Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Titel: Requiem für einen Rockstar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
Vom Netzwerk:
kassieren. Denkste! Er hat sich von ihr Prag by night zeigen lassen. Mehr war nicht. Typisch John.»
    Nadine gab der Kellnerin zu verstehen, dass sie zahlen wollte.
    «Ich bezahle! Das bin ich meinem Ruf als Womanizer schuldig. Ist das Verhör beendet?»
    «Ja. Und viel hat es nicht gebracht.»
    «Tja, Berufsrisiko. Was machen wir zwei Hübschen jetzt mit dem angebrochenen Nachmittag?»
    «Ich gehe rüber ins Kommissariat und schreibe meinen Bericht und du rutschst am besten zu Christine unter die Decke.»
    Nadine war sauer. Was sollte das?! Ein Mittagessen mit einem Idioten, der nichts ausser Sex im Kopf hat. Nicht nur, dass er mich billig angemacht hat, nein, er hat mich auch noch vorgeführt. Wie peinlich! Mit dem Finger geschnippt und schon standen säuselnde Weiber am Tisch und himmelten ihn an. Wahrscheinlich hätte er sie alle vernaschen können. Wie billig! Wo bleibt denn der Stolz? Und was findet diese Christine nur an diesem Arschloch? Ich werde sie bei Gelegenheit fragen. Nadine rauschte wortlos an zwei verdutzten Kollegen vorbei in ihr Büro.
    «Du hast mir gerade noch gefehlt, Noldi. Was willst du?», schrie sie den IT-Spezialisten des Kommissariats an, der auf sie gewartet hatte.
    «Ich … ich …»
    «Hör auf zu stottern. Was willst du?»
    «Die Akten … Strub hat heute früh nur einen Zwischenbericht gemacht. Ich wollte dir …»
    «Leg sie auf den Tisch und dann hau endlich ab.»
    Arnold, genannt Noldi, verliess das Büro seiner Angebeteten wie ein geschlagener Hund. Draussen hörte er noch, wie Nadine irgendetwas gegen die Tür warf.

9. Kapitel
    Kommissär Ferrari stand an der Haltestelle vor dem St. Jakob-Park. Ich habe ganz vergessen, Nadine zu sagen, wo ich bin. Mit einem Blick aufs Handy sah er, dass sie bereits mehrmals versucht hatte, ihn zu erreichen. O je, das verhiess nichts Gutes.
    «Nadine … ja schon gut … ich bin auf dem Rückweg, habe mich mit Piet Gruber unterhalten … Nein, ich bin noch beim ‹Joggeli› … Gut, ich warte im Stadion auf dich, im Sektor A, ganz unten.»
    Ferrari verstaute das Telefon in seiner Hosentasche. Seit es diese Scheissdinger gibt, habe ich laufend Ärger. Mit Monika, mit Nadine, dem SMS-Fanatiker Borer und sogar Nikki gibt ihren Kommentar dazu ab, wenn ich nicht sofort reagiere. Ja früher … Zwanzig Minuten später kam Nadine angerauscht.
    «Weshalb …»
    «Du hast ja recht. Bitte entschuldige. Ich habe vergessen, dir zu sagen, wo ich bin, und deine Anrufe nicht gehört.»
    Ferrari lächelte. Das funktionierte immer. Den angeblichen Fehler eingestehen, scheinbare Reue zeigen und schon hat dir Nadine verziehen.
    «Erzähl schon, gibt es etwas Neues?», ging der Kommissär zur Tagesordnung über.
    «Dieser Mark ist ein totaler Sexfreak. Ein Macho wie es im Buche steht.»
    «Das heisst, du hast nichts Neues erfahren.»
    «Der nervt gewaltig. Ein Volltrottel. Trägt sein Hirn unter der Gürtellinie.»
    Ferrari lachte laut. So schnell verfliegen die Illusionen. Gestern top, heute flopp. Genau wie es Piet formuliert hatte.
    «Du klingst ziemlich ernüchtert. Deine Schwärmerei hat wohl einen Knacks bekommen.»
    «Sie ist ganz geschwunden.»
    «Hat Strub seinen definitiven Bericht gebracht?»
    «Noldi hat ihn gebracht.»
    «Das klingt jetzt aber irgendwie eigenartig.»
    «Ja, elender Mist! Ich habe meine ganze Wut an ihm ausgelassen. Er lief sozusagen ins offene Messer … Schau mich nicht so an, mit deinem Dackelblick. Ich werde mich bei ihm entschuldigen … Gut, gut, ich lade ihn zum Essen ein. Aber damit ist die Sache vom Tisch.»
    «Und Alf?»
    «Mit dem habe ich mich noch nicht unterhalten. Dieser Mark ist genug für einen Tag.»
    «Piet würde dir gefallen. Ich habe anscheinend den Joker gezogen. Ich denke, dass wir uns nochmals mit Schuster unterhalten sollten. Vielleicht ist ihm etwas eingefallen. Hast du Strubs Bericht gelesen?»
    «Ja. Der Mörder muss mehrmals auf ihn eingeschlagen haben. Mit grosser Wucht. Im Kopf steckten kleine Holzsplitter. Die Tatwaffe ist also aus Holz oder zumindest teilweise. Vermutlich ein massiver Stock, ein Ast oder sonst etwas. Strub kann hierzu keine exakten Angaben machen. Im Blut wurden keinerlei Drogen nachgewiesen. Auch kein Alkohol. John Lauscher war stocknüchtern, abgesehen vom Frühstück. In der Garderobe fand man jede Menge Fingerabdrücke. Aber keine, die registriert sind. Wahrscheinlich von den Spielern.»
    «Hm, nicht gerade berauschende Neuigkeiten.»
    «Sag mal, weshalb bauen die eigentlich die

Weitere Kostenlose Bücher