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Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Titel: Requiem für einen Rockstar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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…»
    Nadine starrte den Kommissär an.
    «Verflucht!»
    Sie rannte zurück in die Katakomben. Ferrari hatte Mühe ihr zu folgen. Von weitem hörten sie das Gelächter der beiden Schnapsnasen. Nadine riss die Tür auf und ging geradewegs auf den Garderobenschrank zu.
    «Ah, da seid ihr ja wieder! Komm Mädchen, setz dich zu uns …»
    Nadine durchsuchte den Kasten.
    «Schuster … he, Mann, Schuster, kommen Sie einmal her.»
    Ferrari half dem torkelnden Abwart hoch.
    «Ja, was ist denn? Gefällt dir meine Sammlung?»
    «Fehlt hier etwas?»
    «Ob … etwas … fehlt? Böses Mädchen! Das … ist … nicht … lustig. Den habe ich von den Therwilern bekommen. Mit den Bällen. Damit … macht … man keine Scherze!»
    Ferrari schaute Nadine fragend an.
    «Der Baseballschläger, er fehlt, Francesco!»

10. Kapitel
    Auf dem Weg ins Kommissariat schwiegen sie sich an. Nadine war sauer. Dementsprechend raste sie hochtourig durch die Stadt. Ferrari drückte sich fester in den Recarositz.
    «Der Zweck heiligt die Mittel. Ohne den gemütlichen Hock hätten wir nichts erfahren», stöhnte er. «Ich habe Kopfschmerzen.»
    «Geschieht dir recht. Schönes Vorbild. Säuft sich zum Erfolg.»
    Ferrari lachte.
    «Kann man so sagen. Was ärgert dich eigentlich mehr, dass ich mit Toto und Schuster etwas getrunken habe oder dass wir dabei etwas rausgefunden haben?»
    «Das wäre auch auf andere Weise möglich gewesen.»
    «So, so!»
    Im Büro setzten sie die ersten kläglichen Puzzleteile zusammen. John Lauscher war vermutlich mit dem Baseballschläger aus Arnold Schusters Sammlung erschlagen worden. Was gegen einen raffiniert geplanten Mord sprach. Mehr für eine Tat im Affekt. Seinen Mörder musste er gekannt und ins Stadion hineingelassen haben.
    «Wie wusste John, dass der Mörder vor der Tür steht?»
    «Gute Frage. Hat Noldi das Handy überprüft?»
    Nadine blätterte die Akten durch.
    «Der letzte Anruf war am Abend vor dem Mord. John hat mit seinen Eltern telefoniert. Am Morgen ist keiner verzeichnet.»
    «Dann hatten sie eine Verabredung. Der Täter stammt mit ziemlicher Sicherheit aus seinem Bekanntenkreis.»
    «Du sprichst immer von einem Mann. Es könnte doch auch eine Frau gewesen sein.»
    «Eine Frau mit einem Baseballschläger? Ist das die Waffe einer Frau, Nadine?»
    «Wenn ich nichts anderes zur Hand hätte, dann schon. Aber du hast recht. Der Täter hat mit grosser Wucht zugeschlagen. Das lässt eher auf einen Mann schliessen.»
    Sie einigten sich auf einen Täter. Einer aus dem Bekanntenkreis von John Lauscher, mit dem er sich im Stadion verabredet hatte. Was spielte Alf Graf dabei für eine Rolle? Und Ina Helmers? War der Streit in Frankfurt der Ausgangspunkt für die Katastrophe gewesen? Oder eher ein Zufall, der nichts mit dem Mord zu tun hatte? Diese Fragen würden nur Alf Graf und Ina Helmers beantworten können. Nadine und Ferrari beschlossen, mit beiden parallel zu sprechen.
    Der Kommissär warf zwei Aspirin C ein. Ich sollte weniger trinken. Schon gar keinen Selbstgebrannten. Mit Alf Graf verabredete er sich auf der Pfalz. Frische Luft wird mir gut tun. Hoffentlich. Noch waren die Tage warm und schön. Die letzten Hundstage, wie die Wetterfee am Radio wusste. Diesen Nachmittag sollte man im eigenen Garten geniessen. Aber so wie er seine Freundin kannte, wäre dann sicher Gartenarbeit angesagt. Francesco, könntest du mal den Ast schneiden. Francesco, würdest du bitte Bohnen ablesen. War es überhaupt schon Zeit dafür? Oder war die Erntezeit schon vorbei? Wie auch immer. Ferrari liebte Monikas Garten, aber nicht die damit verbundene Arbeit. Am liebsten hätte er die ganze Fläche mit Rasen zugedeckt. Aber nein, Monika wollte unbedingt Gemüse anpflanzen, hegen und pflegen. Letztendlich für die Schnecken und die Freunde. Denn was die Schnecken nicht abknabberten, und Schnecken gab es weiss Gott eine Menge in Monikas Garten, da sie diese Tiere unter keinen Umständen mit Gift ermorden wollte, was also die Schnecken nicht frassen, ernteten Freunde und Nachbarn. Dafür gab es zwei gute Gründe. Zum einen konnten sie gar nicht so viel Gemüse essen, es war schlicht zu viel. Und zum anderen fuhren sie meist in Urlaub, wenn Erntezeit war. Nichtsdestotrotz baute Monika Jahr für Jahr Gemüse an. Eine Sisyphusarbeit, wenn man Aufwand und Ertrag verglich. Doch beim Garten kannte Monika keinen Spass.
    Auf dem Münsterplatz tummelten sich noch immer viele Touristen, einige von ihnen stärkten sich im «Café Isaak.»

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