Republic Commando 02 - Triple Zero
ich heldenhaft in den Tod stürze, dann kannst du ja rüberkriechen, abgemacht?"
„Ich hasse es, wenn du versuchst, mich dazu zu bringen, dir zu zeigen, wie's gemacht wird."
„Etwa so?"
Fi blieben nur Sekunden. Sie mussten die Kluft überwinden und verschwunden sein, bevor irgendjemand sie bemerkte. Er stützte sich kräftig auf das eine Ende der Leiter, sodass er sie waagerecht herumdrehen und mit dem anderen Ende auf der gegenüberliegenden Brüstung absetzen konnte.
Dreißig Meter weiter unten wartete der Tod. Und falls es nicht der Tod sein sollte, dann doch immerhin irgendeine schwerwiegende Behinderung.
Er machte einen Satz auf die Brüstung, überprüfte die erste Sprosse mit seinem Stiefel und blickte schnurstracks geradeaus zur anderen Seite.
Dann rannte er los.
Er hatte keine Ahnung, wie sein Körper es schaffte die Abstände zwischen den einzelnen Sprossen zu berechnen, aber er traf jede einzelne, erreichte das gegenüberliegende Dach und warf sich flach hin. Als er sich hinkniete, starrte Sev zu ihm herüber.
Fi winkte ihm zu. Komm schon.
Sev spurtete los. Als er am anderen Ende von der Brüstung sprang, fing Fi seine Landung ab. Mit Zufriedenheit stellte er fest, dass Sev seine Kiefer zusammenbiss.
„Sachte", artikulierten seine Lippen.
Sev gab ihm ein Handzeichen, eine seiner besonders eloquenten Gesten der Missbilligung.
Vom Dach führten ein paar Stufen zu einem Paar Türen hinunter, die in den Holoplänen als Zugang zur obersten Etage des Wohnbereichs und den Turboliftschächten verzeichnet waren. In natura sahen sie nicht besonders robust aus, aber die Pläne schienen zu stimmen. Manchmal wurden sie nach Renovierungen nicht auf den neuesten Stand gebracht. Eine kurze Ladung Thermal-Tape an den Türen und schon könnte man hervorragend ein paar Granaten hinunterwerfen, um die Bewohner mürbe zu machen, bevor man hineinging. Fi warf Sev ein Daumen hoch zu und zog einen Magnet-Detonator aus seinem Gürtel. Er rutschte in die Öffnung der Luftzufuhr und blieb dort mit einem leisen Klack hängen.
Zurück, gestikulierte Fi.
Er balancierte kurz auf der Brüstung und lief dann wieder über die Durastahlsprossen zurück. Bei jedem Schritt spürte er, wie die Sprossen unter seinen Stiefeln nachgaben und zurückfederten. Als er zurückblickte, sah er, wie Sev sich ebenfalls für den Sprint bereitmachte. Fi winkte ihm ermutigend zu und Sev rannte los.
Er hatte ungefähr zwei Drittel der Strecke hinter sich, als er ausrutschte. Gerade noch konnte er eine Sprosse packen, dann hing er bewegungslos an seiner rechten Hand in der Luft. Fis Magen überschlug sich.
Wenn letzt jemand hier herauf sieht - Die meisten Leute schrieen, wenn sie fielen. Sev hingegen und das sprach für ihn, blieb völlig still. Aber aus seinen weit aufgerissenen Augen sprach die blanke Angst. Er versuchte mit seinem linken Arm nach oben zu greifen, schien es aber aus irgendeinem Grund nicht zu schaffen. Fi kroch auf dem Bauch über die Leiter und griff hinunter, um Sevs Arm zu packen und ihn hochzuhieven. Auf einer so schmalen Leiter war es ein potenziell tödliches Unterfangen, aber Fi bekam Sevs Gürtel zu fassen und zog ihn quer über die Leiter.
Sev benutzte seinen rechten Arm. Erst als Fi ihn an seiner linken Schulter packte, um ihn gerade auf die Leiter zu ziehen, hörte er Sevs gepress-tes Keuchen und verstand, warum sein Bruder diesen Arm nicht benutzte und weshalb er es nicht geschafft hatte, nach oben zu fassen, um mit seiner anderen Hand Halt zu finden. Er hatte sich übel verletzt.
„Udesii...". flüsterte Fi. „Immer mit der Ruhe."
Sevs Schmerz und was immer ihm zugestoßen sein mochte, zerrten an Fis Nerven. Er zog ihn Zentimeter um Zentimeter auf der Leiter zurück und rollte ihn dann in die Sicherheit des Daches, bevor er die Leiter zurückzog. Als er sich wieder auf den Bauch warf, hatte sich Sev zu einer Kugel zusammengerollt und umklammerte seine Schulter.
Fierfek, das ist alles meine Schuld, weil ich ihn angestachelt habe. „Kannst du gehen?", flüsterte Fi.
„Natürlich kann ich gehen, du di'kut. Es ist mein Arm."
„Nächstes Mal lasse ich dich fallen, du undankbarer chakaar." Fi half ihm auf die Beine und entschied sich für das Risiko den Versorgungsturbolift in die unterste Etage zu nehmen. Als sie endlich das Ende des Gehwegs erreichten, war klar geworden, dass Sev sich den Arm ausgekugelt hatte. Er musste den Arm angewinkelt gegen seine Brust pressen, um den Schmerz einigermaßen
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