich war schon immer ein großer Verfechter der Vorzüge eines strategischen Rückzugs.« Peter grinste ihn kurz an und öffnete eilig die Hintertür. »Nach Ihnen, Sir.« Er winkte Harry mit einer höflichen Geste ins Freie hinaus.
    Harry trat auf die Gasse. Peter folgte ihm und schlug hinter Bleekers erzürntem Geschrei und der unruhigen Gästeschar die Tür zu.
    »Verflucht«, sagte Harry, als er den Mann mit dem Messer aus der übelriechenden Dunkelheit auftauchen sah.
    Der Mondschein schimmerte auf der Klinge, als der Mann Harry mit einem Satz an die Kehle sprang.

17. Kapitel
    Harry riss seinen Spazierstock aus Ebenholz in einem kühnen Bogen hoch. Der Stock traf den Arm seines Angreifers mit einem kräftigen Schlag, der das Messer durch die Luft fliegen ließ.
    Mit einer geübten Bewegung und nur einer Hand nahm Harry am Griff seines Spazierstocks eine Vierteldrehung vor. Die verborgene Klinge schnellte aus dem Stock heraus und presste sich an den Hals seines Angreifers.
    »Verdammter Mist.« Der Mann sprang mit einem Satz zurück und stolperte prompt über den Haufen Abfälle. Auf den schmierigen Steinen verlor er den Halt, rutschte aus und fiel auf den Bürgersteig. Er schlug wild um sich und begann, Flüche auszustoßen.
    »Wir sollten uns jetzt besser auf den Weg machen«, sagte Peter fröhlich und warf nur einen flüchtigen Blick auf Harrys Opfer. »Ich nehme an, unsere Freunde werden jetzt jeden Moment zur Tür hinauskommen. «
    »Ich hatte nicht die Absicht, unser Verschwinden unnötig hinauszuzögern.« Harry nahm eine weitere Vierteldrehung am Griff seines Spazierstocks vor, und die Klinge verschwand so lautlos, wie sie herausgeschnellt war.
    Peter ging voraus. Harry folgte ihm eilig. Sie rasten auf die Straße, und Peter wandte sich ohne jedes Zögern nach rechts.
    »Mir scheint«, murrte Peter, als sie weiterrannten, »dass ich mich schon mehr als einmal mit dir in vergleichbaren Situationen befunden habe, Graystone. Allmählich glaube ich, es kommt nur zu diesen Vorfällen, weil du nie ein anständiges Trinkgeld gibst.«
    »Das ist sehr wahrscheinlich.«
    »Knauserig bist du, genau das ist es, Graystone.«
    »Mir dagegen«, sagte Harry, als er neben seinem Freund durch die Straßen stürmte, »ist

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