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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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einschließlich Reaver, sich selbst aber keinen nahm.
    Andererseits war sie in letzter Zeit sehr beschäftigt gewesen, mit all diesen Hungersnöten auf der ganzen Welt. Sie hatte immer schon gesagt, dass sie nicht imstande war, etwas drinnen zu behalten, wenn andere Hunger leiden mussten.
    »Hey, Reaver.« Ares, den ein junger Höllenhund auf seinem Schoß auf der Couch festhielt, kippte seinen Drink runter und wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab. »Ich nehme nicht an, dass du weißt, worum es geht?«
    »Worum was geht?«
    Thanatos, der auf der Lehne des Sessels saß, in dem Regan Platz genommen hatte, sah von der Wiege auf, die er mit einem Fuß schaukelte. »Kynan hat angerufen. Er sagte, wir sollen uns alle hier versammeln.«
    »Wie’s aussieht, ist mein Timing mal wieder hervorragend.« Reaver ging zur Wiege hinüber, in der Logan tief und fest schlief. Cujo saß gleich daneben, eine Schulter gegen den Rahmen gelehnt. »Ich hoffe, die Aegis macht nicht schon wieder Ärger. Woran haben Arik und er denn gerade gearbeitet?«
    »Irgendein wild gewordener Dämon hat sich über eine Kleinstadt hergemacht«, antwortete Limos gelangweilt. Nein, wegen eines einzelnen Dämons zuckte ein Reiter nicht mal mit der Wimper. In den fünftausend Jahren ihres Lebens hatten sie gelernt, die großen Probleme von den kleinen zu unterscheiden, und es brauchte schon eine ganze Menge, um irgendetwas als großes Problem anzuerkennen.
    »Wie läuft’s sonst so?«
    Ares kraulte den pechschwarzen Schoßhund hinter dem Ohr, und das Riesenvieh stieß einen kehligen Laut aus, von dem Reaver nur hoffen konnte, das er Wohlbehagen ausdrückte. »Ich bin nicht sicher. In Sheoul machen ein paar ziemlich merkwürdige Gerüchte die Runde. Es heißt, Pestilence’ alte Freunde versuchen sich neu zu formieren. Und Cara macht sich wegen der Höllenhunde Sorgen. Eine ganze Menge von ihnen sind einfach verschwunden, und jeden Tag werden es mehr. Sie lässt Hal nicht mehr aus den Augen.«
    Seltsam. Nur jemand sehr Mächtiges würde sich mit den Höllenhunden anlegen. Reaver nahm sich vor, mit Eidolon darüber zu reden, dem Chef des Underworld General Hospital, um herauszufinden, ob der vielleicht etwas von einem wild gewordenen tödlichen Höllenhundvirus gehört hatte.
    Da platzten Kynan und Arik durch die Tür. Arik begab sich wortlos zu Limos und zog sie an sich.
    »Arik.« Ihre Stimme klang gedämpft, da er ihren Mund fest an die Brust gedrückt hatte. »Was ist denn mit dir los?«
    »Lasst mich gleich zum Kern der Sache kommen.« Kynan zog seine Lederjacke aus und warf sie über eine Stuhllehne. »Euer Bruder ist zurück.«
    Reavers Lungen verkrampften sich und Oh-Scheiße-Adrenalin rauschte wie Feuer durch seine Adern. Sein Geheimnis war nicht länger geheim, und das Ganze verlief keineswegs so, wie er es sich erhofft hatte.
    Ares sprang auf und ließ den Höllenhund ohne große Umstände auf den Boden plumpsen. »Das kann nicht sein. Er wurde vernichtet. Wir haben es gesehen.«
    »Wie könnt ihr da so sicher sein?«, fragte Than Kynan. Reaver entging nicht, dass er sich der Wiege genähert hatte, als ob er erwartete, dass Pestilence jeden Moment aus dem Nichts hereingeschneit kommen und sich seinen Sohn schnappen könnte.
    Arik behielt Limos im Arm. »Wir haben in Colorado einen Seelenschänder gejagt. Das Epizentrum der Angriffe haben wir gefunden, zumindest glaubten wir das: eine Frau, die in einem Blockhaus am Ende der Welt lebt. Dann fanden wir heraus, dass zu der Zeit, in denen die Angriffe begannen, ein Fremder aufgetaucht ist, ein Mann namens Reseph. Wir haben sein Bild gesehen. Er ist es.«
    Kynan nickte. »Wir glauben, dass er sich bei dieser Frau aufhält.«
    Limos schluckte, als ob ihr schlecht wäre. »Hält er sich dort auf oder hält er sie als Geisel gefangen? Ist er Pestilence oder ist er Reseph?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Arik, »aber die Tatsache, dass sich dort ein Seelenschänder herumtreibt, der Leute ermordet, deutet möglicherweise darauf hin, dass es sich nicht um Reseph handelt.«
    »Seelenschänder waren Pestilence’ Lieblingsdämonen, um Menschen zu terrorisieren«, flüsterte Limos. »Oh Gott. Wenn es Pestilence ist –«
    »Es ist Reseph«, murmelte Reaver. Alle Augen wandten sich zu ihm.
    »Du wusstest davon?«, fragte Ares mit gefährlich leiser Stimme. »Du wusstest, dass er am Leben war und mitten unter den Menschen wandelt und hast es uns nicht mitgeteilt? Wie lange weißt du es schon?«
    Reaver

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