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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Geschwister mit ihren Warnungen vor Reseph doch recht gehabt. Wie dumm sie gewesen war.
    Reseph hatte sich ihr genähert, als sie sich das Knie gestoßen hatte, war dann aber wie angewurzelt stehen geblieben. »Was?«
    »Ach, hat dir etwa niemand von den Bedingungen der Abmachung erzählt?« Sie baute sich dicht vor ihm auf und stieß ihm den Finger auf die Brust. Nicht, dass er das durch den Panzer hindurch spüren konnte. »Ja, du hast richtig gehört. Sex. Einmal im Jahr. Wenn nicht, verliere ich den Verstand und sterbe und du wirst wieder zum sabbernden Irren.«
    »Nein«, sagte er heiser. »Oh nein.« Das nackte Grauen in seine Miene war wie eine Kugel direkt zwischen die Augen. Nicht nur, dass der Mann, den sie liebte, nicht an sie gebunden sein wollte, er wollte noch nicht mal ein einziges verdammtes Mal im Jahr Sex mit ihr haben.
    »Du … du fickst irgendwelche Dämonen … Dinger mit Hörnern und Hufen und Schwänzen, aber du findest den Gedanken, mit mir ins Bett zu gehen, abstoßend?« Sie stieß mit all ihrer Kraft gegen seinen Brustpanzer. Er rührte sich nicht einen Zentimeter. »Du
Scheißkerl!
«
    »Das ist es nicht. Gott, Jillian, das ist es nicht.« Er legte seine Hand um ihre, so wie er es schon so oft getan hatte. Bei der Erinnerung daran blutete ihr das Herz. »Pestilence ist meine dämonische Hälfte, und er ist immer noch am Leben. Er könnte immer noch zurückkehren, und ich habe nicht vor, dich diesem Risiko auszusetzen.«
    »Das ist doch nur eine beschissene Ausrede.« Sie riss sich los. »Glaubst du nicht, dann wäre er längst zurückgekommen, als uns diese Kerle vor der Bar angegriffen haben? Oder als wir den Dämon in der Scheune gefunden haben?«
    »Der Dämon in der Scheune war nur meinetwegen da.« Als er sich bei diesen Worten auf die Brustplatte schlug, klang es hohl. »Ich habe dich in Gefahr gebracht, kapierst du das denn nicht?«
    »Nein, das tu ich nicht!«, fuhr sie ihn an. Ihr Reseph würde hier bei ihr sein wollen, um die Dämonen zu töten. Und nicht irgendwelche lahmen Ausreden erfinden, um wegzubleiben. »Was wirst du zwischen deinen jährlichen Stippvisiten tun, Reseph? Wirst du mutterseelenallein irgendwo rumhängen, weil du fürchtest, jemandem wehzutun? Hast du ernsthaft vor, ein Keuschheitsgelübde abzulegen?«
    Als er die Augen schloss, stieß sie ein Schnauben aus. »Weißt du was? Antworte lieber nicht.« Sie marschierte aus dem Schlafzimmer zur Haustür. »Verschwinde.« Als er sich nicht bewegte, schüttelte sie den Kopf. »Du hast echt verdammtes Glück. Du hast so viele Freundinnen, dass du nicht mal irgendjemandem erklären musst, warum du einmal im Jahr mit noch einer weiteren Frau schlafen musst. Und ich? Ich glaube nicht, dass jemand, mit dem ich zusammen bin, verstehen würde, warum ich einen anderen Kerl ficken –«
    Im nächsten Augenblick stürzte sich Reseph mit gefletschten Zähnen und Augen, die blaue Funken sprühten, auf sie und drängte sie gegen den Türrahmen. »Ich werde jeden Mann umbringen, der dich anrührt.«
    »Wirklich?« Ihre Stimme war ebenso ausdruckslos wie leise. »Du erwartest also von mir, dass ich hier rumsitze und auf diese wenigen Minuten einmal im Jahr warte, wenn du auftauchst?
Falls
du auftauchst. Fahr zur Hölle, Reseph. Geh dorthin zurück, wo du hergekommen bist.«
    Er blinzelte, und das mörderische Leuchten verschwand aus seinen Augen. Ganz behutsam schob er sie beiseite, um die Tür zu öffnen. Und dann war er ohne ein weiteres Wort verschwunden, löste sich einfach in Luft auf, als er das Ende der Veranda erreichte.

28
    Reseph trat durch das Höllentor auf Ares’ Strand, wo er mit geballten Fäusten stehen blieb und aufs Meer hinausstarrte, während er sich bemühte, seine Gefühle zu bändigen. Jillian freizugeben war das Schwierigste, was er je getan hatte. Bei dem Gedanken, sie könne mit einem anderen Mann zusammen sein, fühlte er sich, als ob ihm jemand ein Messer in den Leib gestoßen hätte, aber sie hatte recht … wie könnte er von ihr erwarten, den Rest ihres Lebens allein zu verbringen, während sie auf seinen alljährlichen Besuch wartete? Und wie sollte er diese Besuche überleben?
    Er hörte, dass sich Ares näherte. Mist. Reseph war nicht in der Stimmung, zu reden, was seltsam war, nachdem er – in der Zeit vor Pestilence – praktisch niemals den Mund gehalten hatte.
    »Was ist bei Jillian passiert?« Ares’ donnernde Stimme übertönte den Klang der Wellen, die an den Strand schlugen.
    »Es ist

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