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Reseph

Reseph

Titel: Reseph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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unter die Dusche zu ziehen, hat er sich einfach auf die Fliesen fallen lassen und losgeschrien. So als ob er es nicht verdient hätte, sauber zu sein. Ich habe in meinem Leben schon einige traumatisierte Leute gesehen, aber das hier geht weit über alles hinaus, womit ich mich auskenne.«
    Arik, der gerade mit Hal Tauziehen spielte, blickte auf. »Was ist denn mit dem, was ihr damals mit mir gemacht habt? Als ich völlig daneben war, nachdem ich aus Sheoul entkommen war?«
    Limos dachte einen Moment lang nach. »Ich habe dich gewissen Stimuli ausgesetzt.«
    Arik zwinkerte ihr zu. »Und das hast du verdammt gut gemacht.«
    »Mann«, murmelte Kynan. »Sucht euch doch ein Zimmer.«
    Ares zuckte die Achseln. »Es kann nicht schaden, mal was Neues auszuprobieren. Limos, die Frau, mit der Reseph zusammen war … er hat nach ihr gerufen. Meinst du, zwischen ihnen ist irgendwas gelaufen?«
    Jillians Verzweiflung war eindeutig aufrichtig gewesen. »Ich hab ja nicht lange mit ihr geredet, aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass sie eine Art Beziehung hatten. Was für Reseph wohl das erste Mal sein dürfte.«
    »Bring sie her.« Ares sprach, als ob er ein General wäre, der einem Soldaten Befehle erteilte, doch ausnahmsweise protestierte Limos nicht und nahm es auch nicht persönlich. Tief im Innern war er genauso besorgt um Reseph wie sie. »Der Mensch könnte möglicherweise die einzige Person sein, die ihm jetzt helfen kann.«
    »Wird gemacht.« Sie hoffte nur, dass Jillian auch dazu bereit war, zu kommen.
    Herauszufinden, dass der Mann, mit dem man geschlafen hatte, nicht nur zur Hälfte ein Dämon war, sondern auch noch um ein Haar das Ende aller Tage herbeigeführt hätte, würde sicherlich keinen besonders guten Eindruck hinterlassen.
    »Du solltest dich besser beeilen.« Reavers Stimme überraschte sie alle. Limos wirbelte zu ihm herum. Er stand am Kamin, und seine saphirblauen Augen blickten besorgt drein.
    »Warum? Was ist los?«
    »Ich komme soeben vom Rat der Wachen. Sie sind in großer Sorge, dass Pestilence zurückkehren könnte.«
    Ares trat vor; eine Strähne seines rötlich braunen Haars fiel ihm in die Augen. »Du sagtest, das könne dadurch ausgelöst werden, dass er mit dem Bösen konfrontiert wird, aber wir haben ihn hier vollkommen isoliert.«
    »Das ist gut, aber in dem Zustand, in dem er sich befindet, ist sein Verstand geschwächt. Dasselbe hätte auch passieren können, wenn ich ihn in Sheoul-gra gelassen hätte.« Reaver klang tatsächlich ein wenig erleichtert darüber, dass das, was er getan hatte, die richtige Wahl gewesen war. »Sein Verstand ist voller Lücken, durch die Pestilence schlüpfen könnte. Er muss gesund werden, und zwar sofort. Selbst dann wird er für den Rest seines Lebens immer darum kämpfen müssen, Pestilence in Schach zu halten.«
    Thanatos fluchte. »Dann sind wir im Arsch. Reseph hat immer schon gekniffen, wenn’s mal schwierig wurde.«
    »Wir müssen es wenigstens versuchen«, widersprach Limos heftig. »Ich hole Jillian. Vielleicht liefert sie ihm ja einen Grund, zu kämpfen.«
    »Und wenn sie ihm keinen Grund liefert, Pestilence unter Schloss und Riegel zu halten?«, fragte Ares.
    »Dann gebe ich euch Wormwood.« Reavers Stimme war leise und todernst. »Dann werdet ihr sowohl Reseph als auch Pestilence aus ihrem Elend erlösen.«
    Es war beinahe eine Woche her, seit Reseph fort war. Sechs Tage, die Jillian auf der verzweifelten Suche nach ihm verbracht hatte. Oder mit dem Versuch, wenigstens herauszufinden, was genau eigentlich passiert war. Wie zur Hölle konnten drei Leute einfach so aus dem Nichts auftauchen und genauso spurlos wieder verschwinden? Besser gesagt vier, wenn sie Reseph mitzählte.
    Den ersten Tag hatte Jillian nur geweint. Sie hatte sich in die Decken eingewickelt, die immer noch nach ihm rochen, und gedacht, dass sie vielleicht einfach verrückt geworden war. Doch dann hatte sie sich in Erinnerung gerufen, dass sie immerhin mit eigenen Augen Dämonen gesehen hatte, also konnten Dinge, die sie einmal für unmöglich gehalten hatte, durchaus sehr, sehr real sein.
    Die nächsten beiden Tage hatte sie damit verbracht, das Internet zu durchsuchen. Sie hatte Millionen von Treffern über Leute erzielt, die genau zu dem fähig waren, was sie gesehen hatte. Leider waren es viel zu viele Informationen, um sich hindurchzuarbeiten. Außerirdische. Engel. Dämonen. Superhelden.
    Immerhin war sie dann fündig geworden, als sie die Namen Reseph, Ares,

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