Replay - Das zweite Spiel
dieser auf sie zuschoss und in zügigem Formationsflug mit ihnen gleichzog.
Pamela lächelte und signalisierte vom hinteren Pilotensitz des anderen Segelflugzeugs mit dem Daumen ein ›Alles in Ordnung!«, während Kimberly auf dem Vordersitz Jeff und ihrem Bruder mit begeistertem Lächeln zuwinkte.
Jeff betätigte leicht das linke Seitenruderpedal, während er die Tragflächen mit dem Steuerknüppel nach links neigte, aus der Kurve ausbrach, die sie gerade flogen, und auf den großen symmetrischen, massigen Berg zuhielt. Pamela folgte augenblicklich, wobei sie sich rechts hinter ihm hielt.
Die verschneiten Baumwipfel auf dem Berghang schienen nach ihnen zu greifen, als sie näher kamen und das Gefälle der Berghänge zunahm. Ein Hirsch sah zufällig auf und erschauerte überrascht, dann stand er wie festgewurzelt da und blickte zu den großen lautlosen Vögeln empor. Christopher zeigte aufgeregt auf einen Schwarzbären weiter voraus, der ungeachtet der seltsamen, tief am Himmel dahinsausenden Metallwesen weitertrottete.
Sie stießen auf einen Kammwind, einen aufwärts gerichteten Wirbel reflektierter Luft über einem vorspringenden Abhang auf der stärker zerklüfteten Rückseite des Berges. Jeff und Pamela glitten an dem Grat entlang, vor und zurück, wobei sie aus so großer Nähe auf den stillen, unberührten Schnee hinabblickten, dass es ihnen vorkam, als bräuchten sie nur die Arme auszustrecken, um eine pudrige Hand voll davon zu schöpfen. Dann machte Jeff einen dünnen Wolkenfetzen östlich des Berges aus. Er verließ die Formation, steuerte auf das neu gebildete Dampfwölkchen zu.
Als er es erreichte, hob sich die rechte Flügelspitze ein wenig an, worauf er unverzüglich in diese Richtung steuerte. Sofort begann das Flugzeug zu steigen, und er verlangsamte es mit einer engen, kontrollierten Wende. Das Segelflugzeug stieg immer weiter.
Pamela hatte sein Manöver offenbar-mitverfolgt. Abrupt schwenkte sie von der sanften Aufwärtsströmung über dem Bergkamm ab und hielt in seine Richtung. Ihr Segler schien mit jeder Sekunde kleiner zu werden, während Jeff und Christopher auf den sich hebenden Luftmassen immer höher stiegen, in den engen Grenzen des thermischen Zentrums kreisend.
Pamela flog unterhalb seiner Position Schleifen und suchte. Schließlich erwischte auch sie den wolkigen warmen Aufwind, und der Abstand zwischen ihnen verringerte sich, während ihr Segler rasch und lautlos zu seinem emporstieg … bis sie, Flügelspitze an Flügelspitze, gemeinsam im frischen, klaren Himmel über dem alterslosen und rätselhaften Gipfel des Mount Shasta segelten.
Kimberly hatte aufgehört zu weinen und war draußen, um einen Strauß wilder Septemberblumen zu pflücken, den sie auf die Reise nach Osten mitnehmen wollte. Christopher nahm es wie ein Mann. Er war schließlich fünfzehn und hatte seit langem damit begonnen, Jeffs Haltung nachzueifern, jegliches Missgeschick hinzunehmen und sich ungehemmt zu freuen, wo Freude - die sie in den vergangenen Jahren so häufig empfunden hatten - angebracht war.
»Meine Wanderschuhe passen nicht in den Koffer, Mom.«
»Die wirst du in New Rochelle bestimmt nicht brauchen, Schatz«, sagte Pamela.
»Ich schätze, nein. Es sei denn, Dad fährt mit uns in den Berkshires zelten, wie er es versprochen hat. Dann könnte ich sie tragen.«
»Wie wär’s, wenn ich sie dir schicke?«
»Also… Das brauchst du nicht. Ist schon okay. Wir sind sowieso vor Weihnachten wieder da, und ich müsste sie dann wieder hierher zurückschicken.«
Pamela nickte und wandte den Kopf ab, damit ihr Sohn ihre feuchten Augen nicht sah.
»Ich weiß, du würdest sie gern mitnehmen«, warf Jeff ein. »Wie wär’s, wenn wir sie abschicken - und dir ein neues Paar für hier besorgen. Wir können das mit deinem ganzen Gepäck so machen, wenn du möchtest.«
»Hey, das wär toll«, rief Christopher strahlend.
»Es wäre praktisch«, sagte Jeff.
»Klar, wenn ich das halbe Jahr bei Dad verbringe und die andere Hälfte hier bei dir und Mom … Glaubst du wirklich, das ginge in Ordnung? Mom, bist du auch einverstanden?«
»Scheint eine ausgezeichnete Idee zu sein«, sagte Pamela und rang sich ein Lächeln ab. »Warum macht ihr nicht eine Liste von all den Sachen, die wir euch schicken sollen?«
»Okay.« Christopher steuerte auf den Schlafzimmeranbau zu, um den Jeff die Hütte für den Jungen und seine Schwester erweitert hatte. Dann blieb er stehen und drehte sich um. »Soll ich Kimberly
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