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Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Titel: Requiem für einen Rockstar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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hätte. Mir ist die Sicherung durchgebrannt.»
    Reichte das als Mordmotiv? Wohl kaum.
    «Joanna glaubt sowieso, dass Ina ein anderes Ziel verfolgt.»
    Ferrari schaute die junge Frau interessiert an.
    «Ich bin mir natürlich nicht sicher. Aber sie hat sich dermassen auf Alf und mich eingeschossen. Ich glaube, dass sie Alf aus der Band ekeln will. Er ist das geborene Opfer.»
    «Ich verstehe nicht ganz …»
    «Joanna meint, dass der Drummer immer der Dumme in einer Band ist, Herr Ferrari. Der Leadsänger ist der King, die Gitarristen stehen im Rampenlicht, nur der Drummer sitzt einsam da und ist der Arsch der Band.»
    «Ringo Star war für die Beatles und Charlie Watts ist für die Stones unverzichtbar.»
    «Das sind Kultfiguren.»
    «Joanna, weshalb glauben Sie, dass Ina Helmers Ihren Freund aus der Band ekeln will?»
    «Bevor sie Hanno Helmers heiratete, war sie mit dem Drummer der Maddogs zusammen. Die Band hat sich vor einem halben Jahr aufgelöst. Seither macht sich ihr Ex wieder an sie heran. Und sie lässt ihn auch ran, da bin ich mir sicher.»
    «Wie heisst der Mann?»
    «Luke Egloff. Der passt zu Ina. Intrigant, fies, verlogen und krampfhaft darauf versessen, Alf den Rang abzulaufen. Frankfurt war Wasser auf Inas Mühlen. Sie hat es ja nur gut gemeint. Und was ist der Dank dafür? Alf schlägt sie. John war derselben Meinung.»
    «Was halten Sie von Joannas Theorie, Alf?»
    «Schon möglich. Joanna hat einen feinen Sensor für solche Dinge. Das geht mir ab. Seit Frankfurt bin ich sowieso der Aussenseiter. Quatsch, das war ich schon immer. Aber seither noch mehr. John ging ganz auf Distanz. Piet und Mark weniger. Ausgesprochen hat keiner, dass sie mich loswerden wollen. Wenigstens bis jetzt nicht.»
    Ferrari war nicht sicher, ob er Joanna glauben konnte. Eine eifersüchtige, junge Frau. Womöglich sah sie in Ina Helmers sogar eine Nebenbuhlerin. Immerhin wäre es wohl klug, den Namen Luke Egloff zu notieren.
    «Noch eine letzte Frage. Nehmen Sie mir diese bitte nicht übel. Es ist reine Routine. Wo waren Sie gestern früh, zwischen neun und zehn Uhr?»
    «Joanna war im ‹Radisson›. Ich war joggen. Allein.»
    Alf Gruber wollte bezahlen, löste damit aber einen Entrüstungssturm beim Personal aus. Ferrari bedankte sich und verliess die beiden. Also kein Alibi. Irgendetwas gefällt mir nicht. Aber was? Vor dem Münster stand eine Gruppe Touristen und lauschte den Ausführungen ihrer Stadtführerin. Wie auf Befehl sahen sie zu den Türmen hinauf, zu den Reliefs und dann zum Brunnen auf dem Münsterplatz. Ferrari lachte. Der Anblick hatte Comiccharakter. Unbemerkt stellte er sich dazu. Anscheinend endete hier die Führung. Die Stadtführerin machte noch Werbung in eigener Sache und verteilte einige Prospekte. Seit etwa einem Jahr gab es einen nostalgischen Stadtrundgang im St.Alban-Tal. Eine unglückliche Liebesgeschichte. Davon hatte Ferrari schon gehört. Ein Nachtwächter verliebt sich in eine Frau aus edlem Geschlecht. Nachts begegnet sie ihm ab und zu auf seinem Streifzug durchs «Dalbeloch». Er himmelt sie an, doch sie bleibt für ihn unerreichbar. Vielleicht etwas für Nikki, um die Stadt spielerisch kennenzulernen. Der Kommissär steckte den Prospekt ein und machte sich aus dem Staub. Bevor die Stadtführerin noch auf mich aufmerksam wird und feststellt, dass ich mich als Undercoveragent eingeschlichen habe. Und bevor du noch ein Trinkgeld geben musst, du Geizkragen, meldete sich sein besseres Ich.

11. Kapitel
    Nadine nahm das Handy nicht ab. War nicht anders zu erwarten. Sie spricht sicher noch mit Ina Helmers. Das zum Thema Erreichbarkeit. Wenn man jemanden dringend sprechen muss, geht er oder sie nicht ran. In diesem Fall eine Sie. Umgekehrt? Zugegeben, da war es auch nicht besser. Aber es ist nun mal so, wenn zwei das Gleiche tun … Letztlich immer eine Frage der Perspektive.
    Nadine traf die Frau des Managers im Kunsthallegarten.
    «Ich liebe die Kunsthalle. Wenn wir in Basel sind, essen wir meistens hier.»
    «Den Garten hier finde ich schön. Aber drinnen ist es mir zu steif.»
    «Mir gefällt die Atmosphäre, Frau Kupfer. Gediegen, schick, ein Hauch von Mondänität. Ich bin ein Snob und stehe dazu. Als wir das erste Mal hier gemütlich dinierten, hatten wir ein lustiges Erlebnis. Wir wollten mit der EC-Karte bezahlen, doch das ging nicht. Hier nehmen sie nur Bargeld oder schicken eine Rechnung.»
    Nadine musste lachen.
    «Das geht vielen beim ersten Besuch so. Das kann sich vermutlich nur

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