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Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Requiem für einen Rockstar (German Edition)

Titel: Requiem für einen Rockstar (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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hustete. Ein eigenartiges Lächeln umspielte seine Lippen.
    «Das … das … wird … nicht mehr … notwendig sein, Francesco. Es ist aus.»
    Ferrari strich Piet über den Kopf.
    «Piet, bitte … halte durch!»
    «Ich … ich war es. Ich …»
    Blut lief aus seiner Nase auf Ferraris Hand.
    «Ich … habe John … habe ihn erschlagen.»
    «Nicht jetzt, Piet! Sei still. Wo bleibt der verdammte Krankenwagen?!»
    Der Kommissär blickte in schockierte Gesichter. Die Bandmitglieder und ein Teil der Crew standen regungslos da. Keiner sprach ein Wort.
    «Er … er … er hat … mich … verraten. Ina …», flüsterte Piet.
    Dann fiel sein Kopf leicht zur Seite. Piet war tot.
    «Piet!», rief Ferrari verzweifelt. «Wach auf! Piet …»
    Nadine zog den Kommissär sanft an den Schultern zurück.
    «Komm, Francesco, er ist tot.»
    Willenlos liess sich Ferrari von der Bühne in den Aufenthaltsraum des Abwarts führen.
    «Weshalb … Nadine … was ist da passiert?»
    «Ich weiss es nicht, Francesco. Ich weiss es wirklich nicht.»
    «Weshalb hat er das getan? Sich einfach eine Pistole auf die Brust gesetzt und abgedrückt? Er kann sich doch nicht einfach so umbringen!»
    Ferrari schüttelte den Kopf. Er konnte es nicht begreifen.
    «Monika und Nikki?»
    «Ein Beamter kümmert sich um sie. Sie werden nach Hause gebracht.»
    Ina! Er hat Ina erwähnt! Ferrari sprang auf. Ina Helmers stand mit Tränen in den Augen vor ihm. Sie setzte sich schluchzend hin.
    «Ich … ich weiss es erst seit heute Mittag. Piet ist zu mir gekommen und hat es mir gebeichtet. Er hat mir alles erzählt. Vermutlich wollte er, dass jemand nach seinem Tod die Wahrheit erzählt … Mit so etwas habe ich beim besten Willen nicht gerechnet … Ich war mir hundertprozentig sicher, dass Hanno John ermorden liess. Piet sagte, dass er noch das Konzert mit Anstand hinter sich bringen wolle und sich dann stellen würde. Er hat es wohl so geplant. Seinen Abgang von der Bühne. Von der Bühne des Lebens.»
    Nadine brachte drei Tassen Kaffee und wies Toto an, niemanden hineinzulassen. Minute um Minute verging. Wortlos. Das Stille wog schwer.
    «Weshalb hat er John umgebracht? Das ergibt doch alles keinen Sinn», begann der Kommissär.
    «John wollte mit der USA-Tournee die Welt erobern. Der Erfolg in Europa reichte ihm nicht mehr. Doch Piet hatte da seine Zweifel. Lieber in Europa ganz an der Spitze als in Amerika ein Niemand sein, war seine Devise. Sie stritten sich darüber immer heftiger. Als Piet merkte, dass er John von seinem Vorhaben nicht mehr abbringen konnte, gab er grünes Licht. Inzwischen hatte John aber bereits andere Pläne. Er hatte nämlich einen der erfolgreichsten Manager kennengelernt. Durch mich. Und der wollte ihn als Solosänger weltweit gross rausbringen. John begann mit einem Doppelspiel. Er verhandelte mit Hanno über die Verlängerung des Vertrags und gleichzeitig mit dem anderen Agenten über eine Solokarriere. Eingeweiht waren nur zwei Personen. Seine neue Partnerin und er.»
    «Joanna oder Christine!», ergänzte Nadine.
    «Nein, ich!»
    Nadine und Ferrari sahen sich bestürzt an. Der Fall nahm eine ungeahnte Wende.
    «Sie sind die geheimnisvolle Unbekannte?»
    «Wir liebten uns schon seit längerem. Ich wollte und werde mich von Hanno trennen. Das habe ich ihm auch gesagt.»
    «Und Luke?»
    «Der hat spitz gekriegt, dass zwischen mir und einem aus der Band etwas läuft. Ich war zu redselig bei unserer ersten Begegnung. Er dachte, dass ich in Piet verknallt sei, und hat mich erpresst. Ich hätte ihn leicht auflaufen lassen können, aber ich wollte kein Risiko eingehen. Jede Andeutung wäre bei Hanno auf fruchtbaren Boden gefallen. Hanno hätte nachgeforscht und irgendwann wäre er auf John gekommen. Sie haben ihm einmal gesagt, dass er ein bauernschlauer Trottel sei. Genau das ist er, Frau Kupfer.»
    «Wo sind Sie in der Nacht vor dem Mord gewesen?»
    «Mit John zusammen in der Villa. Hanno hatte ihm einen wirklich guten Vertrag vorgelegt, was weder John noch mir passte. Denn wir hatten uns definitiv gegen die Devils entschieden. Die Verträge zwischen dem anderen Agenten und John waren ausgehandelt. Ich wäre Johns Managerin und Frau geworden. Wir wollten in dieser Nacht die neue Taktik besprechen, wurden aber von Piet überrascht. Er stand plötzlich vor Johns Tür. Sie haben sich grauenhaft gestritten. Dann hat John ihm die Wahrheit gesagt. Es sei vorbei mit den Devils. Ich würde mich von Hanno trennen und er starte eine Solokarriere.

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