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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Millionen von Menschen getötet. Jetzt, drei Monate später, wüteten in einigen der am schlimmsten betroffenen Gegenden Krankheiten und Hunger. Die Idioten von DART beharrten darauf, dass die Infektionen und die Hungersnöte eine natürliche Folge der Katastrophe seien, aber die Aegis war davon nicht überzeugt. Es gab Gerüchte, dass Pestilence tot sei, aber was, wenn er nach wie vor Menschen durch seine Seuchen tötete? Dann gab es auch noch Famine, oder Limos, wie ihre Sympathisanten sie nannten. Sie könnte für die massiven Hungersnöte verantwortlich sein.
    Mann, Lance hasste diese verdammten Reiter. Was er sogar noch mehr hasste, war die Tatsache, dass die Menschen sie brauchten. Die Apokalypse des Bösen, durch die die Reiter auf der Seite der Dämonen gekämpft hätten, war abgewendet worden, aber in der Zukunft der Menschheit wartete immer noch die biblische Apokalypse. In ihr würden sich die Reiter der Prophezeiung zufolge auf die Seite der Menschen schlagen und Seite an Seite mit der Aegis gegen die Dämonen kämpfen, wenn ihre Siegel brachen.
    Nur dass die Reiter die Aegis hassten. Lance hatte keinen Zweifel, dass die Aegi zu den ausgestorbenen Arten zählen würden, sollten diese Mistkerle jemals den genauen Standort des Aegis-Hauptquartiers herausfinden.
    Nach einem Klopfen an der Tür kam Omar herein, einer der ursprünglichen zwölf Ältesten. Seine Miene war grimmig. »Das wird euch nicht gefallen.« Krampfhaft öffnete und schloss er die Hände zu seinen Seiten. »Aaron hat Berichte über mögliche Dämonenaktivitäten in den amerikanischen Rocky Mountains überwacht. Nichts besonders Auffälliges, aber DART untersucht die Vorfälle.«
    Lance gähnte. »Und? Diese Weicheier werden den Dämon vermutlich einfangen und versuchen, ihn zu rehabilitieren oder irgend so ’n Scheiß. Was geht uns das an?«
    »Das habe ich zuerst auch gedacht. Aber dann hat Aaron gestern aus einer Stadt namens Bardsley einen ungewöhnlichen Anstieg von Internet-Suchen im Zusammenhang mit Dämonen registriert. Das Interessante dabei ist, dass viele dieser Anfragen mit dem Namen Reseph zu tun haben.«
    Lance setzte sich aufrecht hin. »Reseph ist Pestilence’ menschlicher Name.«
    »Ja, aber der Name hat auch Verbindungen mit historischen Orten und Göttern, darum hat Aaron ihm Warnstufe Gelb verpasst, um ihn im Auge zu behalten, aber der Name ist nicht auf Warnstufe Rot vorgerückt.« Omar presste die Lippen aufeinander, bis sie eine dünne Linie des Missfallens bildeten. »Bis heute.«
    Juan drehte sich auf seinem Stuhl herum. »Was ist passiert?«
    »Aaron hat einen Polizeibericht in die Finger bekommen. Um die Zeit herum, als die Dämonenangriffe in Bardsley begannen, tauchte ein Fremder in der Stadt auf. Er behauptet, er habe das Gedächtnis verloren. Nur an seinen Namen könne er sich erinnern. Er sagt, er heiße Reseph.«
    Lance drehte sich der Magen um und entließ Säure in seinen Blutkreislauf. »Beschreibung?«
    »Über zwei Meter groß. Platinblondes Haar. Pferdetattoo auf dem rechten Unterarm.«
    »Oh mein Gott«, flüsterte Lance. Juan und Delia waren kreidebleich geworden. »Das ist er.«
    »Das würde ich ebenfalls sagen.« Omar fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Das könnte auch der Grund sein, warum DART sich dort rumtreibt.«
    Delia runzelte der Stirn. »Wartet mal … Pestilence ist vernichtet worden. Also, wie kann er das sein?«
    »Denk mal drüber nach«, sagte Lance. »Wir haben nicht
gesehen
, dass ihn jemand vernichtet hätte. Alles was wir haben, ist ein verdammter Anruf von Kynan.« Ein mächtig unhöflicher Anruf voller Drohungen und Lügen. Kynan hatte versucht, Lance davon zu überzeugen, dass der Engel, der ihnen geholfen hatte, Gethel, auf die Seite des Bösen gewechselt war. Wenn das wahr gewesen wäre, hätte sie der Aegis in den vergangenen Monaten wohl kaum dabei geholfen, eine Eindämmungswaffe gegen die Reiter zu entwickeln. »Was, wenn er sich geirrt hat oder wenn das irgendein Täuschungsmanöver der Reiter ist?«
    Die Tasse in Delias Hand zitterte, sodass Kaffee über den Rand schwappte. »Dann denkst du also, DART ist in Bardsley, um Reseph auszuschalten? Oder Pestilence? Mein Gott, was, wenn der Reiter immer noch böse ist?«
    »
Immer noch
dürfte der falsche Ausdruck sein«, sagte Lance. »Die Reiter sind zur Hälfte Dämon, und alles, was mit Dämonen zu tun hat, ist immer böse.« Als Pestilence’ Siegel brach, war er einfach noch böser geworden. »Wir müssen sofort

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