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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Reseph. Nachname: unbekannt. Er war vor einer Woche von Jillian Cardiff hergebracht worden. Offenbar litt er unter Totalamnesie.
    Gott.
    Als Waltham zurückkam, liefen Kynan und Arik so hastig zu ihm hinüber, dass sie fast übereinander stolperten.
    »Dieser Mann da an der Wand«, platzte es aus Arik heraus. »Wo ist der?«
    »Warum?« Der Deputy sah Arik und Ky an, als ob sie den Verstand verloren hätten. »Worum geht’s denn hier überhaupt?«
    Arik hieb mit der Faust auf den Tresen. »Raus mit der Sprache, verdammt noch mal!«
    Waltham starrte ihn finster an. »Sie mögen ja irgendwelche tollen Dämonenexperten sein, aber ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig. Wie wär’s also, wenn Sie versuchen, ein bisschen freundlicher zu sein?«
    »Entschuldigen Sie bitte, Deputy.« Kynan mäßigte seine Stimme, um Ariks Ausraster wettzumachen, aber innerlich schrie er aus vollem Hals. Äußerlich schwitzte er Eiswürfel. »Aber das ist wirklich sehr wichtig. Haben Sie eine Akte über diesen Kerl?«
    »Viel haben wir nicht.« Waltham ließ sich Zeit, um eine Akte aus einer Schublade zu kramen und sie Kynan zuzuwerfen. »Wir konnten nichts über ihn herausfinden. Was da in der Akte steht, ist alles, was wir haben. Ist Jillian in Schwierigkeiten? Soll ich vielleicht gleich mal rausfahren?«
    Dann wohnte dieser Kerl also bei Ms Cardiff. Wow, das war ja mal so was von keine Überraschung. »Nein«, entgegnete Ky ruhig. »Ich habe wohl überreagiert. Das ist nicht der Kerl, nach dem wir suchen. Aber trotzdem vielen Dank.«
    Der Deputy warf ihnen einen argwöhnischen Blick zu, aber Kynan bot ihm keine weitere Gelegenheit, neugierig zu werden. Er zerrte Arik mit halsbrecherischer Geschwindigkeit aus dem Gebäude. Am SUV angekommen, blieb Arik stehen; sein ganzer Körper war ein einziger brodelnder Kessel voller Hass. So hatte Kynan ihn noch nie gesehen. Arik war für gewöhnlich sehr ausgeglichen. Ihn konnte nur wenig erschüttern.
    Doch in diesem Augenblick zitterte Arik wie Espenlaub.
    »Das war dieser verdammte Pestilence. Wie zum Teufel kann er hier sein? Er muss doch tot sein, Ky. Ich war da. Ich hab gesehen, wie es passiert ist. Was, wenn er immer noch böse ist? Er kann keine Apokalypse in Gang setzen, aber er wäre nach wie vor ein Löwe in einem Schafpferch. Er könnte Millionen allein durch Seuchen töten … heilige Scheiße … wie zur Hölle sollen wir ihn nur ausschalten?« Arik hielt in seiner Tirade inne, um Atem zu schöpfen, und hieb mit der Faust auf die Motorhaube des Wagens, sodass er eine Beule in dem kalten Metall hinterließ. »Wir werden ins Aegis-Hauptquartier einbrechen und uns ein bisschen
qeres
schnappen –«
    »Arik –«
    »Ich werde diesen Mistkerl auf keinen Fall auch nur in die Nähe von Limos –«
    »Arik.« Kynan packte den anderen Mann bei den Schultern und schüttelte ihn heftig. »Hör mir zu. Falls das wirklich Reseph ist, dürfen wir keine Fehler machen.«
    »
Falls?
Ich würde diesen Scheißkerl auch dann noch erkennen, wenn er einen Raumanzug trüge und sich obendrein in eine gottverdammte Burka eingewickelt hätte. Er hat meine Frau erpresst, mich gebrochen und gezwungen, sein Blut zu trinken. Er besitzt meine Seele. Er
besitzt meine gottverdammte Seele

    Ja, Kynan wäre an Ariks Stelle vermutlich auch nicht die Ruhe in Person. Er ließ seinen Freund los, kramte sein Handy aus der Tasche und wählte Ares’ Nummer.
    »Was ist los, Mensch?«, meldete sich Ares.
    Kynan behielt Arik vorsichtshalber im Auge, da sein Kumpel aussah, als ob er jeden Moment Richtung All abheben könnte. »Du musst sofort alle bei dir zu Hause versammeln. Arik und ich sind in einer halben Stunde da.« Er beendete das Gespräch, ehe der Reiter Fragen stellen konnte. Dieser Ort war viel zu öffentlich, und Arik war zu … na ja, zu sehr im Arsch.
    »Komm jetzt«, sagte Kynan. »Machen wir uns auf den Weg zum Höllentor. Die Familie deiner Frau wird wissen, was zu tun ist.«
    »Und was, wenn nicht? Dieser Mistkerl darf auf keinen Fall weiterhin frei auf der Erde rumlaufen, Ky. Wir dachten, er wäre weg. Wir haben unser Leben weitergelebt. Was jetzt?«
    Kynan wünschte nur, er könnte diese Frage beantworten.
    Als Reaver Ares’ griechische Villa betrat, überraschte es ihn wenig, Limos hinter der Bar zu sehen. Sie mixte gerade ein paar Margaritas, denn jetzt, da die Apokalypse abgewendet war, war für sie jeder Tag eine Party. Was ihn allerdings sehr überraschte, war, dass sie jedem einen Drink reichte,

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