Rendezvous
wunderschönen Topasaugen standen Sehnsucht, Verwunderung und noch etwas, was Furcht hätte sein können.
Harry stöhnte, als er sich neben ihr ausstreckte und nach dem Saum ihres Kleids griff.
»Mylord...« Die Worte waren kaum mehr als ein Flüstern, das über ihre Lippen kam.
»Harry« verbesserte er sie und küsste die rosige Brustwarze, die er mit seinem Daumen gekostet hatte. Langsam zog er die roséfarbene Seide bis zu ihren Knien hoch und legte Strümpfe mit einem zarten Streifenmuster frei.
»Harry, bitte, ich muss dir etwas sagen. Etwas Wichtiges. Ich möchte nicht, dass du mich heiratest und dich dann betrogen fühlst.«
Er erstarrte abrupt, und ein eisiges Feuer bemächtigte sich seiner Eingeweide. »Was ist es, was ich deiner Meinung nach wissen sollte, Augusta? Hast du bei einem anderen Mann gelegen?«
Sie blinzelte und war einen Moment lang verständnislos. Dann färbte eine warme Röte ihre Wangen. »Gütiger Himmel, nein, Mylord. Das ist absolut nicht das, worüber ich reden wollte.«
»Ausgezeichnet.« Harry lächelte matt, als Erleichterung und Glückseligkeit ihn durchzuckten. Natürlich war sie mit keinem anderen zusammen gewesen. Das hatten ihm all seine Instinkte schon vor Wochen gesagt. Und dennoch war es ein gutes Gefühl, diese Bestätigung zu bekommen. Ein Problem weniger, mit dem er sich befassen musste, dachte er nicht ohne eine gewisse Selbstzufriedenheit. Es gab keinen früheren Geliebten, mit dem er wetteifern musste Augusta würde ihm ganz und gar gehören.
»Die Sache ist die, Harry« fuhr Augusta in vollem Ernst fort, »dass ich fürchte, ich werde dir eine sehr schlechte Ehefrau werden. Schon in der Nacht, in der du mich in Enfields Bibliothek ertappt hast, habe ich versucht, dir zu erklären, dass ich mich an die üblichen Einschränkungen, die einem die Gesellschaft auferlegt, nicht gebunden fühle. Du musst immer daran denken, dass ich eine Northumberland-Ballinger bin. Ich bin ganz und gar nicht der Engel, der meine Cousine ist. Ich richte mich nicht nach den Anstandsregeln, und du hast deutlich klargestellt, dass du eine Frau von der sehr anständigen Sorte suchst.«
Harry zog den Saum ihres Kleids auf ihren Beinen ein wenig höher. Seine Finger fanden die unglaublich zarten Innenseiten ihrer Oberschenkel. »Ich glaube, ein wenig Privatunterricht reicht, und du wirst eine sehr anständige Ehefrau sein.«
»Dessen wäre ich mir keineswegs sicher, Sir« sagte sie, und ihre Worte klangen niedergeschlagen. »Es ist sehr schwer, sein Naturell zu ändern, verstehen Sie.«
»Das verlange ich auch nicht von dir.«
»Nein?« Sie sah ihm forschend ins Gesicht. »Du magst mich wirklich so, wie ich bin?«
»Ja, sogar sehr.« Er küsste ihre Schulter. »Es gibt vielleicht ein oder zwei Gebiete, die mir Sorgen bereiten. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass alles gutgehen wird und dass du mir eine ausgezeichnete Gräfin abgeben wirst.«
»Ich verstehe.« Sie biss sich auf die Lippen und presste die Beine zusammen. »Harry, liebst du mich?«
Er seufzte, und seine Hand blieb still auf ihrem Oberschenkel liegen. »Augusta, mir ist bewusst, dass viele moderne junge Damen wie du glauben, die Liebe sei ein mystisches und einzigartiges Gefühl, das sich ohne jeden rationalen Prozess und ohne jede Erklärung wie ein Zauber herabsenkt. Aber ich bin in dem Punkt gänzlich anderer Meinung.«
»Ja, selbstverständlich.« Die Enttäuschung zeichnete sich deutlich in ihren Augen ab. »Ich vermute, Sie glauben überhaupt nicht an die Liebe, nicht wahr, Mylord? Schließlich sind Sie ein Gelehrter. Sie haben Aristoteles und Plato und all diese anderen furchtbar logischen Kerle studiert. Ich muss Sie warnen, Sir, zuviel rationales und logisches Denken kann dem Verstand ernstlichen Schaden zufügen.«
»Ich werde es mir merken.« Er küsste ihre Brust und begeisterte sich dafür, wie ihre Haut sich anfühlte. Bei Gott, sie fasste sich gut an. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal eine Frau so sehr begehrt hatte, wie er diese Frau heute Nacht begehrte.
Inzwischen war er ungeduldig. Sein Körper pochte vor Verlangen, und der schwache beißende Geruch von Augustas Erregung betörte ihn. Sie wollte ihn. Er drängte sie behutsam, wieder die Beine zu spreizen, und sachte glitten seine Finger in ihre feuchte Glut.
Augusta stieß schockiert einen kleinen Schrei aus und umklammerte seine Schultern. Ihre Augen wurden vor Erstaunen groß. »Harry.«
»Magst du das, Augusta?« Er
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