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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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musste, jetzt, wo seine Erinnerungen ihn nicht mehr in den Wahnsinn trieben. Aber wie kam das nur?
    »Ich fühle mich … fast gesund. Warum liege ich nicht als sabberndes Bündel auf dem Boden?«
    Limos fummelte an der Blüte in ihrem Haar herum. »Harvester hat so ein Sheoul-Voodoo-Ding abgezogen und deinen Verstand mit einem Stück von Jillians zusammengeflickt. Und jetzt –«
    »Sie hat
was
?« Reseph schnürte es die Brust ab. Langsam erinnerte er sich wieder an alles. Er hatte Jillian schrecklich wehgetan, sowohl als Pestilence als auch hier, als er ihr gestanden hatte, was er getan hatte. Er war fest entschlossen gewesen, sie davon abzuhalten, sich seinetwegen zu opfern. »Ist es für immer? Wird es ihr wehtun?«
    »Ja auf beide Fragen, wenn du dich nicht an deinen Teil der Abmachung hältst«, sagte Ares. Seine nüchterne, sachliche Stimme schnitt tief in Reseph hinein.
    »Meinen Teil der Abmachung? Ich habe keiner Abmachung zugestimmt. Macht es wieder rückgängig.« Resephs Kopf zuckte zwischen den beiden Wachen hin und her. »Seht zu, dass es aufhört, verdammt. Ist mir egal, ob ich dann wieder ein Fall für die Irrenanstalt bin. Bringt das in Ordnung!«
    »Geht nicht, Reiter«, sagte Revenant. »Nur Harvester könnte es rückgängig machen, und sie ist … fort.«
    Angst um Jillian ließ Resephs Puls – und seinen Jähzorn – in ungeahnte Höhen schießen. »Dann holt sie zurück«, presste er durch zusammengebissene Zähne hindurch.
    Revenants Pupillen erweiterten sich, sodass seine Augen völlig schwarz wirkten. »Ich sehe, dass eure Wachen euch zu viele Freiheiten zugestanden haben.« Er schlug mit der Faust zu, doch anstelle eines körperlichen Schlages wurde Reseph durch einen sengenden Energiestoß zurückgeschleudert.
    Blinder Zorn gab Resephs Selbstbeherrschung endgültig den Rest. Er stürzte sich in demselben Moment wie seine Geschwister auf die neue Wache, doch Revenant blitzte sich aus dem Weg und materialisierte sich hinter ihnen.
    »Wie kannst du es wagen, wegen eines so geringen Vergehens zuzuschlagen?« Reavers Schwingen bauschten sich zum Zeichen seines Zorns. »Und welche Waffe hast du gegen ihn eingesetzt?«
    Revenants Grinsen stank nach Selbstzufriedenheit. »Eine Aufrüstung für Wachen, du himmlischer Kotzbrocken. Wenn du dich ab und zu mal bei deinen Chefs melden würdest, wüsstest du vielleicht auch Bescheid.« Sein Grinsen wurde immer breiter, als er Reseph und dessen Geschwister einen nach dem anderen musterte. »Es wurde beschlossen, dass wir eine Möglichkeit brauchen, euch härter zu bestrafen, damit ihr auch schön artig seid. Dies war nur ein Vorgeschmack. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich dich in deiner Rüstung explodieren lassen und wie eine Flüssigkeit auskippen können. Du wirst nie wieder einen von uns angreifen.«
    Also ging es hier tatsächlich um Harvester. Reseph wurde übel. »Verschwinde«, knurrte er. »Geh mir verdammt noch mal aus den Augen.«
    »Du gibst hier keine Anweisungen, Reiter. Mir scheint, du hast deine Lektion immer noch nicht gelernt.« Er hob die Hand, doch ehe er noch einmal zuschlagen konnte, stürzte sich Reaver auf ihn, und die beiden Engel verwandelten sich in einen Wirbelwind aus Fäusten, Schwingen und Blut.
    Dann waren die beiden verschwunden, und Reseph starrte nur noch in leere Luft.
    »Scheiße«, flüsterte er.
    »Ich hasse diesen neuen Kerl«, sagte Limos. »Von Harvester war ich auch nicht gerade begeistert, aber im Vergleich zu Revenant war sie echt der Hit.«
    »Das ist meine Schuld.« Reseph wandte sich zu seinen Geschwistern um, bereit, es hinter sich zu bringen. »Wofür auch immer sie bestraft wird, es muss mit Pestilence zu tun haben.« Er streckte die Hand nach seiner Panzer-Narbe aus, um seine Rüstung zu entfernen, ehe er sich erinnerte, dass er unter den Metallplatten nackt war. Obwohl es ihm normalerweise scheißegal war, wer ihn nackt sah, wollte er sich gerade jetzt nicht so extrem verletzlich fühlen. Nicht, wenn er den Leuten gegenüberstand, denen er so viel angetan hatte. »Hört mal, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«
    »Dann ist es vielleicht am besten, dass du es gleich sein lässt«, sagte Thanatos. »Ich will es sowieso nicht hören.«
    »Than!« Limos ließ ihren eigenen Panzer verschwinden und stemmte die Hände in die mit ihrem Sommerkleidchen bekleideten Hüften. »Du warst doch derjenige, der am längsten darauf bestanden hat, dass Reseph nicht für Pestilence’ Handlungen verantwortlich

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