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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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»bist ein sehr seltsamer Mann.«
    »Ich bin auch ein sehr hungriger Mann«, sagte er, mehr um sie abzulenken, als wegen seines knurrenden Magens. »Hast du was zu essen?«
    »Komm mit«, grummelte sie. »Ich werde dich füttern.«
    Als sie sich auf den Rückweg zu ihrem Haus machte, folgte er ihr auf den Fersen, während er nach allem Ausschau hielt, was möglicherweise beschließen könnte, sie für genauso köstlich zu halten, wie Reseph selbst es tat. Aber als sie dann in Sichtweite des Hauses waren, konnte er der Versuchung nicht länger widerstehen; er schnappte sich eine Handvoll Schnee und warf einen Schneeball nach ihr. Er zerbarst auf ihrem Rücken und bedeckte sie von oben bis unten mit weißem Puder.
    »Dafür wirst du bezahlen.« Ihre Warnung kam in einem spöttischen Singsang, der ihn weiter anspornte. Also warf er noch einen, der auf ihrer Schulter explodierte. »Ich war auf der Highschool im Softball-Team, Freundchen. Also sieh zu, dass du Land gewinnst.«
    Klar doch. Jetzt bettelte sie geradezu um eine Abreibung. Er bückte sich nach einer weiteren Handvoll Schnee, als sie ihm einen Klumpen an den Kopf donnerte, der die Größe seiner Faust hatte. Heiliges Kanonenrohr! Schneeklumpen zogen eisige Spuren über seine Haut, als sie ihm unters Hemd glitten. Noch während er sich aufrichtete, um sich bei ihr zu revanchieren, traf ihn ein weiterer Schneeball im Nacken.
    »Du kleine –« Er brach ab, um dem nächsten Geschoss zu entgehen, das sie auf ihn schleuderte und das ihn am Arm traf. Und dann war sie auch schon weg, rannte pfeilschnell aufs Haus zu. Ihr Lachen klang hell wie eine Glocke durch die klare Nachtluft.
    Er jagte sofort hinterher und holte rasch auf. Sie mochte ja besser zielen, aber er war schneller und brauchte nur kurz den Turbo einlegen, um sie nach wenigen Sekunden einzuholen. Er warf das Gewehr beiseite und rannte sie um, wobei er sich allerdings im Fallen drehte, sodass sie auf ihm zu liegen kam. Ihren Schrei, der Empörung und Entzücken zugleich war, unterbrach er einfach mit einem Kuss. Eine Sekunde lang wehrte sie sich noch spielerisch und trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust, doch er drehte sie einfach auf den Rücken und benutzte sein Gewicht, um sie festzuhalten, und seinen Mund, um sie zu verführen.
    Mit einem Seufzer entspannte sie sich; sie legte die Arme um ihn und rückte ein Stück beiseite, sodass er zwischen ihren Beinen zu liegen kam. Lange konnten sie im kalten Schnee nicht ausharren, aber er wollte dies genießen, wenn auch nur für eine Minute. Sie schmeckte wie Limonade aus Zitronen und Limonen, und sie roch nach purer Natur, wie eine reine Bergquelle. Sie war wunderbar. Am liebsten hätte er einfach nur weiterhin ihren Duft eingeatmet, sie mit seinem Körper umschlungen und wäre für immer so liegen geblieben.
    »Lass uns reingehen«, sagte er, den Mund an ihre seidigen Lippen gepresst. »Ich würde das sehr viel lieber vor dem Feuer machen.«
    Ihre Augen schimmerten im Mondlicht. »Ich weiß nicht, ob ich für mehr als das hier bereit bin«, flüsterte sie. »Ich kenne dich doch nicht … und es ist schon so lange her.«
    Er war bereit. Er war so bereit, dass sich seine Eier anfühlten, als ob sie gleich explodieren würden. Aber er würde sie nicht drängen. Jillian war ihm jetzt schon viel zu wichtig, als dass er etwas tun würde, bei dem sie sich nicht wohlfühlen würde. Er konnte es langsam angehen. Oder nicht? Er runzelte die Stirn, weil sich die Vorstellung, langsam vorzugehen, verdammt fremdartig anfühlte.
    »Du bestimmst das Tempo.« Er stand auf und hielt ihr die Hand hin. »Essen?«
    Sie nahm seine Hand und gestattete ihm, sie hochzuziehen. »Kann es sein, dass deine Gedankengänge ziemlich eingleisig sind?«
    »Nee. Zweigleisig.« Er zwinkerte ihr zu. »Dreimal darfst du raten, was das zweite ist.« Er bückte sich, um das Gewehr aufzuheben, das er beiseitegeworfen hatte, und ehe er sich’s versah, hatte sie ihm eine Handvoll Schnee hinten in die Jeans gestopft.
    »Das«, sagte sie selbstgefällig, »sollte das andere Gleis ein wenig abkühlen.«
    Jillian war überglücklich, dass Reseph wieder da war. Sie hatte keine Ahnung, wie ein Mann, den sie kaum kannte, so schnell zu einem wesentlichen Teil ihres Lebens hatte werden und sie dazu hatte bringen können, sich in seiner Gegenwart geradezu unverschämt gut zu fühlen, aber genau so war es mit Reseph.
    Und sie fühlte sich bei ihm nicht einfach nur wohl … er vermittelte ihr ein Gefühl

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