Reservierung for Lucky One (German Edition)
Augen vorbei, berauschen mich, ich kann und will einfach nicht mehr stoppen. Erst als das Lied verstummt, bleibe ich schwankend stehen, doch Henning ist in der Sekunde bei mir und fängt mich auf. In diesem Augenblick durchfährt mich die Gewissheit, dass Henning immer an meiner Seite sein wird, um mich aufzufangen, egal was auch geschieht.
Ich bin glücklich. Ich kann nicht anders. Nie im Leben hätte ich geglaubt, dass ich einmal aus vollem Herzen herausschreien möchte: ICH BIN GLÜCKLICH!
Mit meinen Händen greife ich nach Hennings Gesicht und küsse ihn auf den Mund. Keinen kleinen heimlichen Kuss, sondern einen langen, intensiven Kuss, der meine und – so hoffe ich – auch seine Lippen brennen lässt. Er schlingt seine Arme um mich und wirbelt mich im Kreis, ohne von meinen Lippen zu lassen. Als er mich wieder auf die Füße stellt, wird sein Kuss noch inniger und ich habe Schwierigkeiten, Luft zu bekommen. Es dauert lange, bis er seinen Kopf hebt und mir in die Augen schaut.
»Danke, dass du das für mich gemacht hast«, sage ich atemlos.
»Du strahlst ja richtig, Lilly. Genau das ist der Grund, warum ich das für dich getan habe, weil ich mich in dieses Strahlen verliebt habe.«
Mit stockt der Atem, ich glaube ich habe mich gerade verhört. Doch Henning greift einfach nach meiner Hand, küsst sie und zieht mich von diesem wundervollen Ort weg. »Komm, es ist spät.« Er lächelt auf eine geheimnisvolle Weise, die meine Knie weich werden lässt, und meint nur: »Auch wenn der Song echt was für Mädchen ist.«
Ich liege im Bett und schaue durch das Fenster hinaus auf den Sternenhimmel . Ohne Brille kann ich ihn zwar nicht einmal erahnen, aber ehe wir uns hinlegten habe ich mir einen letzten Blick darauf erhascht, von dem ich noch immer zehre.
In Gedanken lasse ich den Tag Revue passieren und ein Lächeln huscht über meine Lippen. Es ist einfach großartig mit Henning hier in Paris zu sein, auch wenn ich ihn bis vor zwei Tagen nicht einmal kannte. An seinen Bewegungen hörte ich, dass er auch noch nicht schläft und ich schaue zu ihm hinüber.
»Kannst du nicht schlafen?«, frage ich und erkenne nur schemenhaft sein Gesicht.
»Nein, du wohl auch nicht? Was schaust du dir dort draußen an? Ich dachte, du bist kurzsichtig«, fragt er und nickt in Richtung Fenster.
» Kurzsichtig schon, aber nicht dement, ich weiß genau, wie Sterne aussehen, wenn sie funkeln.«
»Ich kann sie von hier aus nicht sehen.«
Ich zögere kurz, dann sage ich: »Dann musst du wohl zu mir herüber kommen, damit ich sie dir zeigen kann.«
Ich höre, wie Hennings Bettdecke raschelt. Ich hebe die Decke an und er schlüpft darunter. Mein Kopf liegt an seiner Brust, behütet schmiege ich mich in seinen Arm und wir beide schauen hinaus in die Nacht. Zärtlich küsst er meine Haare und ich kuschele mich fester an ihn. Erst jetzt bemerke ich, dass Henning kein Shirt trägt, sondern ich auf blanker Haut liege. Er duftet angenehm nach der Dusche, die er genommen hat, herb und frisch.
»Ich hätte niemals geglaubt, dass dieser Parisaufenthalt mich so glücklich mach en könnte«, sagt er in die Stille hinein und ich kann ihm in Gedanken nur zustimmen.
»Du bist eine unglaubliche Person, Lilly Adventure und ich glaube, du ahnst nicht einmal, wie wunderbar du bist und was du mit mir anstellst.«
Mein Gott, er hört sich an, wie der Abspann eines kitschigen Liebesfilms, in dem ich die Hauptrolle spiele. Doch dann zieht er mit seinem Zeigefinger mein Gesicht zu sich heran und küsst mich so intensiv, dass ich den Rest des Films einfach vergesse. Seine Hände streifen über meinen Körper und ich möchte aus diesem Traum niemals mehr erwachen.
Dass die Wirklichkeit mich am nächsten Morgen einholt, hätte ich in diesem Augenblick in Hennings Armen niemals erwartet. Schon beim Aufwachen trifft mich dieser eine Gedanke wie ein Hammerschlag. Ich habe mit einem Typen geschlafen, den ich kaum kenne, und er hat mich noch nicht einmal mit O.K.-Tropfen betäubt. Na, wenn sich das mal nicht rächt. Ich schaue auf die warme Gestalt neben mir und mein Herz setzt einen Schlag aus. Henning – er lächelt im Schlaf und sieht äußerst zufrieden aus. Kann er auch sein, der Sex war wirklich vom Feinsten, zumindest, nach dem was ich beurteilen kann. Seine Züge sind ganz entspannt und er sieht so jung aus. Sein verwuscheltes Haar hängt ihm in die Stirn und er ist einfach zum Anbeißen. Oh Mann, ich habe mich wirklich verliebt.
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