Republic Commando 03 - True Colors
behutsam weiter auf sie ein und versuchte, diesen arroganten Intellekt dazu zu bewegen, das zu denken und zu glauben, was sie ihm nahelegte. Die Gedankenbeeinflussung der Jedi war durchaus eine Waffe. „Aber euer Produkt ist nicht so verlässlich, wie ihr es eure Kundschaft glauben macht, nicht wahr? Es gelingt euch nicht, alle mangelhaften Klone auszusortieren. Sie sind ohnehin nicht blind gehorsam. Manche desertieren sogar. Du hast den genetischen Faktor überbewertet und dabei übersehen, dass menschliche Wesen nicht so leicht einzuschätzen sind."
Ko Sai erwiderte nichts. Vielleicht überdachte sie die Möglichkeit, dass sie vielleicht nicht ganz perfekt war, was durchaus etwas zwicken musste. Aber hier ging es nicht darum, einen Sandkistenstreit zu gewinnen. Etain musste Skirata dabei helfen festzustellen, ob Ko Sai rückgängig machen konnte, was sie angestellt hatte, und weiterhin, ob man sie auch dazu bewegen konnte.
Was fürchtete Ko Sai wirklich? Wo konnte man den Hebel ansetzen?
„Ich glaube, ich hab genug", sagte Ordo. Er stand auf, ging um das Sofa herum und beugte sich mit ausgestreckter Hand zu Mereel hinunter. „Gib mir die Datenchips, ner'vod."
Mereel öffnete seine Gürteltasche und übergab ein fest zusammengefaltetes Speichermedium: einen säuberlich zu einem kleinen, bunten, ziegeiförmig zusammengelegten Kunststoffbogen. Etain beobachtete Ordo ganz genau: Er wandelte sehr viel häufiger auf dem schmalen Grat zwischen Selbstbeherrschung und Chaos, als es irgendjemand zu begreifen schien, und die Nachricht über Fis Zustand hatte nicht geholfen. „Willst du die Dateien vergleichen?", fragte Mereel. „Nein." Ordo faltet das Plastoid in seiner Hand auseinander. „Ich begreife nur gerade etwas." Er sah hinüber zu Ko Sai. „Dein gesamtes Lifebenswerk eingeschweißt auf tausend Kubikzentimetern Plastoid, Chefwissenschaftlerin. Nicht unähnlich dem meinen eigentlich."
Ordo faltete den Bogen wieder fest zusammen und ging in den Durchgang, der das Cockpit vom Besatzungsraum trennte. Etain glaubte, er wolle zu der Computerkonsole im Lagerraum, aber dann hörte sie, wie sich der Lukenmechanismus mit einem Zischen öffnete und seine Stiefel die Rampe hinaufstampften.
Ordo?,, Keine Antwort. "Ordo?,, Die Erkenntnis musste Skirata im selben Moment getroffen haben wie sie. Alle stürzten in Richtung Luke und drängten in den schmalen Durchgang, sogar Ko Sai. Als sie zum Kabinendach hinaufblickte, sah Etain voll Entsetzen, wie Ordo seinen Blaster zog, das Päckchen mit den Datenchips hoch in die Luft warf und wie beim Tonscheibenschießen feuerte.
Plastoidfetzen stoben auf und regneten herab wie bei einer pyrotechnischen Vorführung.
Sie konnte Skirata und Mereel aus diesem Winkel nicht sehen, aber Ko Sai stieß ein lang gezogenes Keuchen aus, sank gegen das Schott und ließ ihren eleganten, langen Hals schockiert hin und her schwanken. Jede kostbare Zeile ihrer Forschung war dahin.
„Oh, shab ...", sagte Vau, stemmte die Hände in die Hüften und ließ den Kopf hängen. „Shab."
Es war nicht nur Ko Sais gesamtes Leben, das sich gerade in Ascheflocken aufgelöst hatte, die sanft in Richtung Wasseroberfläche schwebten. Es war auch Darmans.
13.
Natürlich ist Ordo verkorkst. Sie sind alle verkorkst Sie haben als Fünfjährige mit scharfer Munition geübt, haben mit zehn ihre ersten Kriege gefochten, und die wenigen Glücklichen haben ihren ersten Kuss als elfjährige Erwachsene bekommen. Fast alle - Millionen -werden sterben, ohne jemals gehört zu haben, das jemand sagt: „ Willkommen zu Hause, Liebling. Ich habe dich vermisst" Meinst du, du wärst nach all dem noch klar bei Verstand? - Kai Skirata zu Jaller Obrim, CSK Anti-Terror-Einheit, in einem Gespräch über das Leben in Uniform
Jachthafen, Tropix Island, Dorumaa, 478 Tage nach Geonosis
„Ord'ika?"
Skirata versuchte, sein Entsetzen nicht zu zeigen, aber es gelang ihm nicht. Seine Stimme blieb ihm im Halse stecken, und er rang damit, sie freizubekommen.
Ordo stand bugwärts der Luke, blickte hinaus auf die See in der Abenddämmerung und verschränkte die Arme. „Tut mir leid, Kal'buir."
Was soll ich jetzt tun? Wie zum shab soll ich jetzt wieder von vorn anfangen? Wir hatten es, wir hatten alles, wir waren so dicht dran ...
„Sag... sag mir einfach nur warum, Sohn." Wie kann er mir das antun? Was habe ich getan, um ihn so weit zu treiben? „Ich weiß,-du bist wütend. Ich weiß, du sorgst dich um Fi."
Mereel nahm Skirata
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