Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
sein. Aus meiner eigenen persönlichen Erfahrung heraus kann ich wahrheitsgemäß sagen, dass die Damen des Clubs einen Hang zu Leichtsinn und empörendem Verhalten haben. Das sind keine Frauen von der Sorte, die meiner Tochter mit einem guten Beispiel vorangehen!«
    »Darf ich dich daran erinnern, dass du eines der Clubmitglieder von Pompeia's geheiratet hast?«
    »Richtig. Ein Umstand, der mich in die Lage versetzt, den Charakter der Frauen zu beurteilen, die dort Mitglied werden, oder etwa nicht? Lass uns in diesem Punkt Klarheit schaffen, Augusta. Als ich dir erlaubt habe, mich nach London zu begleiten, habe ich dir gleich gesagt, dass ich nicht in der Lage sein werde, mich ständig um dich zu kümmern. Du hast mir dein Wort gegeben, dich vernünftig zu benehmen, wenn du mit Meredith durch die Stadt ziehst.«
    »Ich benehme mich vernünftig. Ich habe sie in absolut keiner Weise gefährdet.«
    »Ich habe nicht von äußerlicher Gefährdung gesprochen.«
    Augusta sah ihn finster an. »Reden wir hier vielleicht von moralischen Gefährdungen? Du glaubst, die Clubmitglieder hätten einen schlechten Einfluss auf die Moralvorstellungen deiner Tochter? Wenn das der Fall ist, dann hättest du ganz bestimmt nicht eines der Gründungsmitglieder von Pompeia's heiraten dürfen. Dieser >verdammte Club<, wie du ihn nennst, war von Anfang an meine Idee.«
    »Verdammt und zum Teufel, Augusta, du legst absichtlich falsch aus, was ich sage.« Harry war wütend auf sich selbst, weil er zugelassen hatte, dass sich etwas, was die schlichte Strafpredigt eines Ehemannes über weibliche Etikette hätte werden sollen, zu einem handfesten Krach auswuchs. Heldenhaft rang er um Selbstbeherrschung und kämpfte gegen seinen Jähzorn an. »Was mir Sorgen bereitet, ist nicht die Moral der Damen dieses Clubs.«
    »Es freut mich sehr, das zu hören.«
    »Mir geht es viel mehr um einen gewissen Hang zum Leichtsinn, den ich dort vorfinde.«
    »Wie viele der Damen kennst du eigentlich? Oder verallgemeinerst du vielleicht auf der Grundlage dessen, was du an mir gesehen hast?«
    Harry kniff die Augen zusammen. »Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Ich bin bestens mit den Namen vertraut, die auf der Mitgliederliste von Pompeia's stehen.«
    Das traf sie unerwartet. »Ach, wirklich?«
    »Selbstverständlich. Sowie mir klargeworden ist, dass ich dich höchstwahrscheinlich heiraten werde, habe ich sie mir äußerst sorgsam angesehen«, gab Harry zu.
    »Das ist ja einfach unerhört.« Augusta sprang auf und begann, erzürnt in der Bibliothek auf und ab zu laufen. »Du hast Nachforschungen über Pompeia's angestellt? Warte nur, bis ich Sally darüber unterrichte. Sie wird wütend auf dich sein.«
    »Was glaubst du wohl, wer mir die Mitgliederliste zur genaueren Einsicht vorgelegt hat?« fragte Harry trocken. »Aus allem, was ich über die Herkunft der Damen auf dieser Liste wusste und was mir Sheldrake und Sally zusätzlich noch sagen konnten, bin ich zu dem Schluss gelangt, dass du keinen ernstlichen moralischen Gefährdungen ausgesetzt warst. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich diesen Club oder gar den Umstand gutheiße, dass du meine Tochter dorthin mitnimmst.«
    »Ich verstehe.«
    »Ich würde dir befehlen, deine Mitgliedschaft zu kündigen, doch Sally ist so krank und ihr bleibt nur noch sehr wenig Zeit. Mir ist durchaus klar, dass sie sowohl an dem Club ihre Freude hat, als auch an deinen Besuchen. Daher werde ich es dir nicht untersagen, Pompeia's aufzusuchen.«
    »Das ist wirklich allzu gütig.«
    »Aber in Zukunft wirst du Meredith nicht dorthin mitnehmen. Ist das klar?«
    »Reichlich klar«, sagte sie durch zusammengebissene Zähne.
    »Außerdem wirst du mir von jetzt an eine genaue Aufstellung über sämtliche Aktivitäten zurücklassen, die du für den jeweiligen Tag geplant hast. Es hat mir ganz und gar nicht gefallen, heute Nachmittag nach Hause zu kommen und lediglich darüber informiert zu werden, du seist schlichtweg außer Haus, ohne jegliche exakten Angaben darüber, wohin du gehen wolltest.«
    »So, eine Aufstellung. Eine Liste meiner Pläne. Die sollst du allerdings bekommen. Ist sonst noch irgend etwas, Graystone?« Augusta ging zornig auf und ab. Ihre Wut stand greifbar im Raum.
    Harry seufzte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Er trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte herum und musterte Augusta grüblerisch. Er wünschte nur zu sehr, er hätte diese Auseinandersetzung nie begonnen. Andererseits musste

Weitere Kostenlose Bücher