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Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Titel: Requiem für einen Rockstar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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du?»
    «Chrigel.»
    «Danke Chrigel, dass du uns einen Platz besorgt hast. Falls ihr ans Konzert wollt, ich bin morgen nochmals hier und würde dir Tickets bringen.»
    «He, Mann, super! Aber … wir sind zu sechst, alles Studenten …»
    «Kein Problem, ich bringe dir sechs Tickets. Okay?»
    «Wahnsinn!»
    Er rannte ins Lokal. Der Begeisterungssturm war nicht zu überhören.
    «Normalerweise verschenke ich keine Tickets oder nur sehr wenige. Aber dieses Konzert ist anders … ganz anders und schon lange ausverkauft. Piet hat noch etwa zweitausend Tickets aufgetrieben. Die lokalen Veranstalter behalten ja immer welche zurück, für VIPs und so. Die verteilen wir jetzt an Freunde … vor allem an Freunde von John.»
    «Ich habe gehört, dass in der St. Jakobshalle eine Grossleinwand aufgestellt wird.»
    «Das war mal so geplant. Inzwischen hat es eine Dimension angenommen, die mir Angst macht. Wir hätten wahrscheinlich zwei oder drei Mal das Stadion füllen können. Hanno ist von der Halle abgekommen. Er lässt jetzt Grossleinwände im Park im Grünen aufstellen, damit alle etwas davon haben. Eigentlich die beste Publizität, die wir je hatten», sagte Alf sarkastisch.
    Zwei Mädchen kamen an den Tisch und baten schüchtern um ein Autogramm.
    «Wir haben dich in München gesehen, du bist super.»
    Alf Graf zeichnete beiden ein Herz auf den Handrücken und küsste sie auf die Wange. Sie liefen kreischend zu ihren Eltern zurück. Joanna lachte.
    «Sie werden sich eine Woche lang nicht mehr die Hände waschen. So lange, bis sie allen Freundinnen das Herz gezeigt haben. Und die Wange schon gar nicht. Ein Kuss von einem Devil, wer kann damit schon angeben?»
    «Du, mein Schatz.»
    Er küsste seine Freundin.
    «Soll ich jetzt auch kreischend herumrennen?»
    «Das erwarte ich! Aber Spass bei Seite. Herr Ferrari, Sie wollten mich sprechen.»
    «Ja. Wir kommen mit der Aufklärung des Mordes nur schleppend voran. Immerhin vermuten wir jetzt, dass John Lauscher mit einem Baseballschläger erschlagen wurde.»
    «Schrecklich!», flüsterte Joanna.
    «Ich wollte Sie fragen, ob Sie einen Verdacht haben, wer John umgebracht hat und weshalb?»
    «Ich rede mit Joanna über nichts anderes mehr. Aber wir drehen uns im Kreis. John hatte keine Feinde.»
    «Auf der Tournee ist es nie zu irgendwelchen Zwischenfällen gekommen?»
    Joanna und Alf tauschten Blicke aus.
    «Nein … na ja, manchmal gab es kleine Unstimmigkeiten, aber wirklich Zoff hatten wir selten.»
    «Selten? Also doch ab und zu.»
    «Sag es ihm, Alf. Er erfährt es ja doch.»
    Alf Graf bestellte sich nochmals eine Cola. Er dachte lange nach.
    «Soll ich es ihm sagen?»
    Alf nickte nur.
    «In Frankfurt ist es eskaliert. Alf hat sich mit der Frau des Managers gestritten.»
    «Was war der Grund?»
    «Ina ist eine hinterhältige, intrigante Schlampe!»
    «Joanna!»
    «Ist doch wahr. Ein richtiges Miststück. Sie versucht jeden gegen jeden aufzuhetzen. Sie ist mit Hanno total unglücklich. Und deshalb nerven sie alle, die glücklich sind.»
    «Die beiden machen auf mich aber keinen unglücklichen Eindruck», wandte der Kommissär ein.
    «Sie ziehen eine perfekte Show ab. Aber wenn sie unbeobachtet sind oder es zumindest glauben, dann fliegen die Fetzen. Ina spielt sich gern als Mutter Teresa auf, doch im Hintergrund mauschelt sie. Sie hat uns die Tour versaut.»
    «Was hat sie denn gemacht?»
    «Das ist es ja gerade, sie hat nie was Konkretes gemacht. Nur ständige kleine Sticheleien. Vor allem gegen Joanna.»
    «Ich bin ziemlich eifersüchtig», bestätigte Joanna. «Ina hat das sofort bemerkt und mir laufend gesagt, dass ich mich in Acht nehmen muss. Vor Groupies, vor den Sängerinnen, einfach vor jeder Frau. In Frankfurt ist mir dann der Kragen geplatzt. Ich habe Alf vor dem Auftritt eine Szene gemacht.»
    «Ich war schwer angeschlagen und hab das Konzert versaut. Die Fans haben es nicht gemerkt, aber die Band. Ein Drummer kann schon mal daneben hauen. Live ist das kein Problem. Aber die Einsätze müssen trotzdem stimmen. Piet und John waren echt sauer. Mark hat sich nur darüber amüsiert. Als ich gemerkt habe, woher Joannas Eifersucht gesteuert wird, bin ich ausgerastet. Ich bin auf die dumme Kuh los und habe zugeschlagen. Voll ins Auge.»
    «Vor der ganzen Band?»
    «Vor allen. Der Band, den Sängerinnen, dem Staff. John ist dann auf mich losgegangen. Ich glaube, Toto und Piet haben Schlimmeres verhindert. Ich hatte so eine Wut, dass ich beinahe noch John verprügelt

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