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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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interessante Abwechslung werden. Man sagt mir immer wieder, ich hätte mich zu viele Jahre lang hinter meinen Büchern versteckt. Vielleicht ist es an der Zeit, dass mir endlich etwas Abenteuerliches zustößt.« Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete Harry die Tür und verließ die Bibliothek. Er hörte, wie hinter ihm die obere Halbkugel des Globus so hart zugeschlagen wurde, dass im Korridor ein Echo zu vernehmen war.
    Es war interessant, dass sich Lovejoy für seine abscheulichen kleinen Spielchen ausgerechnet Augusta als Opfer ausgewählt hatte, dachte Harry, als er das Haus verließ. Er beschloss, es sei an der Zeit, ein paar Nachforschungen über die Vergangenheit des Mannes anzustellen. Peter Sheldrake, den er mit dieser Aufgabe betrauen würde, hatte dann etwas Nützlicheres zu tun, als den Butler Scruggs zu spielen.

8. Kapitel
    Claudia kam in Augustas Schlafzimmer und blieb ruhig inmitten des Trubels stehen, der sich dort abspielte. Über ein Meer von Kleidern, Schuhen, Hutschachteln und Federn hinweg sah sie ihre Cousine mit gerunzelter Stirn an.
    »Ich verstehe die Notwendigkeit für all dies Packen und den ganzen Rummel nicht, Augusta. Es ist vollkommen unsinnig, mit einer Sondergenehmigung zu heiraten, wenn sich die Pläne für deine Hochzeit in vier Monaten sehr gut entwickeln. Solche Angelegenheiten sollte man wirklich nicht überstürzt betreiben. Gerade Graystone sollte das doch verstehen.«
    »Wenn du irgendwelche Fragen hast, dann schlage ich vor, dass du dich damit direkt an Graystone wendest. Es ist alles seine Idee.« Augusta, die vollauf damit beschäftigt war, die rasenden Aktivitäten von ihrem Gefechtsstand in der Nähe der Garderobe aus zu organisieren, sah ihre Zofe finster an. »Nein, nein, Betsy, pack meine Ballkleider in die andere Truhe. In diese kommen die Petticoats. Sind meine Bücher schon verpackt?«
    »Ja, Miss, ich habe sie heute morgen eigenhändig eingepackt.«
    »Gut. Ich will mich nicht in Dorset wiederfinden und nur die Bibliothek meines zukünftigen Mannes zur Verfügung haben. Ich kann mir vorstellen, dass sie eine ganze Menge Bücher über alte Griechen und Römer und nicht einen einzigen Roman enthält.«
    Betsy hievte einen Berg Seide und Satin aus einer der Truhen und ließ ihn in eine andere sinken. »Ich wüsste nicht, wofür Sie diese Ballkleider auf dem Land gebrauchen könnten, Miss.«
    »Es ist immer gut, für jeden Anlass vorbereitet zu sein. Vergiss nicht, die passenden Schuhe und Handschuhe zu jedem einzelnen der Kleider zu packen.«
    »Ja, Miss.«
    Claudia watete durch die Stapel von Truhen und Hutschachteln und kämpfte sich mühsam um das Bett herum, das mit Petticoats, Strümpfen und Strumpfgürteln übersät war. »Augusta, ich möchte mit dir reden.«
    »Dann rede schon.« Augusta drehte sich um und rief durch die offene Schlafzimmertür: »Nan, bist du das? Würdest du bitte reinkommen und Betsy zur Hand gehen?«
    Ein Hausmädchen streckte den Kopf zur Tür herein. »Sie wollen, dass ich beim Packen helfe, Miss?«
    »Ja, bitte. Es gibt jede Menge zu tun, und die Zeit wird allmählich knapp. Mein Verlobter hat mich benachrichtigt, dass wir uns morgen früh gleich nach der Hochzeit auf den Weg machen.«
    »Ach, du meine Güte, Miss. Da bleibt wirklich nicht mehr viel Zeit, das kann man wohl sagen.« Nan huschte in das Zimmer und begann, sich von Betsy Anweisungen geben zu lassen, die mit den Nerven herunter war.
    »Augusta, bitte«, sagte Claudia entschieden, »in diesem Durcheinander können wir nicht reden. Lass uns unten in der Bibliothek eine Tasse Tee trinken.«
    Augusta rückte ihre Musselinhaube mit den Rüschen zurecht und sah sich im Schlafzimmer um. Es blieb noch so viel zu tun, und sie hatte das sichere Gefühl, Harry würde sich keineswegs darüber freuen, wenn er gezwungen war, ihre Abreise zu verschieben, weil sie mit dem Packen nicht fertig geworden war. Andererseits konnte sie eine Tasse starken Tee nur zu gut gebrauchen. »Also gut, Claudia. Ich glaube, die Lage ist unter Kontrolle. Lass uns nach unten gehen.«
    Fünf Minuten später sank Augusta in einen Lehnstuhl, legte die Füße, die in Pantoffeln steckten, auf einen Hocker und trank einen großen Schluck Tee. Mit einem Seufzer stellte sie die Tasse und die Untertasse hin. »Du hast recht gehabt, Claudia. Das war eine ganz ausgezeichnete Idee. Ich brauche eine kleine Pause. Ich habe das Gefühl, schon seit dem Morgengrauen herumzurennen. Ich sage es dir, ich werde schon vor der

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