Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Requiem für eine Sängerin

Requiem für eine Sängerin

Titel: Requiem für eine Sängerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
Vom Netzwerk:
besorgt. Sie haben ihn erst genommen, als sie mitbekamen, wer sein Großvater ist.» Cooper grinste. «Das hilft immer. Es ist nicht das, was ich von ihm erwartet habe, aber es ist ein Job, und er ist gleich darauf angesprungen. Arbeitet härter, als ich es bei ihm je gesehen habe, und seine Mutter ist zufrieden. Und er hat geschickte Hände. Mein Motor ist nie besser gelaufen.»
    Fenwick hatte ausgetrunken. Ohne zu fragen, nahm Cooper die Gläser und ging hinein. Auch der Wirt wusste, wen er vor sich hatte. Augenblicke später brachte er sie gefüllt zurück.
    «Auf Kosten des Hauses.»
    Fenwick wollte abwehren.
    «Im Ernst, er hat gerade die Kasse abgeschlossen und meinte, er wolle sich nicht die Mühe machen, sie extra noch einmal einzuschalten.»
    Fenwick trank einen großen Schluck und schenkte der Halbwahrheit keine Beachtung. Seine Gedanken kreisten unweigerlich wieder um die Arbeit.
    «Was ist mit Victor Rowland? Haben Sie ihn schon ausfindig machen können?»
    «Keine Chance. Die Bürokraten im Ministerium legen mir Steine in den Weg.» Cooper hörte sich verdrossen an. «Er stand tatsächlich auf der Liste. Ist dieses Jahr im Februar ausgeschieden, aber ich kann ihn nicht finden. Er ist nicht in der Gegend, und die Armee rückt nicht damit raus, wo er steckt – falls sie es dort überhaupt wissen.»
    «Wissen wir, in welchem Regiment er war? Vielleicht könnten wir ihn über Freunde aufspüren, die noch im Dienst sind.»
    «Daran hab ich auch schon gedacht. Sie behaupten, die Akten seien für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Öffentlichkeit, am Arsch. Scheißbeamte. Ich habe ihnen gesagt, dass wir hier in einem Doppelmord ermitteln, aber das hat sie nicht interessiert.»
    «Wäre es Zeit, den Assistant Chief Constable einzuschalten? Er würde es machen, wenn wir ihn darum bitten.»
    «Vielleicht. Aber das täte ich nur ungern – es kommt doch dem Eingeständnis einer Niederlage gleich. Trotzdem müssen wir Rowland finden, vor allem jetzt, wo Leslie Smith wieder im Land ist.»
    «Was?» Fenwick sah ihn eindringlich an. Cooper war normalerweise gelassen. Jetzt schien er besorgt, und wenn er Zweifel an Leslie Smiths Sicherheit hatte, fand Fenwick das beunruhigend.
    Cooper war verlegen. «Nun, Sir. Vor rund zwanzig Jahren machten sich fünf Schulmädchen bei einem Ausflug auf einen Spaziergang. Eine starb, und wir wissen nicht, wie. Nun sind innerhalb weniger Monate zwei weitere gestorben, und wir wissen ganz genau, wie! Bleiben zwei übrig. Eine weiß mehr, als sie sagt, was sie zur potenziellen Verdächtigen oder zum potenziellen Opfer macht. Die andere ist berühmt und charmant», er warf Fenwick einen scheelen Blick zu, «und hat ein Alibi, das, wie wir bei der Überprüfung festgestellt haben, nicht ganz wasserdicht ist. Nun kommt noch der geheimnisvolle Cousin des toten Mädchens ins Spiel. Im Februar aus der Armee entlassen und seither unauffindbar.»
    «Sie sind doch der Skeptiker! Wir haben nichts als meine Ahnung, dass das alles mit der Vergangenheit zusammenhängt, die Möglichkeit, dass der Mörder ein Armeemesser benützt hat, und unerklärliche Rosen!»
    «Ich weiß, Sir, aber das reicht, um mich misstrauisch zu machen – und besorgt. Ich weiß, anfangs war ich skeptisch, aber das hat sich geändert. Und ich denke, offen gesagt, dass ich im Augenblick überzeugter bin als Sie. Ich mache mir Sorgen um die kleine Mrs. Smith. Fragen Sie mich nicht, warum. Wahrscheinlich eine Vorahnung.»
    Das war eine lange Rede für Cooper. Fenwick dachte darüber nach, und seine eigene Nervosität wuchs. Sein, Fenwicks, Instinkt hatte sie auf den mühseligen Weg in die Vergangenheit gebracht, aber in letzter Zeit hatte er seine Gefühle, was den Fall betraf, absichtlich ausgeblendet und sich auf die Fakten konzentriert. Er wusste, warum.
    Er hatte sich in Octavia Anderson vernarrt und fürchtete, seine Gefühle könnten sein Urteilsvermögen trüben. Also hatte er sie abgeschaltet und damit riskiert, die Kontrolle über den Fall zu verlieren. Seinem phantasielosen, grundsoliden Sergeant blieb es überlassen, ihm zu zeigen, wie nahe daran er war, einen schweren Fehler zu begehen. Selbst bei der Rekonstruktion hatte er sich geirrt. Er hatte sich so sehr auf Zeitangaben und Wegstrecken konzentriert, die minutiöse Abfolge der Ereignisse, dass er das Offensichtliche übersehen hatte. Carol Truman konnte unmöglich einfach abgestürzt sein.
    Nun, nachdem er seinen Instinkten wieder freien Lauf ließ, war auch

Weitere Kostenlose Bücher