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Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Titel: Requiem für einen Rockstar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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Leutchen. Ich bin publizitätsgeil. Alle wissen, wer ich bin. Am ersten Tisch beim Eingang sitzen drei satte Bräute …»
    «Die Sie mit den Augen ausgesaugt haben.»
    «Ein Punkt für Sie. Aber trotzdem beherrschen sie sich. Sie wollen mich zwar ansprechen, getrauen sich aber nicht. Typisch schweizerisch! Respekt vor der Privatsphäre. In jedem anderen Land wären sie über mich hergefallen … bildlich gesprochen.»
    «Das kratzt an Ihrem Ego.»
    «Nicht doch. Wenn ich jetzt mit den Fingern schnippe …»
    «Versuchen Sie es doch.»
    Mark lächelte und winkte der einen zu. Sie tuschelte mit den anderen. Dann standen sie auf und kamen an den Tisch. Nadine schäumte vor Wut! Mark genoss es sichtlich, im Mittelpunkt zu stehen. Im Nu standen andere auf und belagerten den Tisch. Nadine wurde von hinten angerempelt, während Mark geduldig Autogramme verteilte, mit jedem Fan einige Worte sprach und dabei lächelte. Einem besonders dreisten Fan versetzte Nadine einen Ellbogenstoss in die Magengegend.
    «So! Genug. Seid bitte so nett und lasst mich mit meiner Bekannten einen Augenblick allein. Ich bin nachher wieder für euch da.»
    So, wie der Spuk begonnen hatte, endete er.
    «Ihre Schuld! Du hast mich provoziert, Nadine.»
    «Woher kennen Sie meinen Vornamen?»
    «Sagen wir gute Beziehungen zur Polizei.»
    Das Essen war gut, aber es schmeckte Nadine nicht.
    «Keinen Hunger?»
    «Der ist mir vergangen.»
    «Du bist eine schlechte Verliererin. Dabei beneiden dich alle, dass du mit mir essen darfst.»
    Locker bleiben, Nadine! Er provoziert. Und duzt mich!
    «Wo warst du gestern früh?»
    «Aha, das Verhör beginnt. Um welche Zeit?»
    «Zwischen neun und zehn Uhr morgens.»
    «Da lag ich mit Christine noch im Bett. Wir hatten eine verdammt harte Nacht, weil …»
    «So genau will ich das gar nicht wissen. Anscheinend geht der Tod von John spurlos an dir vorbei.»
    Marks Augen funkelten wild.
    «Das war jetzt ein Schlag weit unter die Gürtellinie. Uns allen hat der Professor viel bedeutet. Er war der Kopf unserer Band. Jetzt sind wir führungslos und geraten ins Strudeln.»
    «Vielleicht ist es ja auch das Ende der Devils», gab Nadine zu bedenken.
    «Finanziell gesehen kein Unglück. Wir haben alle genug Geld gescheffelt. Und die CDs laufen bestimmt noch eine gewisse Zeit. Trotzdem wäre es extrem schade …»
    «Du kannst ja eine Solokarriere beginnen.»
    Mark verdrehte die Augen.
    «Daran sind schon andere bös gescheitert. Piet würde es vielleicht schaffen.»
    «Wer hat John ermordet?»
    «Ein böser, böser Bube?»
    «Hör mit dem Mist auf!»
    «Dann stell mir keine doofen Fragen. Woher soll ich das wissen? Ist das alles, was du drauf hast? Wer hat John ermordet?», äffte er Nadine nach. «Irgendein Wahnsinniger, der ihm über den Weg gelaufen ist. Eine Verehrerin, die von ihm abgewiesen wurde. Oder ein Idiot, der durch seinen Tod berühmt werden will. Es laufen genügend Psychos durch die Gegend.»
    «Der, der berühmt werden will, scheidet aus. Der hätte sich geoutet.»
    «Stimmt. Also dann halt eine Tussi, die ihn für sich haben wollte.»
    «Die schlägt ihm mit aller Wucht den Schädel ein. Na, prima! Toller Gedanke. Ich nehme an, dass deine Freundin bestätigen wird, dass sie mit dir im Bett lag.»
    «Verdächtigst du mich?»
    «Reine Routine. Polizeiarbeit besteht zu achtzig Prozent aus Routine. Also, was wird uns deine Freundin sagen?»
    «Sie wird es bestätigen. Damit bin ich aus dem Schneider.»
    Nadine bestellte sich einen Kaffee.
    «Ich nehme auch einen.»
    «Hatte John eine Freundin?»
    Mark rührte gelangweilt in seiner Tasse.
    «Eine Tussi? Nein, ich glaube nicht. Mit mir musst du nicht über sein Privatleben reden. Da weiss Piet mehr. John war ein Neutrum.»
    «Ein Neutrum?»
    «Asexuell! Ich habe ihn nie zusammen mit einer Tussi gesehen. Auch nicht mit einem Guy. Sex interessierte ihn überhaupt nicht. Zumindest machte es den Anschein. Hatte er denn etwas laufen?»
    «Ich weiss es nicht. Seine Eltern behaupten, dass er eine Freundin hatte.»
    «Quatsch. Das wäre mir aufgefallen. In Prag habe ich mit Toto, das ist unser Roadmanager, gewettet, dass ich ihn verkuppeln könne. Ich habe mir vor dem Konzert die hübschesten Groupies angeschaut. Alles geile Bräute. Dann habe ich eine nach dem Konzert mit ins Hotel zum Essen genommen. Sie wusste genau, weshalb. Sie sass den ganzen Abend neben John, schien ihm sogar zu gefallen. Dann zogen sie zusammen los. Am nächsten Morgen wollte ich die Wette

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