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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Würde die Frau sie umbringen?
    Als Thanatos Jillian ohne jede Vorwarnung losließ, verlor sie den Halt und stürzte in den Schnee. »Tut mir leid, Frau«, sagte er barsch und hielt ihr die Hand hin.
    Als ob sie die ergreifen würde. Jillian krabbelte in einem unkoordinierten Durcheinander von Armen und Beinen rückwärts, bis sie gegen die erste Stufe der Verandatreppe stieß und sich daran hochzog. Dann stand sie keuchend da, kurz davor, endgültig auszuflippen, als Thanatos etwas murmelte und sein Pferd … oh Gott, wirklich? Sein Pferd löste sich in Rauch auf, genau wie das erste, und verschwand in seinem Handschuh.
    Jillian schwankte. In ihrem Kopf drehte sich alles und ihr Herz klopfte schneller, als sie es je für möglich gehalten hätte.
Fall jetzt nicht in Ohnmacht. Fall jetzt bloß nicht vor all diesen Leuten in Ohnmacht.
Sie streckte die Hand aus, umklammerte das Geländer so fest sie nur konnte und betete, dass sie bei Bewusstsein bleiben möge.
    Thanatos machte einen Schritt und verschwand so rasch wie der andere Mann, sodass sie allein mit der Frau und deren schwarzem Hengst zurückblieb. Zumindest glaubte Jillian, dass es ein Pferd sein könnte. Allerdings hatte sie noch nie ein solches Pferd gesehen: mit rasiermesserscharfen Zähnen, roten Augen und Hufen, die den Schnee dampfen ließen.
    Todesangst legte sich wie eine eisige Faust um ihr Herz, drückte so fest und schnell zu, dass sie fürchtete, jeden Moment könnten ihre Adern platzen und das Blut herausschießen. Das war ein Albtraum. Sie saß in einem grauenhaften Albtraum fest, und die Wirklichkeit wurde ihr unter den Füßen weggezogen. Sie musste ihre Gedanken wohl laut ausgesprochen haben, da die andere Frau den Kopf schüttelte.
    »Das ist kein Albtraum. Es ist alles Wirklichkeit. Ich heiße Limos, und du?«
    Jillian schluckte. »J-Jillian. Wer … bist du?«
    »Ich bin Resephs Schwester. Thanatos und Ares sind seine Brüder.« Limos sah sich um. Ihren scharfen amethystfarbenen Augen schien nichts zu entgehen. »Schön hier. Hör mal, Reseph war ein paar Monate lang verschwunden. Wir wussten bis gestern Abend nicht mal, dass er noch am Leben ist. Wo hast du ihn gefunden?«
    »In einer Schneewehe«, sagte Jillian heiser. »Er … er konnte sich an nichts erinnern, außer an seinen Namen.«
    Limos nickte. »Ja, das hat man uns erzählt. Sieht aus, als ob du dich gut um ihn gekümmert hast. Danke.«
    Danke?
Irgendetwas an Limos’ Dankbarkeit erschien Jillian verdammt lächerlich, angesichts der Tatsache, dass sie Reseph ausgeknockt und entführt hatten. Mit einem Schlag trat Wut an die Stelle der Angst, und sie ließ den Pfosten los, um sich vor Limos aufzubauen.
    »Wohin haben deine Brüder ihn gebracht? Warum ist er derartig ausgerastet? Was zur Hölle geht hier eigentlich vor sich?«
    »Sie haben ihn nach Hause gebracht.« Limos’ Stimme war ruhig, trotz der Tatsache, dass Jillian sie inzwischen praktisch anschrie. »Und was den Rest angeht … das ist nicht wichtig. Wir werden uns um ihn kümmern.« Sie drehte sich um. »Du solltest ab sofort auch keinen Ärger mehr mit Dämonen haben. Nochmals danke.«
    »Warte –«
    »Vertrau mir«, sagte Limos sanft. »So ist es am besten.«
    Limos und ihr Pferd verschwanden und ließen Jillian verängstigt, verwirrt und so einsam zurück, dass es wehtat.

20
    Reaver war darauf vorbereitet gewesen, Reseph in einem Schockzustand vorzufinden, aber als Ares ihn auf seiner Schulter wie einen nassen Sack nach Griechenland zurückbrachte, hatte er nicht mit all dem Blut gerechnet.
    »Was ist passiert? Hat er gegen euch gekämpft?«
    »Nein.« Ares’ Stimme war schroff, als er auf das Schlafzimmer zumarschierte, das sie vorbereitet hatten. »Er hat ein paar Runden gegen einen Baum gekämpft. Der Baum hat gewonnen.«
    »Verdammt«, flüsterte Reaver. Genau dasselbe hatte Reseph in Sheoul getan … sich immer wieder gegen eine Wand geworfen, als ob er so den Dämon aus sich herausprügeln könnte.
    »Er schien sich an alles zu erinnern, als er uns sah. Ich habe den Rest des
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bei ihm eingesetzt«, sagte Ares. »Wenn das nachlässt, haben wir keine Möglichkeit mehr, ihn ruhigzustellen.«
    Reaver folgte Ares in ein Gästezimmer, wo er Reseph auf das Bett legte. »Ruf Harvester her«, sagte Reaver. »Sie ist ziemlich talentiert, was Fesseln angeht.« Das hatte Reaver am eigenen Leib erlebt. Bei der bloßen Erinnerung daran schmerzten ihm die Knochen.
    »Nichts kann uns festhalten«, erwiderte Ares. Er

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