Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Renegade

Renegade

Titel: Renegade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. A. Souders
Vom Netzwerk:
eine
ehrliche Antwort von ihm bekommen werde.
    Â»Und ich will
wissen, ob ich dir vertrauen kann. Damit du mich nicht irgendwann sitzen lässt
wie einen unfähigen Trottel, der nicht auf sich selbst aufpassen kann,
geschweige denn auf sein Mädchen«, fügt er leise hinzu. In seiner Stimme liegt
so viel Traurigkeit, dass ich mich automatisch dafür schäme, ihm nicht vertraut
zu haben.
    Â»Du hast recht. Es
tut mir leid«, sage ich schließlich. »Ich vertraue dir. Es wird nicht wieder
vorkommen.«
    Misstrauisch sieht
er mich an. »Bist du sicher?«
    Â»Ja. Du und ich,
gemeinsam. Bis zum bitteren Ende, was auch immer geschieht.«
    Â»Bis zum bitteren
Ende«, wiederholt er mit einem schiefen Lächeln. Dann zieht er mich in seine
Arme und drückt mich so fest an sich, dass ich erschrocken quietsche, weil ich
keine Luft mehr bekomme. Als er das hört, lockert er seinen Griff ein wenig.
    Â»Es tut mir leid,
Gavin«, versichere ich ihm noch einmal. »Wirklich. Ich kann mir nicht einmal
vorstellen, wie es für dich gewesen sein muss, auf mich zu warten.«
    Er löst sich von
mir, und ich stelle mich schon auf den nächsten Vortrag ein, doch dann drückt
er seine Lippen auf meine, und seine Hände legen sich bestimmt auf meinen
Körper.
    Ich bin so
schockiert, dass ich mich nicht rühren kann. Dieser Kuss ist anders als die
bisherigen. Vollkommen anders. Mein Herz dröhnt und trommelt in meiner Brust.
Mein Atem beschleunigt sich. Mir wird schwindelig, aber diesmal bleibt die
Panik aus. Überraschung, ja. Und Glücksgefühle.
    Als er mich endlich
loslässt, sind meine Knie ganz weich. Wir sehen uns tief in die Augen, bis
Macie sich hörbar räuspert. »Körperkontakt unter Nicht-Verpaarten verstößt
gegen das Gesetz. Es sei denn natürlich, ich darf euer kleines Geheimnis
bewahren.«
    Sie steht im
Türrahmen, noch leicht angespannt, aber ihr Blick wirkt amüsiert, und ein
Lächeln umspielt ihre Lippen.
    Â»Da redet die
Richtige«, spotte ich und runzele gleichzeitig verwirrt die Stirn. Woher weiß
ich das denn?
    Macies Lächeln wird
breiter, und sie versucht nicht einmal, zu protestieren.
    Grinsend fragt Gavin
mich: »Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um mir zu zeigen, was sich
unter deinem Kleid verbirgt?« Dabei starrt er mir demonstrativ auf die Brust.
    Hä? »Unter meinem …
ah!« Lachend begreife ich, dass er wohl den Datenwürfel in meinem BH gespürt
hat. Ich hole ihn hervor und strecke ihn ihm in die Hand entgegen.
    Â»Was ist das?«,
fragt er und mustert ihn von allen Seiten.
    Â»Das ist ein
Datenwürfel. Darauf befinden sich Informationen, die für uns nützlich sein
könnten.« Nach kurzem Zögern frage ich: »Du bist sicher, dass du mir verziehen
hast? Dass ich ohne dich gegangen bin?«
    Â»Nein«, erwidert er
prompt, ohne mich anzusehen. »Aber ich verstehe, warum du es getan hast.« Erst
jetzt sieht er mir ins Gesicht. »Und wahrscheinlich hätte ich genauso
gehandelt.« Er löst meine verkrampften Finger voneinander und nimmt meine Hände
in seine.
    Von Macie kommt
wieder ein Räuspern, und ich werfe ihr einen schnellen Blick zu. Ihre Augen
sind gerötet, bestimmt hat sie vor Rührung geweint. Um sie nicht in
Verlegenheit zu bringen, ignoriere ich es einfach und hoffe, dass Gavin das
ebenfalls tun wird. Ich löse mich aus seinem Griff und strecke Macie den Datenwürfel
entgegen. »Ich habe hier ein paar Leckerbissen mitgebracht. Lust auf eine
kleine Analyse?«
    Schniefend nickt sie
und nimmt mir den Würfel ab. »Was ist da drauf?«
    Ich erzähle den
beiden, was in Mutters Quartier passiert ist. Gegen Ende meiner Geschichte
haben sich beide gespannt vorgebeugt.
    Â»Wer war denn auf
dem Foto zu sehen?«, fragt Gavin.
    Â»Keine Ahnung. Es
war eine Frau mit einem kleinen Kind auf dem Schoß.«
    Macie schiebt
inzwischen den Datenwürfel in ihren Computer, woraufhin ein Teil der Wand
aufleuchtet – ihr Holoscreen. Gavin fallen fast die Augen aus dem Kopf.
    Â»Das ist ja cool!«,
meint er. »Ich wünschte, so etwas gäbe es bei uns auch, aber wir haben nur
diese alten Mistdinger, die ständig den Geist aufgeben.«
    Macie und ich sehen
uns grinsend an, bevor wir uns wieder den Dateien widmen. Sie zieht sich eine
Hälfte auf ein externes Tablet, während ich mich auf den ersten Teil
konzentriere, den

Weitere Kostenlose Bücher