Republic Commando 01 - Feindkontakt
schwarzen Haaren und dunklen Augen. Trotz der markanten Züge, strahlte sein Gesicht eine Unschuld aus, in der so viel Vertrauen lag, dass sie ganz überrascht war. Es war nicht nur Selbstvertrauen, sondern auch Vertrauen in sie. »Sie sind wahrscheinlich nur ein wenig eingerostet, Ma’am. Wir bringen Sie ruckzuck wieder in Form.«
»Sind Sie in Form, Darman?« Er hatte sie übermannt. So sollte es eigentlich nicht sein. »Wie gut sind Sie?«
»Ich bin ein Commando, Ma’am. Gezüchtet, um der Beste zu sein. Gezüchtet um Ihnen zu dienen.«
Er machte keine Witze. »Wie alt sind Sie, Darman?«
Er zuckte nicht mit der Wimper, Sie konnte die harten Muskeln in seinem Nacken sehen. Sein Gesicht war ebenso muskulös. Er sah tatsächlich extrem fit aus, aufrecht, ein Mustersoldat.
»Ich bin zehn Jahre alt, Ma’am«, antwortete Darman.
Droiden tranken nicht, jagten keinen Frauen nach und sie hatten auch kein Interesse daran, nebenher ein bisschen Geld zu verdienen. Sie waren keine richtigen Krieger, Soldaten mit Stolz und Ehre, aber wenigstens konnte Ghez Hokan sich darauf verlassen, dass man sie am nächsten Morgen nicht mit einer leeren Flasche in der Gosse fand.
Und wenn sie marschierten sahen sie wirklich toll aus.
Gerade jetzt waren sie wieder am Marschieren, entlang des Schotterwegs, der hinauf zu Lik Ankkits Villa führte. Hokan ging neben ihnen her, dann hinter ihnen und wechselte ein ums andere Mal seine Position, weil er so fasziniert war von der absoluten Präzision ihrer Schritte und der völligen Übereinstimmung von Größe und Profil. Sie sahen aus wie Ziegel in einer perfekten Mauer, einer Mauer die niemals durchbrochen werden konnte.
Maschinen konnten so geschaffen werden, dass sie identisch waren und das war auch gut. Aber es war ein Frevel, so etwas mit Männern zu machen – besonders mit Mandalorianern.
Der umbaranische Lieutenant hob den Arm und brachte den Droidenzug zehn Meter vor den Verandastufen zum Stehen. Lik Ankkit stand bereits am oberen Ende der Treppe und blickte auf sie hinab, mit seinem lächerlichen Kopfschmuck und der di’kutia Robe, in der er genauso aussah wie der schwächliche, dekadente Gemüsehändler, der er war.
Hokan ging zu ihm, den Helm unter dem Arm, und nickte höflich.
»Guten Morgen, Hokan«, grüßte Ankkit. »Wie ich sehe, habt Ihr endlich Freunde gefunden.«
»Ich würde sie Euch gerne vorstellen«, erwiderte Hokan. »Schließlich werdet Ihr noch sehr viel mit ihnen zu tun haben.« Er wandte sich dem Lieutenant zu. »Weitermachen, Cuvin.«
Der Umbaraner salutierte. »Ganzer Zug – Vorwärts.«
Es war eine geschmacklose Farce, aber Hokan hatte lange darauf gewartet. Außerdem war es notwendig. Er musste ein paar Truppen in der Nähe von Uthans Anlage einquartieren, um sie rasch einsetzen zu können. In der dreißig Kilometer entfernten Basis hätten sie nur wenig genützt.
Ankkit trat nach vorn, als die Droiden die Stufen erreichten. »Das ist unerhört«, empörte er sich. »Die Handelsföderation wird es nicht tolerieren, wenn – «
Der Neimoidianer wich zur Seite, als die erste Zweierreihe der Droiden die kunstvoll gestaltete Kuvaratür mit den Intarsien ineinander verschlungener Ranken erreichte.
Hokan erwartete keine Heldentaten und er bekam auch keine geboten. »Es ist sehr nobel von Euch mir zu gestatten, meine Truppen hier einzuquartieren«, sagte er. »So wird all der vergeudete Platz endlich genutzt. Die Separatisten sind dankbar für dieses persönliche Opfer, das ihr um der Sicherheit willen von Doktor Uthans Projekt erbringt.«
Ankkit lief so schnell die Stufen hinab, wie es sein hoch aufragender Kopfschmuck und seine lange Robe erlaubten. Selbst für neimoidianische Angstmaßstäbe sah er furchtbar aufgeregt aus. Er zitterte. Er war beinahe einen Kopf größer als Hokan, auch ohne den Kopfschmuck, der raschelte, als sei irgendeine Kreatur darin gelandet, die nun versuchte, sich zu befreien. »Ich habe einen Vertrag mit Doktor Uthan und ihrer Regierung.«
»Und Ihr habt versäumt, der Klausel Achtung zu schenken, die angemessene Mittel für die Sicherheit garantiert. Doktor Uthans Strafankündigung sollte bereits auf dem Weg in Euer Büro sein.«
»Mit Verrat konnte ich mich noch nie anfreunden.«
»Aber so spricht man doch nicht mit einem Präsidialoffizier der Separatisten.«
»Einem Offizier? «
»Feldzuständigkeit.« Hokan lächelte, denn er war wirklich glücklich. »Ich habe jetzt keine Verwendung mehr für Euch, Ankkit.
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