Republic Commando 03 - True Colors
war. Sie band sich die Haare fest zurück, weil eine wallende, blonde Mähne zu viel Aufmerksamkeit erregt hätte, schnappte sich ihre Tasche - und ihren Blaster, denn Skirata scherzte nicht- und rief sich ein Lufttaxi.
Das Zentralkrankenhaus war eine eigene kleine Stadt mit eigenem Verkehrssystem, und der Pilot brauchte mehrere Anläufe über verschiedene Luftwege, um den Zugang zur neurologischen Station zu finden. Besany mochte keine Krankenhäuser, und das Betreten der grell erleuchteten, sterilen Räume mit modernster Technologie versetzte sie in Unruhe. An so einem Ort war ihr Vater gestorben. Mehr würde ein Krankenhaus nie für sie sein, und keine noch so teuren, frischen Blumen in der Lobby würden daran etwas ändern. Skirata wusste wahrscheinlich, dass er einen wunden Punkt in ihrem Leben berührt hatte, aber er konnte nicht wissen, wie stark.
„Neuzugänge", sagte sie zu dem Orientierungs-Droiden und hielt ihr anonymisiertes Datapad an seine Buchse. Es hatte einiges für sich, wenn man wusste, wie man seine Spuren verwischt. „Hier sind die Patientendaten."
Der Droide verarbeitete den Code, und als sie ihr Data-pad zurückzog, erschien der Text SKIRATA, Fl: EBENE 96, STATION 5, ABSCHNITT A/4 auf dem Schirm. Fi war also nicht länger eine Nummer, sondern ein Mann mit dazugehörigem Nachnamen. Das Sensorsystem des Droiden schaltete sich ein, und Besany folgte einer Flut aus Anweisungen, vom Hinweis auf den Turbolift über ein HIER AUSSTEIGEN zu den Sensoren auf dem Korridor, die sie über das Datapad mal nach rechts, mal nach links lenkten. Ein Stadtplanet mit einer Billion Einwohnern benötigte ein Krankenhaus von industriellen Ausmaßen, aber ein Komplex, der so weit reichend war, dass er sein eigenes Navigationssystem brauchte, hatte etwas Zermürbendes. Kein Ort für Kranke, Verängstigte oder Sterbende.
Aber das GPS arbeitete einwandfrei. Besany fand sich in einer Nebenstation vor einem kleinen Zimmer wieder, neben dessen Türen auf einem kleinen Schirm zu lesen war SKIRATA, Fl - ÜBERGANGSEINLIEFERUNG - NICHT WIEDERBELEBEN.
Als sie herantrat, öffneten sich die Türen, und da lag Fi, einen Schlauch an seinem Handrücken, auf faltenlosen, weißen Kissen und die Arme auf der Decke, wie ein frisch Verstorbener, der den letzten Besuch seiner Familie erwartet. Das einzige, an das sie sich nach all den Jahren, die der Tod ihres Vaters zurücklag, erinnerte, waren die angeschlossenen Sensoren, welche die Lebensfunktionen an eine kleine Anzeigetafel an der Wand übertrugen.
Er sah wirklich sehr jung aus. Das hatte Besany nicht erwartet, und irgendwie hatte sie auch mit sichtbaren Verletzungen gerechnet, obwohl ihr Ordo gesagt hatte, dass nichts zu sehen sei. Es wirkte widernatürlich, dass Fi so gesund aussah und doch dem Tod so nahe war.
„Fi", sagte sie. „Ich bin's, Besany. Kal hat mich geschickt, damit ich ein Auge auf dich habe. Wollte doch mal sehen, wie's dir geht."
Sie stand eine Weile da und überlegte, was sie der Verwaltung sagen sollte, da öffneten sich die Türen hinter ihr.
„Unbefugtes Betreten", stellte der Medi-Droide fest. „Wer sind Sie?"
Besany tat es mehr aus Gewohnheit, denn aus Absicht. Sie zog ihren Republik-Ausweis hervor und hielt ihn dem Droiden vor die Photorezeptoren. In seinen Datenschlitz wollte sie ihn nicht stecken, um nicht zu verraten, wer sie war und zu welcher Abteilung sie gehörte. Irgendetwas sagte ihr, sie würde die Regeln wieder einmal etwas verbiegen müssen, und sie wollte keine Spur hinterlassen. „Regierungsangelegenheiten. Was geschieht mit diesem Patienten?"
„Es scheint ein Verwaltungsfehler vorzuliegen, Agentin"
Besany ließ die Pause etwas wirken. „Welcher Art? Rechnungsstellung?" Darum ging es fast immer, und sie konnte es regeln. „Benachrichtigung?"
„Kommen Sie vom Verteidigungsministerium?"
Jetzt war alles nur noch reine Routine. „Würde ich das erörtern, wenn es so wäre? Ich möchte nur über den Patienten unterrichtet werden. Wie ich höre, sind Probleme bezüglich seiner Behandlung aufgetaucht."
„Er kann nicht hierbleiben."
„Wenn es um Budgetcodes geht, wird meine Abteilung höchst verärgert sein."
„Nein, wir müssen die Behandlung abbrechen."
„Er hängt an einem Tropf mit Kochsalzlösung, ohne weitere Medikamente. Es besteht kein Mangel an Betten. Welche Behandlung? Ich sehe nirgends den Leiter der Neurochirurgie."
„Er ist kein Bürger. Er ist ein Klonsoldat."
„Ich weiß. Und?"
„Wir besitzen keine
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