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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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aber Reseph ist hier. Es geht ihm gut und ich ruf dich später noch –«
    »
Warte mal!
«, drang Staceys Stimme energisch durch den Äther. »Du sagst, Reseph ist bei dir? Wann ist er angekommen?«
    Jillian blickte auf ihre Armbanduhr. »Vielleicht vor anderthalb Stunden.«
    »Und wie ist er zu dir gekommen?«
    »Einen Teil des Weges hat ihn jemand mitgenommen, und den Rest ist er zu Fuß gegangen. Warum? Worum geht’s denn?«
    Als Stacey einen Moment lang schwieg, verkrampfte sich Jillians Magen vor Angst.
    »Ich soll eigentlich nicht darüber reden, aber vor ein paar Tagen wurden die Bjornsens getötet, die nur ein Stück weit von dir entfernt gewohnt haben –«
    »Oh mein Gott? Wie?«
    »Ich erzähl dir die Einzelheiten später. Aber … verdammt, es gibt wohl keine Möglichkeit, es dir schonend beizubringen. Die Bjornsens waren nicht die Einzigen. Tut mir leid, Jillian. Es sind die Wilsons«, sagte Stacey. »Sie sind tot.«
    Jillian weigerte sich, das zu glauben, doch eine erdrückende Faust legte sich ihr um den Leib und quetschte ihren Brustkorb zusammen. »Das ist doch nicht möglich. Ich hab sie heute Morgen noch gesehen. Auf dem Heimweg von der Stadt hab ich meine Eier bei ihnen abgeliefert.«
    »Wann war das?«
    »So gegen elf«, flüsterte Jillian.
    Oh Gott, das durfte nicht sein.
Sie kannte die Wilsons schon fast ihr ganzes Leben. Maggie Wilson hatte ihr Halloweenkostüme genäht und Tonnen von Pfadfinderkeksen abgekauft. Und als Jillians Vater seinen ersten Herzinfarkt hatte, hatte Joseph Wilson monatelang auf der Farm geholfen, bis ihr Vater sich erholt hatte.
    »Jillian?« Staceys Stimme durchstieß das Summen der Erinnerungen in ihrem Kopf. »Bist du okay?«
    »Mir geht’s gut«, sagte sie heiser. »Aber warum fragst du nach Reseph? Du kannst doch unmöglich annehmen, dass er etwas damit zu tun hat.«
    Wie aufs Stichwort kam Reseph aus dem Schlafzimmer. Sein Haar war feucht, sein Körper glänzte vor Nässe. Er trug nur eine nicht zugeknöpfte Jeans.
    »Wir glauben, es war ein Tier, ein Puma oder ein Bär, aber es ist vor drei bis fünf Stunden passiert. Wenn Reseph zu Fuß gegangen ist, muss er direkt an ihrem Haus vorbeigekommen sein. Möglicherweise hat er ja etwas gesehen. Ich muss mit ihm reden. Kann ich vorbeikommen?«
    Jillian nickte wie betäubt; dann wurde ihr klar, dass Stacey sie ja gar nicht sehen konnte. »Ja, klar«, krächzte sie.
    »Ich bin dann gleich bei euch.«
    Reseph legte die Arme um sie, und sie schmiegte sich nur zu gerne hinein. »Was ist denn passiert?«
    »Die Wilsons … sie waren die besten Freunde meiner Eltern. Ich bin mit ihrer Tochter zusammen aufgewachsen. Sie sind tot.«
    Er drückte sie fest an sich. »Das tut mir leid.«
    »Reseph … du bist an ihrer Farm vorbeigekommen. Es ist das Haus ungefähr sieben Kilometer den Berg hinunter, mit dem Wagenrad am Anfang ihrer Einfahrt. Hast du irgendwas gesehen?«
    »Was denn?«
    »Einen Puma vielleicht? Oder einen Bär? Oder Spuren im Schnee?«
    Aus irgendeinem Grund spannten sich auf einmal seine Muskeln an, nur ein klein wenig, ehe er sich wieder entspannte. »Geht die Polizei davon aus, dass es ein Tier war, das sie getötet hat?« Als sie nickte, streichelte er beruhigend ihren Rücken auf und ab. »Ich habe weder Pumas noch Bären noch sonst was gesehen.«
    Sie wusste, was
sonst was
sein konnte. Genau wie sie wusste, dass
sonst was
nicht zu sehen nicht bedeutete, dass es nicht da war.
    Einige Dämonen waren unsichtbar.

8
    Jillians Freundin Stacey war eine Nervensäge. Innerhalb von dreißig Sekunden wusste Reseph, dass er sie nicht ausstehen konnte. Er hielt sie allerdings für eine ausgezeichnete Freundin für Jillian. Reseph war sich sicher, dass sich die junge Polizistin mit Zähnen und Klauen ihren Weg aus irgendeiner bitteren Säuregrube der Hölle heraus gebahnt haben musste, aber er konnte nichts Schlechtes daran finden, dass sie ihre Freundin beschützen wollte.
    Sie war in Jillians Haus marschiert, als ob es ihr Haus wäre, hatte Reseph einen bösen Blick zugeworfen und begonnen ihn zu verhören, als ob er der Hauptverdächtige in einer Verschwörung wäre. Einer Verschwörung, mit dem Ziel, den Präsidenten zu ermorden, wer auch immer das war. Offenbar jedenfalls nicht Washington.
    Es hätte Reseph keineswegs überrascht, wenn Stacey einen Bambusstock und eine Kneifzange herausgeholt hätte, um zur nächsten Stufe der Befragung überzugehen. Als er ihr das sagte, war sie keineswegs amüsiert.
    Sinn für

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