Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Titel: Requiem für einen Rockstar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
Vom Netzwerk:
verabschiedete sich von den beiden. Gemeinsam würden sie den schweren Schicksalsschlag meistern. Ganz bestimmt. Die Trauer, der unendliche Schmerz würden ihre Zeit fordern. Es gab kein Entrinnen, nur die Auseinandersetzung mit dem tragischen Verlust versprach Linderung, die schönen Erinnerungen Trost. Anna und Hubert Lauscher winkten ihr bis zur Güterstrasse nach. Sie hatten ihr das Versprechen abgerungen, an der Beerdingung teilzunehmen. Im Gegenzug verzichteten sie darauf, ihren Sohn nochmals zu sehen. Das hätte mein Chef auch nicht besser hingekriegt! Nadine war mit sich zufrieden. John war also verliebt gewesen. Bloss in wen? In ein Groupie? Passt nicht zum Charakter eines introvertierten Musikers. Eine Sängerin oder jemanden aus seiner Jugendzeit? Möglich. Die Antwort würde sich zur gegebenen Zeit finden lassen. Es war zwar keine heisse Spur, die zum Täter führte, aber immerhin eine neue Erkenntnis. Nadines gute Laune verflog schlagartig. Am Porsche hing ein Strafzettel. Eine Hundertzwanzig-Franken-Busse! Wütend blickte sie sich um, doch der Polizist war längst über alle Berge.

7. Kapitel
    Ferrari hatte sich inzwischen durch weitere Zeitungen durchgeackert und war nun an der systematischen Internetrecherche. Die Jungs waren wirklich berühmt. Über eine Million Homepages über die Devils! Aus reiner Neugierde gab der Kommissär unter Google seinen Namen ein und ergänzte ihn mit dem Wort Kommissär. Und siehe da, es kamen elftausendvierhundertzweiunddreissig Eintragungen! Das kann doch nicht sein. Er wiederholte den Suchdurchlauf und erneut erschien diese Anzahl. Nicht schlecht. Mal sehen, was auf den einzelnen Seiten drauf ist. Irgendwie stolz klickte er verschiedene an, auf einigen gab es eine Verbindung zu einem seiner Fälle. Andere hatten hingegen gar nichts mit ihm zu tun. Der Kommissär schmunzelte. Was wohl unter dem Namen Jakob Borer vom Vorschein kam? Schlaffe siebentausendvierhunderteinunddreissig Einträge. Elftausendvierhundertzweiunddreissig gegen siebentausendvierhunderteinunddreissig! Das würde Borer überhaupt nicht passen. Die Erkenntnis, eigentlich ziemlich bekannt zu sein, schmeichelte Ferrari. Er sass kerzengerade vor dem Computer und lächelte selbstzufrieden. Mein Gott, bist du ein eitler Tropf, Francesco!, holte er sich in die Wirklichkeit zurück. Die Arbeit wartet!
    Konzentriert ackerte er verschiede Websites durch. Allein in der Schweiz gab es über fünfzig Fanclubs. Sechs davon in Basel. Der Kommissär druckte die Adressen der Basler Fanclubs aus. Er würde sich in den nächsten Tagen mit den Präsidenten über die Devils unterhalten. Wer weiss, vielleicht liess sich so ein Verdachtsmoment finden. Ziemlich vage, aber man sollte nichts unversucht lassen und das ganze Umfeld einbeziehen.
    Aus dem Hof drangen Schreie herauf. Vier Polizisten brachten einen Mann zum Verhör, der sich heftig zur Wehr setzte. Stimmt, fiel es Ferrari wieder ein. Ich wollte mich ja noch nach dem jungen Mann erkundigen, der gestern Abend vor dem McDonald’s mitgenommen wurde. Er griff zum Hörer und rief zum zweiten Mal innerhalb eines Tages seinen Kollegen Röbi Hänger an.
    «Kennst du seinen Namen, Francesco?»
    «Keine Ahnung.»
    «Weshalb interessierst du dich für den Mann?»
    «Einfach so. Ich habe aufs Tram gewartet und mir überlegt, weshalb ihr ihn mitgenommen habt.»
    «Hm! Du wirst immer verschrobener, mein Freund. Ich rufe dich zurück.»
    Zehn Minuten später bekam Ferrari die gewünschte Antwort. Der junge Mann war ohne Papiere unterwegs gewesen. Und weil niemand bezeugen konnte, dass die angegebenen Personalien stimmten, zumal er allein unterwegs war, nahmen ihn die Polizisten mit aufs Revier. Zur Personenkontrolle kam es, weil sich der junge Mann am Barfüsserplatz mit einem anderen gestritten hatte. Der Grund war eine Rempelei ohne Entschuldigung. Also eine Bagatelle. Doch ein Wort hatte das andere ergeben. Kurz bevor der Streit eskalierte, griffen die Beamten ein.
    «Ich hätte noch ein Protokoll von einer Streife, die ein korrekt parkiertes Auto kontrolliert hat. Hinter dem Steuer sass ein Hirtenhund. Bist du daran auch interessiert, Francesco?»
    «Schon gut, ich habe den Wink verstanden. Den Hund überlasse ich dir.»
    Ferrari entschloss sich, Piet Gruber aufzusuchen. Hanno Helmers hatte ihm gesagt, dass er im St. Jakob-Park sei. Weshalb auch immer. Der Kommissär ging den Klosterberg hinauf am «Atlantis» vorbei. Früher lag ein echtes Krokodil im Schaufenster, bis

Weitere Kostenlose Bücher