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Republic Commando 01 - Feindkontakt

Republic Commando 01 - Feindkontakt

Titel: Republic Commando 01 - Feindkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Umgang mit der Macht kein besonders guter Jedi war. Sie musste sich konzentrieren. Sie musste das zielbewusste Gespür aus Absicht und Duldsamkeit finden, das ihr so verlustig ging.
    Obwohl Etain noch lange nicht so weit war, die Kontrolle über die Macht zu beherrschen, konnte sie über die unmittelbare Welt hinaus sehen und fühlen. Sie konnte die Kreaturen der Nacht um sich herum spüren; sie fühlte sogar die kleinen Grassaale, die auseinander stoben bevor sie, auf dem Weg flussabwärts, ihre Stiefel streiften.
    Dann bemerkte sie etwas, das sie in der Wildnis der Wälder von Imbraani nicht erwartet hätte.
    Ein Kind.
    Sie konnte ein Kind in der Nähe spüren. Es war etwas Ungewöhnliches an dem Kind, aber es war definitiv ein Junge und ein Gefühl der Verlorenheit umgab ihn. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Dorfleute ein Kind bei Nacht nach draußen, zu den umherstreifenden Gdans lassen würden.
    Beachte es nicht. Das ist jetzt nicht dein Problem.
    Aber es war ein Kind. Es hatte keine Angst. Es war furchtsam, aber nicht so angsterfüllt, wie es ein Kind, das bei Nacht umher irrt, hätte sein müssen.
    Plötzlich berührte etwas ihre Stirn. Instinktiv ließ sie ihre Hand hoch schnellen, als wolle sie ein Insekt verscheuchen, aber da war nichts. Und doch fühlte sie etwas genau zwischen ihren Brauen.
    Es tauchte kurz ab auf ihre Brust, genau auf ihr Sternum und schnellte wieder zu ihrer Stirn. Dann wurde sie auf einmal von einem Licht geblendet, das mit schmerzhafter Intensität aus der Dunkelheit schoss und sie überwältigte.
    Sie hatte nichts zu verlieren. Sie zog ihr Lichtschwert, bereit dem Tod aufrecht ins Auge zu blicken. Ihren Gegner brauchte sie nicht zu sehen.
    Sie hörte so etwas wie ein ah. Das Licht verlosch. Direkt vor sich konnte sie noch immer das Kind spüren.
    »Tschuldigung, Ma’am«, sagte die Stimme eines Mannes. »Ich habe Sie nicht erkannt.«
    Trotzdem spürte sie nur ein Kind, so nahe, dass es direkt neben dem Mann stehen musste. Ihn konnte sie aus irgendeinem Grund Oberhaupt nicht in der Macht spüren.
    Die roten, geisterhaften Schemen des Lichts blendeten sie noch immer. Sie hielt ihr Lichtschwert fest in der Hand. Als ihr Sehvermögen wieder zurückkehrte, wusste sie genau, wen sie da ansah und sie wusste auch, dass Jinart sie verraten hatte.
    Wahrscheinlich hatte sie auch Fulier verraten.
    Etain konnte den typischen mandalorianischen Helm von Ghez Hokan sehen.
    Der finstere T-förmige Schlitz verriet ihr alles, was sie wissen musste. Sie hob ihr Lichtschwert. Seine beiden Hände ruhten auf seinem Blaster. Vielleicht war das Kind – das unsichtbare Kind – ein Köder gewesen, ein Ablenkungsmanöver, projiziert von Jinart.
    »Ma’am? Nehmen Sie die Waffe herunter, Ma’am – «
    »Hokan, das hier ist für Meister Fulier«, zischte sie und ließ die Klinge auf ihn hinabsausen.
    Hokan sprang mit erstaunlichen Reflexen zurück. Sie erkannte seine Stimme nicht: Sie war jünger und beinahe akzentfrei. Er hob nicht einmal seine Waffe. Dieses Monster spielte mit ihr. Sie wirbelte auf einem Fuß herum und hätte ihm beinahe den Arm abgeschlagen. Jäher Zorn zog ihr die Kehle zusammen. Sie machte einen weiteren Ausfall, traf aber nur Luft.
    »Ma’am, bringen Sie mich bitte nicht dazu, Sie zu entwaffnen.«
    »Versuch’s nur«, sagte sie. Sie winkte ihn mit einer Hand zu sich heran. »Willst du das? Na los doch.«
    Er schnellte auf sie zu, rammte gegen ihre Brust und warf sie rücklings in den Fluss. Das Kind war immer noch da. Wo? Wie? Und dann war Hokan über ihr, drückte sie mit einer Hand unter Wasser und sie ließ ihr Lichtschwert fallen. Sie kämpfte und würgte, dachte, sie würde ertrinken und verstand nicht, warum sie nicht fähig war, einen gewöhnlichen Mann mit ihren Fäusten abzuwehren. Sie hätte in der Lage sein müssen, mehr körperliche Kraft aufzubringen, als dieser Mensch.
    Er zog sie mit einer Hand aus dem Wasser, warf sie rücklings aufs Flussufer und drückte ihre Arme auf den Boden.
    »Ma’am, ganz ruhig – «
    Aber sie war noch nicht fertig. Mit einem animalischen Grunzen rammte sie ihr Knie zwischen seine Schenkel, so hart sie konnte und wenn sie verängstigt und verzweifelt war, konnte das wirklich sehr hart sein. Bisher hatte sie das nicht gewusst.
    Etain verschlug es den Atem, als ihr Knie knirschte. Es schmerzte. Aber es schien ihm nicht weh zu tun.
    »Ma’am, bei allem Respekt, bitte halten sie den Mund. Sie bringen uns noch beide um.« Die finstere

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