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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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schlagen könnte. »Ich habe keine Ahnung. Ich kann nur vermuten, dass sie oder Luzifer ihre Spione haben. Aber du kannst drauf wetten, dass sie ihr Wissen nicht lange geheim halten werden. Darum bin ich hier. Ich muss Reseph finden, bevor sie es tun.«
    Dann hatte er also die Wahl zwischen böse und … böse. Großartig.
    Reaver war nicht bereit, eine der beiden Optionen auch nur in Erwägung zu ziehen. Was er brauchte, war mehr Information. Und eine Möglichkeit, hier rauszukommen. In diesem Moment bestand seine einzige Hoffnung auf beides darin, lieb und nett zu Harvester zu sein. Am besten würde er wohl fahren, wenn er versuchte, ihre Gemeinsamkeiten zu betonen.
    »Wie geht es den anderen Reitern? Und wie haben Regan und Than ihren Sohn genannt?« Jetzt tat es ihm wirklich leid, dass er sich das neue Baby nicht angesehen hatte, ehe er nach Sheoul-gra gegangen war.
    »Es geht allen gut, und Than und Regan haben das Kind Logan Thanatos genannt.« Als Harvester lächelte, wäre Reaver beinahe vornübergekippt. Sie schien sich tatsächlich für die kleine Familie zu freuen.
    Außerdem wurde ihm klar, dass sie beide zum allerersten Mal eine zivilisierte Unterhaltung führten. Es fühlte sich beinahe … freundschaftlich an. Seltsam, da Harvester auf Freundlichkeit im Allgemeinen mit besonderer Gemeinheit reagierte.
    Der Schrei eines Dämons, der Todesqualen litt, drang von draußen in den Schlund der Kreatur, in der sie gerade standen, und erinnerte sie daran, dass sie sich immer noch in der Hölle befanden, ganz gleich, wie höflich sie miteinander plauderten. »Wie sieht Logan aus?«
    »Er hat Thans blondes Haar und Regans haselnussbraune Augen. Er lächelt viel.« Harvester wickelte eine Haarsträhne um ihren Finger, während sie Reaver musterte. »Ich werde dich hier rausholen, damit du ihn sehen kannst, wenn du mir verrätst, wo Reseph ist.«
    »Das kannst du vergessen.«
    »Sturer Bock.« Sie spielte mit ihren Haarspitzen und strich damit spielerisch über die tiefe Furche ihres Ausschnitts. »Ich habe noch ein einziges weiteres Angebot. Solltest du auch das ausschlagen, musst du wissen, dass Azagoth mich bedrängt hat, dich mit mehr als nur langweiliger Konversation zu foltern. Er ist außer sich vor Wut darüber, dass du Reseph freigelassen hast, und er schmiedet große Pläne, wie er Pestilence dafür bezahlen lassen kann, dass er seine Tochter gefoltert hat.«
    Das war einer der Gründe, warum Reaver Reseph befreit hatte. Azagoth, Sheoul-gras Torhüter, wäre es egal gewesen, dass der Mann, der hier gefangen saß, Reseph und nicht Pestilence war. Reaver konnte nicht zulassen, dass Reseph für die Taten seiner dämonischen Hälfte litt.
    Er sah seine Kollegin mit zusammengekniffenen Augen an. »Wie lautet das Angebot?«
    Langsam und verführerisch leckte Harvester über ihre üppigen Lippen. Reaver überkam ein ungutes Gefühl. »Sex«, sagte sie. Ihre Stimme war ganz Seide und Sünde. »Du stimmst zu, mich zu einem Zeitpunkt meiner Wahl zu befriedigen.«
    »Was?« Er blinzelte wie der letzte Trottel. »Warum? Du hasst mich.«
    »Meine Gründe gehen allein mich etwas an.« Sie führte einen schlanken Finger über ihre Kehle nach unten, immer tiefer, bis sie ihren Nippel durch den durchscheinenden Stoff des Mieders ihres Kleides hindurch liebkoste. »Und? Wie lautet deine Antwort? Gib mir Sex und du erhältst deine Freiheit.« Schon bei der bloßen Vorstellung wollte er sich am liebsten übergeben. Aber es war ja nicht so, als ob er sich vor Hilfsangeboten nicht retten könnte. »Wann? Wo? Und wie lange?«
    »Wann immer ich es wünsche. Es könnte morgen sein, oder aber in zweihundert Jahren. Wo? Um fair zu sein, würde ich sagen, im Menschenreich, sodass keiner von uns einen Vorteil hat. Wie lange? Vierundzwanzig Menschenstunden.«
    »Und was«, fragte er durch zusammengebissene Zähne hindurch, »wirst du von mir verlangen?«
    Ihre gierigen Augen sprühten Funken. »Was auch immer ich will. Aber du solltest wissen, dass ich auf so ziemlich alles stehe.« Ihre Stimme wurde kehlig und honigsüß. »Ganz besonders weiß ich eine talentierte Zunge zu schätzen«, setzte sie gedehnt hinzu.
    Jetzt würde er gleich wirklich kotzen. Er schloss die Augen und dachte über ihr Angebot nach. Am Ende entschied er, dass vierundzwanzig Stunden in Harvesters Bett nicht schlimmer sein konnten als eine Ewigkeit in einer Folterkammer in Sheoul-gra.
    Höchstwahrscheinlich.
    »Na schön«, brachte er mühsam heraus. »Aber nur

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