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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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passiert.
    Kein Wunder, dass sie ihm die Wahrheit nicht erzählte. Es erstaunte ihn beinahe, dass sie ihn nicht in dem Moment, als sie ihm wieder gegenüberstand, einfach abgeknallt hatte. Sie hatte sich sieben Jahre lang bemüht, diesen Horror zu vergessen. Und dann kam er in ihr Leben spaziert, um sie kurzerhand in den Albtraum zurückzukatapultieren.
    Er stützte die Ellbogen auf den Tisch und rieb sich übers Gesicht. Gestern Abend … wie er sie behandelt hatte … was er gesagt hatte. Es war wie vor sieben Jahren, als würde er alles noch einmal durchspielen – aber ungleich schlimmer. Jordan schüttelte den Kopf. Von ihr konnte er keine Vergebung mehr erwarten. Aber er musste sie trotzdem sehen.
    Der Schmerz in seinen Gliedmaßen nach dem Kampf mit Noah war nichts verglichen mit dem in seinem Herzen, als er aufstand. Sie würde ihn nicht sehen wollen.
Wahrscheinlich dachte sie, er sei auf dem Weg zurück in die Staaten.
    Tja, er würde kein Nein als Antwort akzeptieren, und er hatte fest vor, richtig zu Kreuze zu kriechen – olympiareifes Zu-Kreuze-Kriechen, falls nötig. Als er ins Schlafzimmer rannte, überlegte er, dass eine Dusche wohl helfen könnte, einen klaren Kopf zu bekommen. Danach würde er direkt zu Eden fahren. Falls sie nicht heute Morgen gleich die Schlösser hatte austauschen lassen, besaß er noch einen Schlüssel zu ihrer Wohnung. Und sollte sie ihn nicht sehen wollen, würde er trotzdem reingehen und nicht weichen, ehe sie beide gesagt hatten, was zu sagen war.
    Ein Klopfen riss ihn aus seinen Gedanken. Auf dem Weg zur Tür regte sich eine zarte Hoffnung in ihm, dass es Eden sein könnte, die gekommen war, um ihm in den Hintern zu treten. Falls ja, würde er sich freiwillig vorbeugen.
    Er riss die Tür auf und wollte sie gleich wieder zuschlagen. Noahs große Hand hielt ihn davon ab.
    »Ich weiß, dass du mich nicht sehen willst, und glaub mir, ich will dich auch nicht sehen. Trotzdem denke ich, dass du immer noch Fragen hast, die dir nur zwei Leute beantworten können. Und die stellst du mir, denn ich will um jeden Preis verhindern, dass du umgehend zu Eden fährst und sie noch mehr zerstörst, als du es bereits geschafft hast.«
    Jordan war drauf und dran gewesen, ihn in die Vorhölle zu prügeln, aber Noahs Worte nahmen ihm den Wind aus den Segeln.
    Also drehte er sich um und sackte in denselben Sessel, den er soeben verlassen hatte. Mit einer Handbewegung bedeutete er Noah, dass er sich ebenfalls setzen sollte.

    Noah rümpfte die Nase, als er das Glas auf dem Couchtisch roch. »Was soll das? Ertränkst du deinen Kummer?«
    »Das hatte ich vor, aber ich wurde abgelenkt.«
    Noah nickte, als verstünde er ihn. Die Blutergüsse in seinem Gesicht bildeten einen grellen Kontrast zu seinem blass olivfarbenen Teint. »Das habe ich auch mal versucht. Leider konnte ich das Zeug nie ausstehen. Ich kotzte mir hinterher immer die Seele aus dem Leib.«
    »Einen Kaffee?«
    »Nein. Ich will das einfach hinter mich bringen, ehe ich nach Eden sehe und mein Gewissen reinwasche. Sie wird rasend wütend sein, dass ich es dir erzählt habe, aber das Ganze geht zu weit. Du verdienst es, Bescheid zu wissen, und, weiß Gott, Eden muss das nicht noch mal durchleben … was sie davon noch erinnert.«
    »Was meinst du?«
    Noah zuckte leicht mit den Achseln und zog eine Grimasse, weil ihm die Geste wehtat. »Eben das. Sie erinnert sich an ziemlich wenig von dem Überfall. Was ein Segen ist.«
    »Wie viel genau?«
    »Nun, da ist der Schmerz … die Angst. Sie sagt, dass sie kurze Szenen noch weiß, aber nicht alles. Gut für sie, denn wenigstens bleibt ihr das erspart. Schlecht für die Polizei, weil sie die Kerle nie identifizieren konnten.«
    »Warum wurden Devons Mutter und ihr Stiefvater nie benachrichtigt? Ich weiß, dass sie keine Papiere dabeihatte, als sie gefunden wurde, aber als sie vermisst gemeldet wurde, war Devon noch im Krankenhaus. Und dort muss doch irgendeiner die Verbindung hergestellt haben, dass sie …« Jordan merkte auf, als er Noahs Gesichtsausdruck sah. »Was?«

    Noah stieß ein raues Lachen aus und schüttelte den Kopf. »Devons Mutter wurde hingerufen. Sie kam ins Krankenhaus, warf einen Blick auf Devon und stritt ab, dass es ihre Tochter war.«
    Jordan sprang auf. »Nein! Nein, das kann nicht sein!«
    »Leider doch. Sie nannte der Polizei alle möglichen Gründe, weshalb die junge Frau nicht Devon sein konnte. Sie wäre zu klein, zu dünn, falsche Haarfarbe, und natürlich hätte

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