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Republic Commando 03 - True Colors

Republic Commando 03 - True Colors

Titel: Republic Commando 03 - True Colors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Scan war. „Wenn er tot ist, können wir vielleicht noch einen Temperaturunterschied empfangen, aber die Wahrscheinlichkeit ist nicht besonders hoch."
    Bedächtig schritt Skirata ein imaginäres Raster ab und fuhr mit einem Handscanner über die Oberfläche, um Löcher und Risse ausfindig zu machen und Temperaturschwankungen zu entdecken. Ordo fragte sich auf einmal, ob er taktlos gewesen war, und der Gedanke an Vaus möglichen Tod Kal'buir vielleicht verstört hatte.
    „Es tut mir leid, Buir", sagte er.
    „muss es nicht." Skirata studierte eine Anzeige auf seinem Unterarmpanzer. „Ich suche nach Metall. Hiermit komme ich zwanzig Meter tief."
    Vielleicht war Skirata tatsächlich völlig ungerührt und interessierte sich nur für den Erlös aus dem Raubzug. Ordo konnte es ausnahmsweise nicht sagen, aber er bezweifelte es. Skiratas Nerven lagen praktisch ununterbrochen blank. Sie bewegten sich langsam voran, stemmten sich gegen den Wind, und Skirata schien seine Comlinkfrequenzen durchzugehen, denn Ordo empfing das Knistern der Spannungswechsel. Vau hatte vielleicht einen Kanal offen gelassen. Den Versuch war es wert.
    „Keine Pfotenabdrücke", bemerkte Skirata. „Der Wind hat sie wahrscheinlich weggefegt."
    Ordo schaltete von Infrarot auf Tiefensicht. Es glich der Durchsuchung von Briefkästen, ein mühseliges Abschreiten von einem Loch zum nächsten. Der Neuschnee trieb dahin und legte sich in jede Senke. „Er könnte überall sein. Vielleicht hat er es sogar nach oben geschafft und einen Unterschlupf gefunden."
    Skirata legte seinen Kopf schräg, so als würde er lauschen. Über das gemeinsame Comlink empfing Ordo ein unregelmäßiges Knistern. „Wenn, dann sind seine Helmsysteme aus."
    „Ich bekomme nur Rauschen."
    „Vielleicht ist er zu tief unten."
    Ordo spürte, wie die Kälte an seinen Armgelenken bis auf die Haut vordrang. Hätte er seinen, von der GAR ausgegebenen, Anzug getragen, hätte er die Temperaturregelung aktivieren können, aber die mandalorianische bes-kar'gam war nicht so hoch entwickelt. Er würde das beheben, sobald er die Möglichkeit dazu hatte, genauso wie er seinen Helm nachgerüstet hatte. Es war nicht so, als würde er übermäßig viel Zeit darin verbringen, und er hatte auch nie daran gedacht, nachzuprüfen, wie Vaus Anzug konfiguriert war. Da war nur das matte Schwarz, ein Bild, das er als Kind gefürchtet hatte und das jetzt so beunruhigend wirkte wie die Katarnausrüstung von Omega. Schwarz war die Farbe der Gerechtigkeit. Kal'buirs Rüstung war Sandgolden, die Farbe der Rache. Ordo hatte sich für eine dunkelrote Panzerung entschieden, weil ihm die Farbe einfach gefiel.
    Aber Schwarz oder Gold, wenn Vau keine Kälteabschirmung hatte, oder irgendeinen anderen Schutz, war er jetzt tot.
    „Lach nicht, Sohn", sagte Skirata plötzlich, „aber ich werde jetzt etwas Altmodisches ausprobieren. So wie du dich an den Vorposten vorbeigemogelt hast."
    Er stellte sich hin, die Arme an die Hüften gelegt und brüllte: „Mird! Mird, du sabberndes Häufchen Elend, hörst du mich?" Der Wind übertönte seine Stimme. Er ballte die Fäuste und versuchte es erneut. „Mird!"
    Ordo stimmte in den Ruf nach dem Strill ein. Er erwartete schon, dass eine Patrouille sie aufspüren würde, aber seine Sensoren zeigten nichts an.
    „Strills können Kälte vertragen", erklärte Skirata und pausierte, um Atem zu schöpfen. „Und sie besitzen ein besseres Gehör als Menschen. Den Versuch war's wert."
    Er tippte auf den Reglern an seinem Unterarm herum und stellte den Stimmprozessor seines Helms auf Maximum. „Mird!"
    Aber wie sollten sie das Tier hören, falls es auf ihre Rufe reagierte? Ordo beschloss zurückzugehen, um mit den Schiffssensoren tiefer im Eis zu forschen, da hörte er, wie Skirata überrascht „Osi'kyr!" rief, und als er sich umdrehte, bebte der Schnee, und die dünne Kruste brach auf. Ein golden behaarter Kopf schob sich wie ein hässlicher Pflanzentrieb nach oben, die Schnauze von einer dicken Schicht weißen Reifs überzogen.
    „Mird, ich werde dich nie wieder verwünschen", sagte Skirata und ging in die Knie, um die Eisbrocken beiseite zu schieben. Das Tier winselte Mitleid erregend. „Ist er dort unten, Mird? Ist Vau dort?" Er wartete einen Moment und massierte die schlaffe Haut an Mirds Schnauze. „Zeig mir ein Bild vom Tunnel, Ord'ika."
    Die Holokarte erschien in der Luft, ein 3D-Modell des Eises unter ihren Füßen. Der Tunnel, durch den sich Mird nach oben gearbeitet

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