Republic Commando 03 - True Colors
auseinander. Zwei Klon-Trooper feuerten Gasgranaten hinein, traten sofort wieder zur Seite, und der Rest des Zuges stürmte ins Haus. Das Peitschen und Heulen von Blasterschüssen ließ die frostige Luft erzittern, und Gas quoll aus dem Eingang.
Sie rannte nach Levet hinein, dachte, dass sie zuerst hätte hineingehen können, wusste aber, dass dies nicht der Verfahrensweise entsprach und hoffte, eine Möglichkeit zu finden, die Macht anzuwenden, um das Ganze so schnell wie möglich zu beenden. Überall wimmelte es von weißen Rüstungen, und sie gaben das typische Klack-klack von sich, während die Soldaten in Feuerposition gingen oder sich Deckung nehmend gegen die Wand drückten.
Die Cantina war der reinste Irrgarten aus Räumen und Durchgängen.
Es war der Augenblick, als sie gerade Blasterfeuer mit dem Lichtschwert abwehrte und jemanden schreien hörte, sie sei eine Verräterin, eine verdammte Mörderin - als die Realität verschwamm.
Der Lärm war ohrenbetäubend; Schreie, Rufe, Schüsse. Der Geruch von blasterversengter Luft, verkohltem Holz und vergorenem Getreide-Ale, schoss es ihr durch den Kopf - ließ sie würgen. Levet blieb bei ihr und drückte sie für einen Augenblick nach unten, seine Hand schützend auf ihren Kopf gelegt.
„Ihr seid alle gleich! Ihr seid alle gleich!"
Zwei Trooper zerrten einen Mann mittleren Alters an ihr vorbei. Er lebte und fluchte, und über sein Gesicht rannen vom Gas hervorgerufene Tränen, während er ziellos um sich trat.
Die Tage der klaren Einteilung in Freund und Feind waren gezählt, so sie denn jemals existiert hatten. Etain sehnte sich nach dem simplen moralischen Ringen zwischen Gut und Böse, aber sie fühlte weder, dass die Republik gänzlich gut war, noch, dass die Separatisten keinerlei Rechtfertigung besaßen. Sie war dabei, einstige Verbündete zu bekämpfen, um Spione zu beschwichtigen, die geholfen hatten, Klone zu töten.
Es war alles zu viel, um es zu entwirren. Alles, was in diesem Augenblick zählte, war, für ihr ungeborenes Kind am Leben zu bleiben und auf die Männer um sie herum aufzupassen. Sie zog Meister Fuliers Lichtschwert und machte sich bereit vorzustürzen, eine Klinge blauen Lichts in jeder Hand.
Büro der Buchprüfungsdivision des Schatzamts der Republik, Abteilung für Ermittlung, Kontrolle und Vollzug, Coruscant, 473 Tage nach Geonosis
Am besten war es, sich abzulenken, entschied Besany. Bloß nicht das Leben den HNE-Kriegsnachrichten anpassen. Wenn Ordo ihr etwas zu sagen hätte, würde er es tun. Wenn dem ungewöhnlichen Freundeskreis aus dem Militär, der sich praktisch über Nacht um sie gebildet hatte, etwas zugestoßen war - dann würde Kal Skirata es ihr sagen. Er musste sie bei Laune halten, um an seine Informationen zu kommen, und das wusste sie.
Und es gab jede Menge, mit dem sie sich befassen konnte. Die Lücken in den Abrechnungen und Buchungskontrollen der Großen Armee brachten ihre analytische Denkweise ins Wanken. Ihre Einführung ins Rechungswe-sen der Armee hatte aus einer einfachen Auftragsunterschlagung vor ein paar Monaten bestanden, als Ordo in ihr Leben geplatzt war.
Sie saß vor ihrem Monitor, Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt und die Stirn auf ihren gespreizten Fingern ruhend, und bemerkte, dass sie bei jeder Tabelle, die vor ihr erschien, unwillkürlich einen schnaufenden Laut der Frustration von sich gab. Die Große Armee war 473 Tage zuvor ins Leben katapultiert worden, und der Budgetturnus der Republik umfasste drei Jahre: Voranschläge, Vergabe, Kosten.
Aber es gab kein Anzeichen für ein Ausgabenbudget, das der Erschaffung der Großen Armee zugewiesen war.
Also, Ordo wurde geboren vor. elf oder zwölf Jahren. Es fiel ihr schwer, diesen Gedanken gerade jetzt weiter zu verfolgen, und sie überging ihn einfach. Das heißt, die Finanzierung musste mindestens drei Jahre zuvor über den Tisch gegangen sein, es sei denn, es gab ein Notfallbudget.
Besany ging in den Archiven weiter und weiter zurück, fand aber nirgends einen Finanzeintrag zu einer Millionen Mann starken Armee, die bei den Kaminoanern bestellt worden war. Vor der Schlacht von Geonosis waren die mi-nimalen bewaffneten Streitkräfte der Republik nur eine sehr schmale Zeile in einer Bilanzaufstellung von Billionen - in manchen Jahren sogar Trillionen - Credits.
Wie jetzt? Haben uns die Kaminoaner eine Graus-Armee gegeben? Und was ist mit den Schiffen und der ganzen Ausrüstung? Wer hat das bezahlt? Wer hat Rothana und KDY für die
Weitere Kostenlose Bücher