Republic Commando 02 - Triple Zero
können. Ich muss weiter machen. Ich darf die Männer nicht enttäuschen."
Skirata raste vor Zorn. Sie fühlte es. Außerdem konnte sie es sehen. Und wenn sie dachte, das wäre schlimm, dann war es noch gar nichts im Vergleich dazu, wie der Jedi-Orden reagieren würde. Man würde sie aus dem Orden weisen. Sie wäre nicht mehr länger General, nicht mehr länger in der Lage ihre Rolle in diesem Krieg zu spielen.
Aber das hast du gewusst.
Du hättest das vorher durchdenken sollen.
Die Realität fühlte sich ganz anders an. Und doch bedauerte sie es absolut nicht, weshalb sie auch die Reaktion des Jedi-Ordens nicht bedacht hatte. Es war richtig. Die Macht hatte sie bis an diesen Punkt geführt.
„Und wie hast du vor, diese Tatsache zu verheimlichen?", fragte Skirata immer noch völlig kalt. „Es wird ziemlich deutlich zu sehen sein."
„Ich kann mich in eine Heiltrance versetzen und die Schwangerschaft beschleunigen. Ich kann dieses Kind in fünf Monaten gebären." Sie legte ihre Hand auf ihren Bauch. „Es ist ein Junge."
Das war wahrscheinlich das Schlimmste, das sie Skirata hatte sagen können. Mittlerweile hätte Etain die Mandalorianer besser kennen sollen. Die Vater-SohnBeziehung war das Wichtigste überhaupt. All die Wärme, die er ihr je geschenkt hatte, war verflogen und das erschütterte sie zutiefst. Mit der Zeit hatte auch sie ihn wie einen Vater zu lieben gelernt.
Und ein guter Alando-Vater setzte seinen Sohn an erste Stelle.
„Und in diesem großen Plan von dir, diesem Plan, meinem Jungen eine Zukunft zu schenken, was hast du dir gedacht, wird sein Sohn werden? Ein Jedi!"
„Nein. Bloß ein Mann. Ein Mann mit einem normalen Leben."
„Nein, ad'ika." Skiratas Hände steckten tief in seinen Jackentaschen. Sie konnte sehen, wie sich seine Brust hob und senkte, während sein Atem mit der unterdrückten Wut rang. Ein kleiner, dunkler Strudel öffnete sich um ihn in der Macht. „Nein, entweder wird Darmans Sohn Mandalorianer, oder er hat überhaupt keinen Sohn. Verstehst du das? Solange das Kind nicht über eine Kultur verfügt und das, was ihn zu einem Mandalorianer macht, hat... hat es keine Seele. Deswegen musste ich ihnen allen, all meinen Jungs beibringen, was es heißt, Mando zu sein. Ohne das sind sie tote Männer."
„ Ich weiß, wie wichtig das ist."
„Nein, ich denke nicht, dass du das weißt. Wir sind Nomaden. Wir haben kein Land. Alles was uns zusammenhält ist, wer wir sind, was wir tun und ohne das sind wir... dar'manda. Ich weiß nicht wie ich es erklären soll... wir haben keine Seele, kein Leben nach dem Tod, keine Identität. Wir sind auf ewig tot."
Etain wiederholte innerlich das Wort dar'manda. „So ist es zu seinem Namen gekommen, nicht wahr?"
Ja."
Ihr begann allmählich zu dämmern, weshalb Skirata und Vau derart besessen davon waren, ihren Auszubildenden ihr Erbe zu erklären. Sie gaben ihnen nicht nur eine kulturelle Identität: Sie retteten ihnen buchstäblich das Leben, ja, ihre Seelen. „Er wird machtbegabt sein. Das wird ihn -"
„Bist du wahnsinnig'? Hast du eine Ahnung, welchen Wert er dadurch für Kreaturen wie die Kaminoaner haben wird? Weißt du, wie sehr man sich für seine genetischen Anlagen interessieren wird? Er ist in Gefahr, du di'kut!"
Der Wert des einzigartigen genetischen Erbes ihres Sohnes war Etain nie in den Sinn gekommen. Sie war entsetzt. Sie kämpfte damit, die Bedrohungen einzuschätzen, die plötzlich wie aus dem Nichts um sie herum auftauchten. „Aber wie kann Darman ihn großziehen?"
„Diese Frage hast du dir nicht überlegt, als du das alles begonnen hast? Liebst du ihn wirklich?"
„Ja! Ja, du weißt, dass ich ihn liebe. Kai, wenn ich nicht sein Kind bekomme und er stirbt -"
„Wenn er stirbt. Er wurde dazu geschaffen, jung zu sterben. Ich werde ihn überleben. Und so wie du gebaut bist, wirst du noch eine lange Zeit leben."
„Du hast es selbst gesagt - nur eine üppige Generation von Männern. Dann wird nichts mehr von den Klonen übrig sein, nichts, das zeigen wird, dass sie jemals lebten und dienten und starben. Sie a//e verdienen Besseres."
„Und doch hat man Darman keine Wahl gelassen. Keine Wahl zu kämpfen. Keine Wahl Vater zu werden."
Er verfiel in Schweigen, ging zur anderen Seite des Balkons und lehnte sich ans Geländer, so wie er es getan hatte, als sie gesehen hatte, wie er sich mit dem Gedanken quälte, ob er ein Monster sei, ein Mann, der kleine Jungs zu Soldaten machte und losschickte, um den Krieg der
Weitere Kostenlose Bücher