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Rescue me - Niemand wird dich schützen

Rescue me - Niemand wird dich schützen

Titel: Rescue me - Niemand wird dich schützen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Reece
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Devon nie etwas so Gewöhnliches wie ein Tattoo gehabt.«
    Er konnte nicht glauben, dass eine Mutter, selbst eine so üble wie Alise, ihre eigene Tochter in einer solchen Situation verleugnete. »Vielleicht hat sie wirklich gedacht, dass es nicht Devon war. Das Tattoo war auf ihrer Schulter. Alise hatte es womöglich nie gesehen.«
    »Ich fasse nicht, dass du nach Entschuldigungen für sie suchst.«
    »Ich denke mir keine Entschuldigungen für diese Schlampe aus. Ich kann nur nicht fassen, dass selbst das Monster, das ich kannte, der eigenen Tochter so etwas antut.«
    »Ja, glaub es lieber, denn ein paar Monate später hat Devon Alise angerufen.«
    Jordan stand immer noch, sackte aber jetzt auf den Sessel, fassungslos und völlig ungläubig.
    »Die Polizei hat nie gesagt …«
    »Die Polizei wusste es nicht. Es kostete sie eine Menge Courage, aber sie hat Alise angerufen und ihr erzählt, was passiert war. Sie wusste zu der Zeit nicht und weiß bis heute nicht, dass Alise längst Bescheid wusste und ihre Tochter verleugnete, solange sie noch ohne Bewusstsein war.«
    »Was hat Alise gesagt?«

    »So ziemlich das, was man von einer Satansbrut erwartet. ›Du hast dir die Schwierigkeiten selbst eingebrockt, also lebe mit den Folgen.‹ Danach legte sie auf.«
    »So eine Hexe.«
    »Dem kann ich nicht widersprechen.« Noah rieb sich mit der Hand übers Gesicht und verzog es prompt. »Bis dahin war ein Großteil von Devons Verletzungen verheilt, aber sie brauchte immer noch Monate an Therapie und medizinischer Betreuung.«
    »Hat sie … warum hat sie nicht …?« Sein ohnehin schon trockener Mund wurde noch trockener. »Hat sie versucht, Kontakt zu mir aufzunehmen?«
    Noahs Lächeln war freundlich, fast mitleidig. »Hast du das ernsthaft erwartet?«
    Nein, hatte er nicht, aber er musste fragen. »Wie kamst du ins Spiel? Kanntest du Devon überhaupt?«
    »Nein, aber LCR hat weitreichende Kontakte. Als Devon sich langsam erholte, bemerkte ein Arzt ihr außergewöhnliches Sprachtalent. Er hatte ein Auge auf Fälle wie ihren, auf Menschen, denen LCR helfen konnte, um sie hinterher zu rekrutieren und auszubilden. Das erste Mal sah ich Devon ungefähr eine Woche nach dem Überfall. Mir war klar, was sie noch vor sich hatte, physisch und emotional. Von da an war ich jeden Tag für ein paar Stunden bei ihr.«
    »Hast du ihr gesagt, wer du bist und was du vorhast?«
    »Nicht gleich. Ich gab mich als Krankenhauspsychologe aus.«
    »Und damit bist du durchgekommen?«
    Noah zuckte gelassen mit den Schultern. »Wie gesagt, ich habe einige Kontakte. Jedenfalls wurde mir nach wenigen Besuchen klar, welches Potenzial sie mitbrachte. Die
Entscheidung lag allerdings ganz bei ihr. Sie hatte einen extrem steinigen Weg vor sich, aber ich wusste sofort, dass sie eine Kämpferin war.
    Nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus war eine der Schwestern so freundlich, sie zunächst bei sich wohnen zu lassen, aber Devon brauchte noch zahlreiche plastische Operationen und eine Physiotherapie.«
    »Wegen ihres Knöchels?«
    »Ihrer Knöchel, ihres Beckens, der Hand … Sie hatte obendrein noch eine ausgekugelte Schulter, obwohl die Ärzte meinten, die passe nicht zu den anderen Verletzungen und stamme vermutlich nicht von dem Überfall.«
    Prompt meldete sich eine Erinnerung an die Nacht vor sieben Jahren zurück. Devon hatte vor Schmerz aufgeschrien, als er ihren Arm packte, bewegte sich seltsam steif … und bat um ein Aspirin. Sie war vorher verletzt worden, doch er war so sehr mit sich beschäftigt gewesen, dass er es nicht beachtete.
    Jordan hatte geglaubt, er könnte sich gar nicht mieser fühlen, was nun widerlegt wurde. Er wusste nicht, wie sie verletzt worden war, mutmaßte jedoch, dass genau diese Verletzung mit ermöglicht hatte, was hinterher geschah. Hätte sie ihre Angreifer vielleicht abwehren können, wäre sie nicht schon vorher verwundet gewesen?
    »Jordan? Hörst du mir noch zu?«
    Er schüttelte die Gedanken ab und antwortete mit einer Gegenfrage: »Also, wann hast du ihr erzählt, wer du bist?«
    Noahs versonnener Blick wurde für einen kurzen Moment finsterer, dann lächelte er matt. »Da kannten wir uns etwa einen Monat. Ich muss sagen, das Feuer in ihren Augen, als sie begriff, dass ich sie belogen hatte, tat mir gut. Sie war echt sauer. Aber sowie ich ihr erklärte, was
ich tat, worum es bei LCR ging …« Seine Bewunderung war unüberhörbar. »Als ich sie kennenlernte, war sie eine gebrochene Frau. Aber mit der Zeit erkannte

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