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Replay - Das zweite Spiel

Titel: Replay - Das zweite Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Grimwood
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hatte.
    Das unstete Licht spielte lebhaft über die regennasse Wiese, und die Milliarden von Tropfen, die am frisch gemähten Gras aufgereiht waren, funkelten wie außerirdische Juwelen in einem Feld aus grünem Feuer. Jeff stand ruhig hinter Pamela, die Arme um ihre Hüfte gelegt, ihr Haar an seiner Wange. Kurz bevor das Licht versiegte, flüsterte er ihr etwas ins Ohr, eine Zeile von Blake: »Willst du die Welt erkennen in einem Sandkorn«, murmelte er, »und den Himmel in einer Blume …«
    Sie presste ihre Hände an seine und vervollständigte leise das Zitat: »Umfasse die Unendlichkeit mit deiner hohlen Hand und Ewigkeit in einer Stunde.«
    Das Schleppflugzeug rollte in Position, und als es mit laufendem Motor zum Halten gekommen war, rannte der Streckenjunge vor, um das achtzig Meter lange Nylonseil des Segelflugzeugs am Heck der wartenden Cessna einzuhaken.
    »Christopher, willst du die Kontrollen für mich checken?«, sagte Jeff zu dem Jungen, der vor ihm im Sitz des Copiloten saß.
    »Klar doch«, erwiderte Pamelas Sohn in feierlichem Tonfall, stolz darauf, an den Vorbereitungen teilzuhaben, anstatt einfach nur mitzufliegen. Der Junge schlackerte mit dem Steuerknüppel nach rechts und links, und die Querruder an den beiden Tragflügelspitzen reagierten; dann drückte er den Knüppel vor und zurück, und Jeff drehte sich um und sah, wie sich das Höhenruder am Heck des Flugzeugs vorschriftsmäßig auf und ab bewegte, gefolgt vom Tanzen des Seitenruders, als Christopher auf die Pedale trat. Offenbar funktionierten alle Kontrollen ordnungsgemäß, Jeff lächelte beifällig.
    Das Schleppflugzeug setzte sich zentimeterweise in Bewegung, straffte langsam das Seil. Der Pilot fragte durch ein Wackeln des Seitenruders an, ob sie so weit seien, und Jeff antwortete mit einer entsprechenden Rechts-Links-Bewegung des Seitenruders. Die Cessna fuhr die Rollbahn entlang, das Segelflugzeug hinter sich herziehend. Der Tragflächenjunge rannte neben ihnen her und hielt den Segler in der Horizontalen und in Windrichtung. Jeff behielt die Schleppmaschine im Blick, wobei er die Neigung der Tragflächen nach der Horizontlinie einschätzte. Sie wurden schneller, der Junge vom Bodenpersonal fiel zurück, und Jeff gab mit dem Steuerknüppel ein wenig nach … Sie hatten abgehoben.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Jeff träge Wirbel wattiger weißer Wolken in der Nähe des vor ihnen liegenden Bergsockels. Ein gutes Zeichen - es bedeutete, dass sich in der instabilen Feuchtluft bereits Thermik entwickelte. Aber noch war keine Zeit, sich darum zu kümmern. Er fixierte das Schleppflugzeug und die Leine, hielt das Nylonseil unnachgiebig straff und flog eine gemächliche Wende, wenn die Cessna eine flog.
    Sie erreichten die gewünschte Höhe, dreitausend Fuß über den tiefer gelegenen Berghängen. Jeff betätigte den Freigabehebel, wartete einen Moment, bis er das lose Seil wie ein Gummiband vorwärts schnellen sah, dann ging er in eine Steigkurve nach rechts, während das Schleppflugzeug nach unten links abschwenkte. Der Motor der Cessna verstummte, als sie zu dem kleinen Flugplatz zurückkehrte, von dem sie gestartet waren, und bald gab es kein anderes Geräusch mehr als das sanfte Rauschen der Luft an der Plexiglashaube. Sie befanden sich in gleichmäßigem, antriebslosem Flug.
    »Mann, Jeff! Das ist Wahnsinn!«
    Jeff nickte lächelnd, als Christopher sich mit großen, leuchtenden Augen zu ihm umwandte. Er flog eine weite Schleife, benutzte die übrig gebliebene Energie der Schleppgeschwindigkeit dazu, möglichst viel Höhe zu gewinnen. Der unwirklich weiße Kegel des Mount Shasta glitt zu ihrer Linken vorbei, dann tauchte er wieder vor ihnen auf, ein sonnenhelles Fanal, das sie immer höher trieb.
    Jeff blickte Richtung Südwesten, wo sich die nach dem Berg benannte Stadt in den ausgedehnten Wald aus Ponderosa-Pinien schmiegte. Eine zweite einmotorige Cessna näherte sich, die ein weiteres weiß-blaues Segelflugzeug hinter sich her zog. Jeff kreiste langsam, und seine Geschwindigkeit sank auf vierzig bis fünfzig Meilen pro Stunde ab, während er darauf wartete, dass sich ihm der andere Segler anschloss.
    Als er etwa eine Meile entfernt war, befreite sich der zweite Segler von seiner Nabelschnur und schoss mit genau dem gleichen Manöver in die Höhe und von dem motorangetriebenen Schlepper weg, wie Jeff es zuvor ausgeführt hatte. Christopher drückte das Gesicht an die durchsichtige Haube, beobachtete den Neuankömmling, während

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