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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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auf dem Weg zu dir nichts zustößt.«
    »Verschwinde, Sheldrake. Deine Ausreden sind so faul, dass sie mich nicht wirklich interessieren.«
    Peter grinste noch einmal und verschwand dann in der Dunkelheit, Harry trat wieder an das offene Fenster, an dem Augusta stand und in die Nacht hinunterschaute.
    »Wohin geht Scruggs?« fragte sie.
    »Zurück zum Haus seiner Arbeitgeberin.« Harry kletterte wieder in die Bibliothek und schloss das Fenster.
    »Oh, das ist gut. Es war sehr nett von Ihnen, ihn zurückzuschicken.« Augusta lächelte. »Es ist sehr kalt draußen, und es wäre mir nicht lieb, wenn er in der nasskalten Luft herumstünde. Er leidet an Rheumatismus, verstehen Sie.«
    »Das ist nicht alles, worunter er leiden wird, wenn er so etwas noch einmal versucht« murrte Harry, während er die Lampe wieder anzündete.
    »Bitte, Sie dürfen Scruggs nicht die Schuld daran geben, dass ich heute Nacht hier aufgetaucht bin. Es war ganz und gar meine Idee.«
    »Das ist mir schon klar. Gestatten Sie mir, Ihnen zu sagen, dass das eine entschieden fragwürdige Idee war, Miss Ballinger. Eine schwachköpfige, idiotische und durch und durch tadelnswerte Idee. Aber da Sie jetzt schon einmal hier sind, würden Sie mir vielleicht genauer erklären, warum Sie es für notwendig erachtet haben, Ihren Hals und Ihren Ruf zu riskieren, um mich mitten in der Nacht zu sehen?«
    Augusta stieß einen kleinen frustrierten Laut aus. »Es wird außerordentlich schwierig werden, das zu erklären, Mylord.«
    »Das bezweifle ich nicht.«
    Sie wandte sich zu den letzten Holzscheiten um, die noch im Kamin glimmten, und als sie in die Glut schaute, ließ sie zu, dass ihr Umhang sich öffnete. Der große rote Edelstein über ihren Brüsten funkelte im Schein der Flammen.
    Harrys Blick fiel auf die reizvollen Rundungen, die der tiefe Ausschnitt von Augustas Kleid deutlich zeigte, und er starrte sie an. Gütiger Gott, fast konnte er ihre Brustwarzen sehen, die hinter strategisch platzierten Satinrosen hervorlugten. Seine Phantasie verselbständigte sich und lieferte ihm ein lebhaftes Bild von diesen kaum verborgenen Knospen. Sie mussten fest und reif und für den Mund eines Mannes regelrecht geschaffen sein.
    Harry blinzelte und nahm plötzlich wahr, dass er bereits ziemlich erregt war. Er kämpfte um seine gewohnte unerschütterliche Selbstbeherrschung.
    »Ich schlage vor, dass Sie mit Ihren Erklärungen, wie auch immer sie lauten mögen, augenblicklich beginnen. Es wird schon spät.« Harry lehnte sich an die Kante seines Schreibtischs. Er verschränkte die Arme vor der Brust und begnügte sich mit einem strengen, vorwurfsvollen Gesichtsausdruck. Es fiel ihm schwer, seine finstere Miene beizubehalten. Am liebsten hätte er Augusta auf den Teppich geworfen und sie geliebt. Er seufzte innerlich. Diese Frau hatte ihn behext.
    »Ich bin hergekommen, um Sie zu warnen, dass eine Katastrophe bevorsteht. «
    »Dürfte ich mich vielleicht erkundigen, welcher Natur diese Katastrophe ist, Miss Ballinger?«
    Sie wandte den Kopf zu ihm um und bedachte ihn mit einem niedergeschlagenen Blick. »Ein grässliches Missgeschick ist passiert, ein grandioser Irrtum, Mylord. Es scheint, als hätten Sie meinem Onkel heute Nachmittag einen Besuch abgestattet?«
    »Ja, das stimmt.« Sie hatte dieses Bravourstück doch bestimmt nicht auf sich genommen, um ihm mitzuteilen, dass sie seinen Antrag ablehnte, dachte Harry, der sich zum ersten Mal ernstlich Sorgen machte.
    «Onkel Thomas hat Sie missverstanden, Sir. Verstehen Sie, er dachte, dass Sie um meine Hand und nicht um die meiner Cousine anhalten. Zweifellos war das von seiner Seite aus reines Wunschdenken. Er regt sich schon seit Ewigkeiten darüber auf, dass ich noch unverheiratet bin.
    Und er hat das Gefühl, es sei seine Verpflichtung, mich unter die Haube zu bringen. Wie dem auch sei, ich fürchte, er hat die Nachricht bereits an die Zeitungen weitergegeben. Zu meinem großen Bedauern muss ich Ihnen mitteilen, dass die Bekanntmachung unserer Verlobung sich morgen früh in der ganzen Stadt herumgesprochen haben wird.«
    Harry riss den Blick von den Satinrosen los und schaute auf die Spitzen seiner auf Hochglanz polierten Stulpenstiefel herunter. Obwohl seine Lenden sich immer mehr anspannten, gelang es ihm, keine Gefühlsregung in seine Stimme einfließen zu lassen. »Ich verstehe.«
    »Glauben Sie mir, bitte, Mylord, von seiten meines Onkels handelt es sich um ein echtes Missverständnis. Ich habe ihn gründlich

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